HF-EMF-Krebs bei Tierstudien: Gigaherz-Jakob auf dem Prüfstand (Forschung)
Unklare Definition von Expositionsstärken
Die Angaben zu den Feldstärken („mindestens 2,5 Milliwatt/m² oder 1V/m“) sind sehr spezifisch, ohne jedoch zu erklären, wie diese Werte im Kontext der tatsächlichen Exposition von Menschen stehen. Das lässt die Aussage alarmierender wirken, als sie möglicherweise ist.
An dieser Stelle watscht ChatGPT Jakob ab, obwohl der für die Angaben nichts kann, er hat sie aus der Review übernommen. Die Werte benennen als ein Einschlusskriterium für Primärstudien in die Review die erforderliche Mindestexposition der Probanden. Ganz Jakob hat er dabei wieder einen Bock geschossen und übersehen, dass seine Automatenübersetzung des englischen Originals bei einem Sonderzeichen gestrauchelt ist. Jakob schreibt:
Mit Feldstärken von mindestens:
2.5Milliwatt/m2 entsprechend 1V/m oder 2.7mA/m
oder mindestens der 10-Fachen Hintergrund-Belastung entsprechend der Leistungsflussdichte in Milliwatt/m2
Im Original aber heißt es:
E > 1 V/m or E>√10*background level in unshielded environment
Gigaherz-Jakob hat nicht bemerkt, dass in seinem deutschen Text das Wurzelsymbol unterschlagen wird. Statt "mindestens der 10-Fachen Hintergrund-Belastung" hätte er also schreiben müssen, "mindestens der 3,16-Fachen (√10) Hintergrund-Belastung", wobei mit Hintergrund-Belastung die Feldstärke gemeint ist, weil sonst in der Formel (E>√10*background level) die Einheiten nicht stimmen. Kurios: Falsch ist Jakobs Angabe nicht! Da er sich auf die Leistungsflussdichte bezieht, kompensiert er damit die fehlende Wurzel und darf von einer 10-Fachen Hintergrundbelastung reden. Ob das Absicht war oder er das Glück hatte, dass sich zwei Fehler gegenseitig kompensieren, wir werden es nie erfahren. Auf jeden Fall wäre es besser gewesen, er hätte sich ans Original gehalten.
Was aber bedeutet es für die Prävalenz in der Bevölkerung, wenn die AG Mevissen eine Mindestexposition von weniger als 1 V/m als ein Ausschlusskriterium für Primärstudien festgelegt hat? Aus Deutschland kenne ich dazu keine Zahlen, aus Frankreich aber schon. Der Ausschluss besagt für die Grafik am Linkziel, dass im Umfeld von 1358 Mobilfunkstandorten 39 Prozent von 5'000 Messungen mit Messwerten < 1 V/m ausgeschlossen wären. Vor Einführung von 5G wären es noch 50 Prozent gewesen. Heißt: Der Anteil der Bevölkerung, der von Funkmasten mit < 1 V/m exponiert wird, sinkt, umgekehrt steigt der Anteil mit Exposition > 1 V/m. Mevissen et al. liegen damit richtig, sie decken mit ihrem Einschlusskriterium die langfristig maßgebende Exposition ab und deshalb perlt (zumindest in Frankreich) auch die Schelte von ChatGPT ab .
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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