Susan Foster: Von Elephanten, EMF und "Korruption" in der WHO (Allgemein)
Dariusz Leszczynski verbreitet auf seiner Website den Gastbeitrag WHO Knew: The Elephant in the Room – von Susan Foster („The elephant in the room“ ist eine englische Redewendung, mit der zum Ausdruck gebracht wird, dass das wesentliche Problem, das allen bekannt ist, nicht angesprochen wird). Er ist beileibe nicht der einzige, der das tut und die Gesellschaft, in die er sich begibt, ist auch schon mal klar verschwörerisch angehaucht. Soweit ich den Inhalt beim schnellen Überfliegen verstanden habe, geht es darin um die jüngst stattgefundene Präsentation des WHO-Krebsreports 2014 und die aus Sicht der Schreiberin nicht ausreichende Würdigung von EMF als angeblichen Krebsverursacher. So gesehen kann man als Deutscher die englisch auf 18 Seiten dargelegte Meinung von Mrs. Foster mühsam zur Kenntnis nehmen oder dies schmerzlos unterlassen.
Mir wäre Fosters Meinung auch gar nicht aufgefallen, hätte nicht ein Forstwirt, der glaubt elektrosensibel zu sein, auf diese Meinung im Gigaherz-Forum hingewiesen.
Da es Meinungen über die Auswirkung von EMF auf Lebewesen gar viele gibt, interessierte mich der Inhalt des Gastbeitrags weniger als die Frage: Wer zum Henker ist Susan Foster?
Die Antwort gibt Sie selber:
1. My name is Susan D. Foster, MSW. My address is 15957 Avenida Calma, Rancho Santa Fe, CA 92091.
(Ich heiße Susan D. Foster und lebe in Kalifornien - ungefähr 3 Autostunden von Cindy Sage entfernt )
2. I am a medical writer and the organizer of a brain study of California firefighters exposed to RF radiation from a cell tower adjacent to their fire station of over 5 years.
(Ich bin Autorin für Medizinartikel und habe eine Studie organisiert, die Feuerwehrleuten galt, die fünf Jahre lang von einer nahe gelegenen Mobilfunk-Basisstation bestrahlt wurden.)
3. In 2004 I organized a pilot study of California firefighters who worked up to ninety (90) hours per week in fire stations with cell towers in close proximity to the two (2) stations where the firefighters work, eat, and sleep. The men were experiencing profound neurological symptoms following activation of the towers in 1999.
(2004 organisierte ich eine Pilotstudie an kalifornischen Feuerwehrleuten, die in zwei Feuerwachen mit nahe gelegenen Mobilfunk-Sendemasten stationiert waren und dort bis zu 90 Stunden pro Woche zubrachten. Die Männer zeigten starke neurologische Symptome nachdem die Sendemasten 1999 den Betrieb aufnahmen.)
Quelle der Selbstdarstellung ...
Damit ist die Position von Mrs. Foster in der Anti-Mobilfunkdebatte ziemlich klar.
Was Mrs. Foster fachlich qualifiziert ist nicht ganz leicht auszumachen, denn MSW ist mehrdeutig, sie könnte demnach "Master of Social Work" sein oder "Medical Social Worker" oder auch eine "Men Seeking Women". Mit Funkwellen scheint sie sich auf jeden Fall eher nicht physikalisch auseinander setzen zu können, sondern eher emotionell. Dieser Eindruck hat sich bei mir gefestigt, nachdem ich in ihrem Elefanten-Beitrag ihre Wertung der britischen Vorzeige-EHS Eileen O'Connor gelesen habe (... a woman who knew the horrors of 24/7 radiation first hand ...).
Das EMF-Portal ist über die Studie einer Autorin namens Susan D. Foster nicht im Bilde. Das kann mehrere Gründe haben, z.B. den, dass die Foster-Studie nur unter Freunden oder in einem pseudo-wissenschaftlichen Magazin publiziert wurde. Auch Google zeigt sich nach der Foster-Studie befragt ratlos.
Ich halte es für nicht ganz ungefährlich, wenn Dariusz Leszczynski - obwohl er sich von der Meinung seiner Gastautoren klar distanziert - seine Plattform für die Romane überzeugter Mobilfunkgegner zur Verfügung stellt. Dies wirft mMn kein gutes Licht auf seine geplante neue EMF-Publikation (Sonderheft "Radiation and Health") es könnten Zweifel an der Ernsthaftigkeit des Chefredakteurs aufkommen, nur qualifizierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen.
Leszczynski und Adlkofer sind zwei an der umstrittenen "Reflex"-Studie beteiligte Forscher. Adlkofer musste mMn bereits einen steilen Abstieg hinnehmen, er bewegt sich inzwischen nicht mehr in wissenschaftlichen, sondern in fachfremden- oder pseudowissenschaftlichen Kreisen bis hinunter zu befremdlichen Auftritten bei grellen Laienorganistationen (Next-up, Gigaherz, Dr. Scheiner/Dr. Carlo-Veranstaltung). Das Schlimmste was Leszczynskis Ruf passieren könnte, wäre aus meiner Sicht ein Auftritt auf dem Gigaherz-Kongress, so dieser 2014 überhaupt noch stattfindet.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –