Mobilfunk-­Kontroverse und Politik (Allgemein)

Gast, Montag, 18.05.2015, 08:45 (vor 3461 Tagen)

Die Studie beruht auf über 50 Interviews, die 2012-13 in Deutschland mit Politikern und sie unterstützenden Experten durchgeführt worden sind.

Die zentrale Frage lautet: Wie gehen Bundes- und Kommunalpolitiker mit dem Schutz vor möglichen Gesundheitsrisiken des Mobilfunks um? Ist der Umgang der Kommunalpolitiker mit Risikofragen wissenschaftlich korrekt? Treffen sie wissensbasierte Entscheidungen, wenn es um die Gesundheit der Bevölkerung geht? Wie handeln sie, wenn es um die Errichtung neuer Mobilfunksendeanlagen geht? Welche Ressourcen setzen sie bei der Entscheidungsfindung ein, aufgrund welcher Informationen treffen sie dabei welche Entscheidungen und warum?

Empfehlungen

  • Die Rolle des TABs bei der Information des Bundestages sollte ausgebaut werden. Das TAB sollte in regelmäßigen Abständen seine Bewertung der Risikopotenziale des Mobilfunks aktualisieren und online dem Bundestag zu Verfügung stellen. Eine eigene Studie zu den niederfrequenten Feldern, wie sie bei Stromversorgung genutzt werden, wäre von großem Nutzen.
  • Besonders für Abgeordneten-­‐, Fraktions-­‐ und Ausschussmitarbeiter des Bundestages sollte es nach dem Vorbild der Informationsangebote des Berliner Informationsdienstes Workshops zu den Themen Netzausbau (Mobilfunk und Stromnetzausbau) geben, die das Thema „Gesundheit und Umweltrisiken“ berücksichtigen. In solchen Workshops sollten ausgewiesene Experten Hintergrundinformationen vermitteln sowie kompakt und praxisorientiert zentrale
    Fragestellungen des Strahlenschutzes erläutern.
  • Auch die Deutsche Strahlenschutzkommission (SSK) und das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) könnten ihre Kommunikation verbessern, um als ein Vertreter der „Nahen Wissenschaft“ wahrgenommen zu werden. Die SSK wäre gut beraten, Strahlenschutz-­‐Konferenzen mit gesellschaftlichen Stakeholdern durchzuführen, auf denen sie ihre Vorgehensweise bei der Risikoanalyse vermittelt und diskutiert.
  • Das Bundesamt für Strahlenschutz sollte erwägen, seine Rolle im Zeitalter von Dialog und Partizipation neu zu interpretieren und z.B. Kommunal-Beauftragte einsetzen, die bei Problemen des Strahlenschutzes Betroffenen vor Ort unterstützen.
  • Die Kommunalpolitik sollte bei der Suche nach geeigneten Vertretern der nahen Wissenschaft unterstützt werden. Hier könnte eine Datenbank helfen. Es wäre hilfreich, den Kommunen wie z.B. schon in einigen Bundesländern umgesetzt Hilfe bei Messungen der Hochfrequenz-­‐Exposition anzubieten.
  • Die Forschung zur Risikokommunikation sollte sich auf die Entwicklung verständlicher Formate bei der Information über Messungen und Grenzwerte konzentrieren. Hier können deutliche Fortschritte erreicht werden.

Wissenschaftsforum EMF - Peter Wiedemann und Franziska Börner (2014)

Mobilfunk-­Kontroverse und Politik

Tags:
TAB, Stromnetzausbau, Wiedemann, Bundestag, Wissenschaftsforum

Die Glaubwürdigkeit der Behörden in Frage stellen

KlaKla, Samstag, 04.07.2015, 10:15 (vor 3414 Tagen) @ Gast
bearbeitet von KlaKla, Samstag, 04.07.2015, 10:41

Kommentar Elektrosmog-Report März/2015:
Die Umfrage unter 50 Politikern war anscheinend nur der Aufhänger, um der Politik die richtige Vorgehensweise beizubringen. Wie behandelt man also Konflikte? Indem man die kritische Auffassung in den Kommunen als „Glaube“ bezeichnet und man denen als Gegenmaßnahme die „nahe Wissenschaft“ nahe bringt. Die „nahe Wissenschaft“ soll von BfS und SSK vermittelt werden, die beide ihre Kommunikation mit der Politik unbedingt verbessern sollten, damit sie als Ansprechpartner bekannt werden.

