Neue schwimmende Windkraft-Plattform (Allgemein)
Eine innovative Windkraftanlage für Küstengewässer hat ihren ersten Test vor den Kanarischen Inseln bestanden und stellt damit nachhaltigere, umweltfreundliche schwimmende Windkraftanlagen in Aussicht.
◄ Schwimmende Windkraftanlage von X1 Wind. Bild: PivotBuoy
Nachdem das Unternehmen X1 Wind auf den Kanarischen Inseln sein Verankerungssystem installierte und ein 20-kV-Kabel verlegt hat, durfte der Sektor der erneuerbaren Energie einen großen Erfolg feiern. Das Unternehmen aus Barcelona und seine Partner im Rahmen des EU-finanzierten Projekts PivotBuoy haben nun ihren Windrad-Prototyp X30 erfolgreich daran angeschlossen.
Dass dies gelang, ist ein großer Schritt auf dem Weg zum Ziel, Energie an das intelligente Stromnetz von Plocan vor der nordöstlichen Küste von Gran Canaria, Spanien, zu liefern. Die Innovation von PivotBuoy zielt in erster Linie auf eine Kostensenkung bei der Verankerung von schwimmenden Plattformen, die durch den Einsatz kleinerer Transportschiffe erreicht wird. Sie trägt zudem zu einem deutlich geringeren Gewicht der schwimmenden Windkraftanlagen bei. Das wiederum vereinfacht die Installation, die Deinstallation zu Instandhaltungszwecken und die anschließende Reinstallation um ein Vielfaches.
Widerstandsfähig wegen bahnbrechendem Design
Auch in vielerlei anderer Hinsicht stellt dieser Prototyp eine Revolution dar. Die neue Turbinenkonfiguration ersetzt den Einzelturm durch eine stativartige Turmkonstruktion, die widerstandsfähiger und stabiler ist. Auch die traditionelle windzugewandte Konfiguration wurde umgedacht. Stattdessen wird eine Technik genutzt, die den Luftstrom windabgewandt kanalisiert. Das ermöglicht Rotorblätter, die leichter, kürzer und flexibler sind.
Das wegweisende Befestigungssystem nutzt anstelle von Schleppkabeln ein Bündel gespannter Kabeln, die vom höchsten der drei Standtürme direkt bis zu einem Fixpunkt am Meeresgrund verlaufen. Dadurch kann die Plattform große Windressourcen in der Hochsee nutzbar machen.
Wachstum am Horizont
Wie der Betriebsleiter von X1 Wind, Jorge Casanovas, in einer Pressemitteilung des Unternehmens erklärt, werden in Kürze Daten erfasst, um die Leistung des Prototyps unter Bedingungen im offenen Meer zu validieren. „Nun da die Installationsarbeiten fast abgeschlossen sind, beginnt für X1 Wind mit der Vorbereitung auf die Inbetriebnahme ein aufregendes neues Kapitel, mit dem die Energielieferung an das intelligente Stromnetz von Plocan bevorsteht“, fügt er hinzu.
Das durch PivotBuoy zusammengetragene Wissen wird zudem den Weg zu einem stärkeren kommerziellen Wachstum ebnen. „Die Daten aus dem X30 werden dazu beitragen, das technologische Risiko zu senken, das Design zu verbessern und im Vorfeld unserer Vorbereitung auf die kommenden Ausschreibungen in Spanien und anderen Ländern weltweit die nötige Zertifizierung für unsere kommerziellen Plattformen zu erhalten“, so Alex Raventos, Gründer und CEO von X1 Wind.
Die Echtzeittests und Überwachung der Plattform werden bis März 2023 fortgesetzt. Zu diesem Zeitpunkt endet auch das Projekt PivotBuoy.
Quelle: Forschungsergebnisse der EU