Mobilfunk-Standorte: Bund vermietet am günstigsten (Allgemein)
Einem Bericht der Wirtschaftswoche zufolge lassen Mobilfunk-Netzbetreiber für die Jahresmiete eines Funkstandorts 5000 Euro bis 20'000 Euro springen. Günstiger kommen die Betreiber weg, wenn sie ihre Standorte auf staatlichen Freiflächen errichten. Bayerns Finanzminister berechnet dann 3634 Euro Jahresmiete pro Standort, wird jedoch vom Bundesfinanzminister unterboten, der sich mit 2778 Euro zufrieden gibt.
Bayerns Freie Wähler, vor rd. zehn Jahren dem Mobilfunk noch äußerst skeptisch gegenüber eingestellt, haben inzwischen zu einer unverkrampften Haltung gegenüber der Funktechnik gefunden. Um den "weißen Flecken" in Bayern endlich den Garaus zu machen (nicht zu verwechseln mit den "weißen Zonen", die restlos überzeugte "Elektrosensible" fordern) beantragen sie im Bayerischen Landtag von der Staatsregierung jetzt sogar die Senkung der geforderten Jahresmiete auf das Niveau des Bundes. Doch damit nicht genug. In den ersten fünf Jahren soll der Finanzminister für Senderstandorte auf staatlichen Freiflächen im Freistaat sogar 0 Euro Jahresmiete hinnehmen. Der kühne Vorstoß der Freien Wähler ist nicht von vornherein zum Scheitern verurteilt, immerhin sind sie in Bayern Regierungspartei und stellen den Wirtschaftsminister.
Quelle: Bayerischer Landtag Drucksache 18/15270
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