Es gibt eine große Anzahl an wissenschaftlichen Publikationsorganen und viele unabhängige Wissenschaftler, ebenso genügend unabhängige Institutionen mit kompetenten Wissenschaftlern, über die man seriöse Informationen bekommen kann.

Diese unverhohlenen Empfehlungen, in der Politik die passenden (politik- und industriefreundlichen?) Aussagen der Wissenschaft zu suchen, sind bemerkenswert. Da wird also klar gesagt, man müsse in der Politik darauf achten, dass man die richtige Wissenschaft oder die richtigen Wissenschaftler zu Rate zieht. Gut.
Die richtigen Anlaufstellen für Politiker sind das BfS und die SSK, die einem die richtige Wissenschaft nahe bringen? „In der Bundesrepublik besitzen Organisationen wie das Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) eine hohe Bedeutung für die unabhängige Politikberatung. Es ist für die Politik ein Vertreter der nahen und deshalb glaubwürdigen Wissenschaft.“ (S. 5). Diese gebetsmühlenartig wiederholte Aussage über die nahe und glaubwürdige Wissenschaft befremdet. Wie war das noch – die Erde ist eine Scheibe und sie wurde vor 5000 Jahren erschaffen, oder?

Ja, wie war das noch mit dem Ex-Tabaklobbyisten, der Einfluss auf führende Wissenschaftler aus der Arbeitsmedizin, Epidemiologie, der Toxikologie, der Sozialmedizin usw. fand? Siehe hier .... Merkwürdig, dass diese Fakten keine nennenswerte Beachtung beim Elektrosmog-Report finden. Das wirkt auf mich als sehr verlogen und unseriös.

1994 bzw. 1995 ist die Zigarettenindustrie auf das Thema EMF aufmerksam gemacht worden, wie in einem pdf von dem bekannten Anti-Raucher Dr. Thomas Kyriss entnehmen kann.

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Meine Meinungsäußerung

Tags:
Entwertung, Desinformation, Doppelmoral, Gerücht, Tabak, SSK, BfS, Falschmeldung, Elektrosmog-Report, Irreführung, Lügen, Populismus, Verhalten, Kolportage, unabhängige Wissenschaft, Missgunst, Kargo-Kult

Mobilfunkgegner entwerten staatliche Behörden

KlaKla, Montag, 06.07.2015, 12:17 (vor 3412 Tagen) @ Gast

Ein weiteres Beispiel, wie Mobilfunkgegner versuchen anerkannte Behörden/Personen Korruption anzuhängen findet man im Gigaherz-Forum.

Dem Mobilfunkgegner missfällt die Meßkampagne in München.

Die TU Ilmenau will in einer Studie klären, welche Hochfrequenz-Quellen im Alltag dominieren und ob die Grenzwerte eingehalten werden. ... Interessant ist laut Bornkessel herauszufinden, welche verschiedenen Immissionsquellen – Handy, Mobilfunkmast, Radiosender, W-LAN und zahlreiche andere Funktechniken – in welcher Größenordnung auf die Menschen einwirken, wenn er sich durch die Stadt bewegt. Mithilfe der Messdaten können Verbraucher Rückschlüsse auf ihre individuelle Exposition ziehen.

