Wissenschaftlervereinigung alias "Kompetenzinitiative" (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 03.02.2013, 16:52 (vor 4296 Tagen)

Der Drang nach Geltung, er ist eine starke Kraft.

Nachdem es mit der Kompetenz der sogenannten Kompetenzinitiative (KOI) nicht weit her ist (Beispiel), haben sich die Verantwortlichen dieses seltsamen Vereins ein neues Etikett ausgedacht, um Eindruck bei Laien zu schinden:

Wissenschaftlervereinigung

Das ich nicht lache. Das existentielle Problem dieser "Wissenschaftlervereinigung" ist mMn ihre fachliche Inkompetenz in Sachfragen biologischer Wirkungen des Mobilfunks. Und auch mit "Vereinigung" habe ich so meine Probleme: Auf dem Papier mag dies noch stimmen, in der Realität des Alltags gibt jedoch allzu oft einzig und allein der Gründer der KOI, der Literaturprofessor a. D. Dr. Karl Richter, Lebenszeichen von sich. Von der fixen Idee beseelt, Mobilfunk mache krank, arbeitet sich der Mann ebenso fleißig wie wirkungslos an seinem Zeitvertreib im Ruhestand ab. Wirkungslos ist relativ gemeint, wichtige Medien, gehobenere Politikkreise und seriöse Wissenschaft nehmen ihn und seinen Verein nicht wahr, im schrumpfenden Mikrokosmos der Mobilfunkgegner ist Richter jedoch einer der am besten vernetzten Drahtzieher.

Erstmals zur Anwendung kommt das neue Etikett "Wissenschaftlervereinigung" bei dem jüngsten Versuch der KOI, das Krankheitssymptom "Burnout" unter anderem krampfhaft mit Mobilfunk-Einwirkung in Verbindung zu bringen. Dies ist seit Januar 2013 der Fall mit einem zweifelhaften Papier, das - wieder ganz in der Tradition des Blendens mit Worten - als "Forschungsbericht" etikettiert wird.

Die Idee für die Verwurstung der Modekrankheit "Burnout" durch Mobilfunkgegner hatte im Mai 2012 Anke Kern, Ehefrau des Komptenzinitiativlers Dr. med. Markus Kern, in dem süddeutschen Leitmedium OHA (Zeitung aus dem Pfaffenwinkel) gewohnt dramatisch in die Weltöffentlichkeit getragen.

Nachtrag Moderator 17.02.2013: Wissenschaftler (in Deutschland) bzw. Wissenschafter (in der Schweiz und z.T. in Österreich) sind Personen, die sich hauptberuflich und methodisch mit Wissenschaft und ihrer Weiterentwicklung beschäftigen. Der berufliche Aspekt ist jedoch nicht Voraussetzung - siehe Privatgelehrter, Privatdozent oder Forschung in Bereichen wie Amateurastronomie oder Speläologie.

Im Regelfall haben Wissenschaftler eine abgeschlossene Hochschulbildung und sind als Forscher tätig, häufig auch als Hochschullehrer.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Warnke, Richter, Forschungsbericht, Hensinger, Buchner, Burnout, Ko-Ini, Kern, Titelmania, Repräsentant, Fehlverhalten, Räuberleiter, Vorstandsmitglied, Geltungsbedürfnis


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