Workshop: Wirk- und Wahrnehmungsschwellen des Menschen (Forschung)
Workshop NF-Strahlenschutz:
ACTION AND PERCEPTION THRESHOLDS OF STATIC AND ELF MAGNETIC AND ELECTRIC FIELDS AND CONTACT CURRENTS IN HUMANS
Wirk- und Wahrnehmungsschwellen des Menschen gegenüber statischen und niederfrequenten magnetischen und elektrischen Felder sowie Kontaktströmen
ZUSAMMENFASSUNG
Seit dem Ausstieg aus der Kernenergie und der zunehmenden Nutzung erneuerbarer Energien als Stromquelle wird der Stromnetzausbau bzw. die Umrüstung bestehender Netze in Deutschland weiter vorangetrieben. Diese Entwicklung kann dazu führen, dass die Bevölkerung vermehrt elektrischen und magnetischen Feldern ausgesetzt wird. Um die möglichen Auswirkungen genauer zu untersuchen, wurde vom Bundesamt für Strahlenschutz das Forschungsprogramm „Strahlenschutz beim Stromnetzausbau“ ins Leben gerufen. Ein Forschungsaspekt, der dabei genauer untersucht wird, beschäftigt sich mit Wahrnehmungs- und Wirkungsschwellen niederfrequenter Felder. Als eine der ersten Veranstaltungen im Rahmen dieses Schwerpunktes wurde vom Bundesamt für Strahlenschutz der internationale Workshop „Action and perception thresholds of static and ELF magnetic and electric fields and contact currents in humans“ organisiert.
Felder, wie sie von Starkstromleitungen ausgehen, können unter Umständen wahrgenommen und als unangenehm empfunden werden. Niederfrequente Magnetfelder induzieren im Körper elektrische Ströme, die oberhalb der Grenzwerte zur Reizung von Nerven und Muskeln führen. Statische elektrische Felder können bei hohen Feldstärken direkt wahrgenommen werden. Unter Stromleitungen können sich Metallgegenstände elektrisch aufladen. Bei Berührung durch Personen kann es zu Funkentladungen und Kontaktströmen kommen.
In allen genannten Szenarien ist die wissenschaftliche Datenlage bezüglich Schwellenwerte von biologischen Wirkungen und Wahrnehmbarkeit unzureichend und die Alters-und Geschlechtsabhängigkeit weitestgehend unbekannt.
Ziel des Workshops war es mit international ausgewiesenen Experten den aktuellen Kenntnisstand der Forschung zusammenzufassen und wissenschaftliche Kenntnislücken zu identifizieren, um darauf aufbauend mögliche Forschungsschwerpunkte zu definieren. Die einzelnen Aspekte wurden in Vorträgen von zwölf eingeladenen Rednern aus sechs Ländern zusammengefasst. Insgesamt haben zwanzig externe Gäste teilgenommen, alles Spezialisten auf den Gebieten der Dosimetrie, Biologie und des Strahlenschutzes.
Der Workshop hat im Oktober 2016 im Bundesamt für Strahlenschutz, Ingolstädter Landstraße 1, 85764 Oberschleißheim/Neuherberg stattgefunden.
Die Abstracts der zwölf Reden (englisch) sind in der im Januar 2018 herausgegebenen BfS-Schrift urn:nbn:de:0221-2018011814498 gesammelt.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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