Replikationsversuch mit GSM 900 (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 18.05.2011, 13:45 (vor 4894 Tagen) @ Schmetterling

Damit diese Magnetfelder, chemische Ausdünstungen des Handygehäuses im warmen Bienstock, feinste Vibrationen des Telefons und dergleichen mehr keine verfälschenden Auswirkungen auf das Experiment haben können, habe ich für mein Testhandy (Siemens S4) soeben einen Antennenadapter zum Anschluss einer externen Antenne erworben. Damit ist es jetzt möglich, die EMF in den Bienenstock einzubringen, ohne gleich das ganze Telefon dort hinein zu legen. Ein ganzes Bündel denkbarer Confounder sind auf diese Weise bei dem Experiment jetzt von vornherein ausgeschlossen.

Ist es der gleiche Handy-Typ wie in der Studie?

Kann ich nicht sagen, wahrscheinlich nicht. Herr Favre sagt nur, er habe sein Experiment mit vier unterschiedlichen GSM900-Handys gemacht. Wir versuchen die Wiederholung des Experiments ebenfalls mit einem GSM900-Handy, das hat mit max. 2 W doppelt so viel Ausgangsleistung wie ein GSM1800-Handy und erfüllt damit die "Worst-Case"-Bedingung.

Hat die Basisstation die gleiche Frequenz wie in der Studie?

Darüber liegen keinerlei Informationen vor, die Basistation dürfte jedoch gegenüber dem Handy die mit Abstand unwichtigere EMF-Emissionsquelle gewesen sein, das Handy lag bei Favre ja direkt im Bienenstock.

Hier können Sie sehen, welcher Mobilfunkstandard welche Frequenzen nutzt. Bei GSM900 arbeiten die Basisstationen in Europa zwischen 935 MHz und 960 MHz, schlimmstenfalls kann ich also frequenzmäßig 25 MHz (gegenüber Favre) daneben liegen, das sind knapp 3 % der Trägerfrequenz, also so gut wie nichts. Es gibt aber noch einen anderen Hinweis, dass die genaue Frequenz belanglos ist: Fravre machte sein Experiment an unterschiedlichen Orten insgesamt über 80-mal erfolgreich, sagt er. Das heißt, auch er hatte es mit unterschiedlichen Frequenzen (Kanälen) zu tun und es hat dennoch geklappt. Wichtiger als "Kanalfrequenzen" wäre die Bandfrequenz (GSM900/1800), da ist der Unterschied nämlich erheblich, freundlicherweise nennt Favre jedoch das Stichwort GSM900.

(Ich bin mir sicher, dass die Art des Feldes maßgeblich ist für vieles, nicht nur die Stärke.)

Wenn mein Kollege mitspielt (Zeitfrage), werden wir wohl beides ausprobieren, a) Handy im Bienstock und b) Handy draußen (externe Antenne). Sollte sich bei a) was tun, bei b) aber nicht, dann isses nicht HF, was die Bienen aufregt, sondern etwas anderes, möglicherweise NF-Magnetfelder.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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