Verdacht: Richter und Warnke Mietmäuler der Industrie (Allgemein)
Es sollte eigentlich ein Tritt gegen Lerchls Schienbein werden, was "Handymania" gestern ins Gigaherz-Forum einstellte: 1'424'666 € hätte die Jacobs University 2010 an Drittmitteln eingenommen. Aus dem Kontext des Postings geht hervor: Implizit wollte der Schreiber damit die Hochschule samt ihrem Dekan der "Life Sciences" als industriegefälligen Hort der Korruption hinstellen.
Dankenswerterweise nennt "Handymania" die Quelle seiner Entdeckung: https://www.hochschulwatch.de/wiki/Hauptseite
Für "Handymania" wäre es nur noch ein kleiner Schritt gewesen, sich nicht zu blamieren, sondern demütig den Schwanz einzuklemmen und das geplante Posting aufzugeben. Unser Mann hätte nur die Kraft aufbringen müssen, sich auch für die Drittmitteleinnahmen anderer Universitäten zu interessieren:
Jacobs University Bremen (privat): 1'424'666 € (Quote: 12,9 %)
Universität Bremen (staatlich): 15'718'376 € (Quote: 17,2 %)
Universität des Saarlandes: 15'562'226 € (Quote: 29,3 %)
Im Vergleich zur Universität des Saarlandes, der zwei einschlägig bekannte Mobilfunkgegner entsprungen sind, steht die Jacobs University da wie die Unschuld vom Lande. Nach der drögen Logik von "Handymania" sind es nun Richter und Warnke, die von der Anti-Mobilfunk-Szene als Mietmäuler diffamiert werden müssten. Als weiteres (blödsinniges) Verdachtsmoment könnte die Marionette ins Feld geführt werden, die der Literaturprofessor von seinen Mitarbeitern geschenkt bekam, und die mühelos als Symbol für ein Mietmaul auszulegen ist.
Es passt in der Anti-Mobilfunk-Szene mal wieder nichts zusammen, ihre inneren Widersprüche halten die Szene in der Bedeutungslosigkeit gefangen. Und wenn man sich überlegt, dass die Hauptlast der "Mobilfunkdebatte" von anonymen Diskussionsteilnehmern wie "Handymania" und "wuff" getragen wird, deren Motive im Dunkeln liegen, dann ist dies mMn ein Indiz für organisiertes Manipulieren der öffentlichen Meinung. Ob hinter anonymen Mietmäulern nun die Tabakler stecken oder irgendwelche anderen Verbandsinteressen, ist in diesem Zusammenhang nebensächlich, wichtig ist mMn erst einmal, die Trickser und Täuscher unter den Mobilfunkgegnern mit Fähnchen zu markieren, damit man sie besser erkennen kann.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –