BLÄK vergibt Fortbildungspunkte trotz Tabakrauch im Saal (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 07.03.2014, 00:11 (vor 3893 Tagen) @ H. Lamarr

Komisch finde ich, mit welchem Euphemismus sich die KO-Ini abmüht, die dunkle Tabak-Vergangenheit von Dr. Adlkofer zu vertuschen. Das liest sich z.B. in dem Faltblatt dann so: "[...] 20 Jahre in der Industrie tätig; 1992 – 2011 Geschäftsführer der Stiftung Verum [...]". Tatsache ist: Dr. Adlkofer war ein erfolgreicher Tabak-Lobbyist, er hat Deutschlands Politik über Jahre davor bewahrt, Passivrauchen zu früh als tödliche Risiko einzustufen.

Falsch getippt, das ist gar nicht komisch, sondern musste aller Voraussicht nach sein.

Denn wer als Mediziner die Veranstaltung besucht, wird von der Bayer. Landesärztekammer (BLÄK) mit fünf Fortbildungspunkten belohnt.

Und ich behaupte nun: Hätte die BLÄK gewusst, dass sie einer Veranstaltung Fortbildungspunkte schenkt, auf der Deutschlands aktivster Ex-Tabak-Lobbyist als Redner auftritt, dann wäre es wahrscheinlich nicht zur Vergabe der Fortbildungspunkte gekommen, denn dies ist ethisch fragwürdig. Das DKFZ ist mit seinem ethischen Kodex der Maßstab: "Das Deutsche Krebsforschungszentrum und seine Mitarbeiter lehnen die Mitwirkung an Veranstaltungen der Tabakindustrie oder Dritter, die von der Tabakindustrie maßgeblich gesponsert werden, ab."

Zugegeben, ich weiß nicht, ob Big T. Dr. Adlkofer noch maßgeblich sponsert, wer jedoch so lange, so intensiv und so wirksam die Interessen der Tabakindustrie vertreten hat wie er, der sollte mMn lebenslang gesperrt sein. Würde z.B. Helmut Kohl aus der CDU austreten und bei den Grünen anheuern, auch dann würde die Welt nur ungläubig staunen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Tabak, Fortbildungspunkte, Landesärztekammer, Ethik, Kodex, Spitzenkandidat, DKFZ, BLÄK


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