Wer steckt dahinter? (Allgemein)

helmut @, Nürnberg, Freitag, 28.07.2006, 13:20 (vor 6336 Tagen)

"Auf eine Anregung von Bürgern eingehend, doch über regelmäßige Strahlenmessungen eine gewisse Vorsorge für die Bürger zu betreiben, bestätigte Gerhard Schmitt, dass er bereits über den Bayerischen Gemeindetag solche Messverfahren angefordert habe"

Bürgerforderung

Wer steckt eigentlich hinter derartigen Forderungen. Will sich hier jemand seinen Arbeitsplatz sichern, mit regelmäßigen Messungen. Mit regelmäßigen Messungen wird keine Vorsorge für die Bürger sondern nur das eigene Geschäft gemacht. Oder was soll es, wenn jedesmal herauskommt, daß die Grenzwerte bei weitem unterschritten werden?

Merken die Bürger eigentlich nicht, daß sie sich immer wieder vor den Karren von Geschäftsleuten spannen lassen?

Mit dem Geld, das so eine Messung kostet, könnte man einen halben Kinderspielplatz bauen!

MfG
Helmut

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In der Mobilfunk-BI und
"In der Abendsonne kann selbst ein kleiner Zwerg große Schatten werfen" (frei nach Volker Pispers)


Meine Kommentare sind stets als persönliche Meinungsäußerung aufzufassen

Tags:
Instrumentalisierung, Messung, Gehilfe, Forderung, Kommerz

Amtliche Pauschalmessungen: Nein Danke!

H. Lamarr @, München, Freitag, 28.07.2006, 14:27 (vor 6336 Tagen) @ helmut

Wer steckt eigentlich hinter derartigen Forderungen. Will sich hier jemand seinen Arbeitsplatz sichern, mit regelmäßigen Messungen. Mit regelmäßigen Messungen wird keine Vorsorge für die Bürger sondern nur das eigene Geschäft gemacht. Oder was soll es, wenn jedesmal herauskommt, daß die Grenzwerte bei weitem unterschritten werden?

Ich kann mich noch gut erinnern, wie groß die Unsicherheit bei uns war, bevor wir die ersten Messwerte "unserer" GSM/UMTS-Antenne in Händen hatten. Das war Stress pur und wir hatten große Sorge um unsere Kinder. Die erste Messung brachte dann große Erleichterung, da an vielen Stellen in unserer Wohnung überraschend schwache Werte sind.

Den dringenden Wunsch nach Individualmessungen kann ich daher gut nachvollziehen.

Regelmäßig ins Blaue hinein stattfindene Messungen (Pauschalmessungen) im Auftrag einer Gemeinde halte ich dagegen, ebenso wie Helmut, für nutzlos. Genauer: nutzlos für die Bürger. Nicht eine Regelmäßigkeit von Messungen brauchen die Bürger vorrangig, sondern Messungen dort an Ort und Stelle, wo Menschen im Hauptstrahl von Antennen leben und arbeiten - d. h. bevorzugt in den Obergeschoßen der nahe an einem Sendemast gelegenen Häuser. Dort wird es dann keine Grenzwertausschöpfungen im Promillebereich geben, wie dies bei Messungen ohne Sichtverbindung zur Antenne irgendwo am Erdboden zu erwarten ist, sondern deutlich höhere Werte. Anstelle von pauschalem Aktionismus in Form von Messen-mer-mal-was plädiere ich also für individuelles Messen an Orten, wo hohe Belastungen zu erwarten sind.

Pauschalmessungen im Sinne eines lokalen Monitoring mögen Arbeitsplätze bei Messfirmen sichern. Weil aber mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwo am Erdboden gemssen wird werden immerzu nur winzige Werte weit unter Grenzwert gemessen und gemeldet. Dies dürfte die Bürger sehr bald einlullen und lässt sie sich in Sicherheit wiegen, die aber trügerisch ist, wenn jemand an einem viel stärker belasteten Ort lebt. Diesen Trugschluß aber bemerkt keiner und nach ein paar Jahren werden die Messaktionen zur allgemein geteilten Zufriedenheit eingestellt. So gesehen schaden Pauschalmessungen mehr als sie nutzen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Amtliche Pauschalmessungen: Nein Danke!

Susanne, Mittwoch, 02.08.2006, 18:29 (vor 6331 Tagen) @ H. Lamarr

Ich kann hier nur nochmals für das Anschaffen von Messgeräten durch die Gemeinde werben. Dies ersetzt zwar nicht den Fachmann bei starker oder multipler Belastung, aber es gibt schnell und kostensparend einen Überblick, ob man überhaupt belastet ist.
Die drei angeschafften Messgeräte in Kirchheim sind ausgebucht. Anmeldung inzwischen erforderlich!
Susanne

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