Der Hirntod beginnt mit einem Tsunami (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 10.08.2022, 00:23 (vor 1062 Tagen)

Nach dem Herzstillstand verliert ein Mensch innerhalb von sieben bis acht Sekunden das Bewusstsein. Nach 30 bis 40 Sekunden ist die gesamte Hirnaktivität erloschen, doch noch gibt das Hirn nicht auf. Die Neurone sind zu diesem Zeitpunkt lediglich gehemmt, aber noch lebendig. Sobald die Durchblutung erneut einsetzt, arbeiten sie wieder normal. Vom Herzstillstand bis zum Einsetzen des Nervenzelltods dauert es schätzungsweise fünf Minuten. Bereits nach circa drei Minuten setzt als Vorstufe eine elektrische Entladung der Nervenzellen ein, die man sich als Kurzschluss vorstellen kann und die wie eine riesige Welle mit etwa drei Millimetern pro Minute durchs gesamte Hirn brandet. 2018 konnte diese Welle erstmals beim Menschen nachgewiesen werden. Dies und mehr berichtet Jens Dreier, Professor am Centrum für Schlaganfallforschung Berlin (CSB) und Oberarzt der Neurologischen Klinik der Charité in Spektrum. Ungeachtet dieser wissenschaftlichen Realität lassen sich Tag für Tag Menschen beobachten, die mit ihrem Handeln klar zu erkennen geben, ein Weiterleben nach dem Hirntod ist durchaus möglich :-).

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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