Das große Leiden erheitert die Leser (Allgemein)
Für überzeugte Elektrosensible ist es immer ergreifend, wird über sie in den Medien berichtet. Dann wird mehr oder weniger Stolz auf den Bericht hingewiesen, so als ob durch eine Veröffentlichung in den Medien die Betroffenen dem Spinner-Image ein Stückchen entrückt würden.
Auf den Beitrag im Merkur verweist z.B. in der Schweiz die überzeugte Elektrosensible Elisabeth Buchs. Sie erkennt in dem Beitrag eine Möglichkeit "Präsenz zu zeigen":
Auch für Betroffene, die sich nicht mit Foto zeigen möchten, gibt es Möglichkeiten Präsenz zu zeigen als Elektrosensible wie z.B. Leserbriefe, Forum, Briefe an Behörden, Gespräche und Informationen an andere Menschen.
Doch wie reagieren die Leser solcher Beiträge auf die mediale Vorführung einer "Elektrosensiblen"? Der Merkur-Beitrag macht deutlich, die Hoffnungen von Frau Buchs werden in keiner Weise erfüllt. Vielleicht hätte Frau Buchs nicht nur andere "Elektrosensible" zu Aktivität drängen sollen, sondern sich auch einmal selbst mit einem überzeugenden Kommentar in die Diskussion ums Leiden unterm Funkmast einschalten sollen.
Merkur gibt seinen Lesern die Möglichkeit, ihr Empfinden nach dem Lesen eines Beitrags am Fuß des Textes mit "Emoticons" auszudrücken. Ginge es nach Frau Buchs, sollten die Leser vom Schicksal Eva Webers tief ergriffen und am Ende des Beitrags traurig gestimmt sein. Die Leser aber reagieren ganz anders und die Enttäuschung beginnt bereits damit, dass bis jetzt, also 1 Tag nach Veröffentlichung, nur 17 Leser bereit waren, über ihre Stimmung Auskunft zu geben:
6 sehen sich von der Fallschilderung erheitert
5 finden den Beitrag lustig
4 sind nach der Lektüre ärgerlich
2 finden den Beitrag aufregend
0 sind traurig
Allzu viel sollte man auf dieses Stimmungsbarometer jedoch nicht geben, denn wie bei allen Online-Umfragen ist die Manipulationsfestigkeit voraussichtlich schwach und mit 17 Abstimmungen ist die Datenbasis reichlich dünn. Dennoch ist es mMn überraschend, dass die überwiegende Mehrzahl den Beitrag spaßig finden und niemnd traurig gestimmt ist. Ich habe übrigens "ärgerlich" ausgewählt.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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12.04.2017, 08:02
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KlaKla,
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KlaKla,
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