Achtung Krebs: Desinformation made by Gigaherz-Präsident (Allgemein)
Am 10. Januar 2015 trickst Hans-U. Jakob mit der Mehrzahl. Über seine jüngste Gruselgeschichte schreibt er die Titelzeile:
Krebskranke Antennentechniker
Als gäbe es deren viele.
Munter lügt der Gigaherz-Präsident vor sich hin:
Der Techniker wurde im August 1986 angestellt und hat über 15 Jahre lang Tests und Verbesserungen von Installationen an den Antennen durchgeführt. Im 2002 wurde ein seltener Tumor am rechten Oberschenkel diagnostiziert. Er hat verschiedene Operationen gehabt und wurde schlussendlich mit 37 Jahren für invalide erklärt. Weitere 3 Arbeitskollegen wurden ebenfalls mit diesem Tumor diagnostiziert und starben im Alter von 28, 39 und 45 Jahren.
Über das tatsächliche Schicksal der drei Colegas des Technikers gibt das Urteil Auskunft:
Kollege Marcelo Pinto Monteiro starb mit 28 an Dickdarmkrebs, Kollege Vilson da Silva Oliveira starb im Alter von 45 Jahren an Lebermetastasen und Kollege Claudemir Cesar starb mit 39 an Magenkrebs. Der klagende Techniker aber hatte Knochenkrebs am Oberschenkel.
Und nun, Herr Jakob?
Also, Herr Jakob: Nicht einfach nur abschreiben, sondern, wenn denn die Quellen schon so schön offen liegen wie in diesem Fall, wenigstens einmal ein Blick hineinwerfen. Was, Sie können kein portugiesisch? Ich auch nicht. Im Urteil (Link siehe Eltern-Posting) die entsprechende Stelle (Suchwort: colegas) finden und von Google übersetzen lassen dauerte jedoch nur 1 Minute. Das können sogar Sie.
Einfach nur unkritisch abschreiben und "sinngemäß übersetzen" ist unqualifiziert. Das Ergebnis können Sie bestenfalls in ihrem Verein verbreiten, besser behalten Sie es für sich. Wer aber an die Öffentlichkeit geht, trägt mehr Verantwortung für die Richtigkeit dessen, was er in die Welt setzt. So unqualifiziert wie Sie "Information" betreiben, ist dies lokale Umweltverschmutzung.
Was bei Gigaherz fehlt: Der Techniker hat noch einen weiteren Kollegen namens Vilmar Bernardino. Der machte den gleichen Job und entwickelte laut Urteil auch die gleiche Art von Knochenkrebs, wie sie der Techniker am rechten Bein erlitt.
Infam ist an der Berichterstattung bei Gigaherz, dass die Ursache der Erkrankung, nämlich häufige länger andauernde Befeldung über Grenzwert, also eine unzulässige Situation, nur verschämt am Rande genannt wird. Der Grund dafür ist klar: Nur so kann die Desinformation bei Laien die gewünschte Wirkung entfalten, und unbegründete Ängste gegenüber Funkwellen wecken.
In dem Urteil wird auch auf die IARC-2B-Wertung eingegangen. Diesmal mE zum ersten mal völlig korrekt, denn die 2B-Wertung gilt bekanntlich nur dann für Sendemasten, wenn sich Personen innerhalb des Sicherheitsabstands um einen Sendemasten in Betrieb aufhalten und keine der vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen ergriffen worden sind.
Vermutlich ließen sich bei Durchsicht des Urteils eine ganze Reihe anderer Einwände finden, die den Gigaherz-Beitrag noch tiefer in die Tonne drücken könnten. Doch wozu?
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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- Brasilien: Krebskranker Antennentechniker gewinnt vor Gericht -
H. Lamarr,
10.01.2015, 21:15
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H. Lamarr,
12.01.2015, 13:02
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charles,
12.01.2015, 16:51
- Achtung Krebs: Desinformation made by Gigaherz-Präsident - hans, 12.01.2015, 17:00
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H. Lamarr,
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charles,
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H. Lamarr,
12.01.2015, 13:02