Dr. Chr. Bornkessel steht im Dialog mit dem Informationszentrum Mobilfunk (Berlin), der ICNIRP und der SSK. Er ist ein anerkannter Experte auf dem Gebiet der Messtechnik. Bornkessel orientiert sich an wissenschaftlich festgelegte Grenzwerte, nicht am willkürlich ersonnen Baubiologischen Richtwert (Vorsorgewert).

Die Interessen von Mobilfunkgegnern werden berücksichtigt vom BUND/BUND-Naturschutz. Da gestalten Laien die Ausrichtung des Vereins mit. Diesen Umstand haben sich Baubiologen und Mobilfunkgegner zu Nutze gemacht. Heute ist bekannt, der BUND kooperiert seit Jahren mit dem Verband der Baubiologie und wahrt deren Interessen. Da jedoch Mobilfunkgegner äußerst Dialog scheu sind und mit grenzwertigen Mitteln gegen anerkannte Experten/Wissenschaftler vorgehen wie uns Baubiologe Jörn Gutbier (BUND-Mitglied und Vorstandsmitglied von Diagnose-Funk) eindrucksvoll verdeutlichte, ist es nicht verwunderlich, dass Verantwortungsbewusste Politiker/Behördenvertreter auf deren Mitarbeit oder deren kommerziell orientierte Meinung verzichtet.

Gerne wird unterschlagen, dass der Baubiologe keine nach IHK anerkannte Ausbildung hat. Jeder Friseur, Drucker oder Dachdecker kann sich Baubiologe nennen und seine persönlichen Ansichten vertreten. Medien wie etwa der Münchener Merkur füllt damit gerne seine Seiten.

Den Münchner Bürger ist zu raten, sich nicht vor den Karren der Mobilfunkgegner spannen zu lassen, die nur als Mietmaul für Baubiologen und anderweitigen Nutznießer aus der Esoterik aktiv sind.

Und jeden Tag steht ein Dummer auf, man muss ihn nur finden.

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BUND, Interdisziplinär, Rentner, Korruption, Amateur, Laienorganisation, Entwerten, Gesellschaft, Unabhängig, Meinungsmache

Deutsche Schutzkommissionen verfälschen Studienlage

KlaKla, Freitag, 17.07.2015, 07:50 (vor 3401 Tagen) @ Gast

Diagnose-Funk unterstellt deutschen Behörden und Schutzkommissionen das sie die Studienlage über die Wirkung von Elektrosmog ignorieren/verfälschen.

Die von Lobbyisten durchsetzten deutschen Behörden und Schutzkommissionen ignorieren und verfälschen in ihren Berichten die Erkenntnisse der Entwicklungspsychologie, der Pädagogik und vor allem die Studienlage über die Wirkungen des Elektrosmogs. Es braucht auf allen politischen Ebenen Initiativen, um diesen für die gesunde Entwicklung der Jugend und die Gesundheit der Bevölkerung unhaltbaren Zustand zu korrigieren und eine Vorsorgepolitik durchzusetzen.

Diagnose-Funk e.V. versucht die Tatsachen durch gründliche Recherchen ans Licht zu bringen, mit unserer Aufarbeitung der Forschung, unseren Studienreports, unseren gesellschaftspolitischen Analysen, unseren Internetseiten und auch der Organisierung der politischen Kritik. Dabei stoßen wir an finanzielle und personelle Grenzen.

Deshalb mein Appell: wenn Sie unsere Arbeit schätzen und wollen, dass wir mit hoher Qualität weitermachen können, werden Sie Mitglied oder Fördermitglied und spenden Sie für die weitere Arbeit von Diagnose-Funk.

Über den Autor: Peter Hensinger, M.A., Jahrgang 1948, studierte Germanistik, Linguistik und Pädagogik. Bei der Verbraucherorganisation Diagnose-Funk e.V. ist er Vorstandsmitglied und Leiter des Bereichs Wissenschaft, Vorstandsmitglied imKreisverband Stuttgart des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Er ist in Stuttgart geboren und wohnt dort.
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