Wertverlust Immobilien: Staub und Lärm vor Elektrosmog (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 29.04.2012, 23:46 (vor 4380 Tagen)

Im Jahr 2007 hat das Schweizerische Bundesamt für Umwelt (Bafu) eine Studie zur Wohnqualität in den Städten Zürich und Lugano vorgelegt. Titel: Zahlungsbereitschaft für eine verbesserte Umweltqualität am Wohnort. Hauptziel dieser Studie war es, den Betrag zu schätzen, den die Bevölkerung dieser Städte für eine Verringerung der Umweltbelastungen Luftverschmutzung, Lärmbelastung und Elektrosmog zu zahlen bereit wäre.

Die Ergebnisse dieser Studie sind zwar mit einigen Unsicherheitsfaktoren behaftet, sie relativieren gleichwohl die Behauptung einiger Mobilfunkgegner, Mobilfunkantennen würden bei nahe gelegenen Immobilien zu gravierenden Wertverlusten führen. Denn die Prioritäten liegen woanders. So waren laut Studie die Haushalte in Zürich bereit, etwa 200 CHF pro Monat extra zu zahlen, wenn an ihrem Wohnort nur der Jahresgrenzwert für Feinstaub eingehalten würde (Lugano: 150 CHF).

Ein stark lärmbelasteter Haushalt in Zürich wäre bereit, rund 175 CHF extra zu berappen, könnte er sich dadurch eine nur mittelstarke Lärmbelastung erkaufen (Lugano: 110 CHF).

Am wenigsten waren die Bürger bereit zu zahlen, wenn es um die Vermeidung von Elektrosmog ging. Eine Mobilfunkantenne im Umkreis von 150 Metern zur Wohnung weg zu bekommen, dies war Haushalten in Zürich lediglich 35 CHF im Monat wert (Lugano: 50 CHF).

In der 40 Seiten umfassenden Arbeit werden diese Zusammenhänge und einiges mehr ausführlich, leicht verständlich und sachlich dargestellt.

Bibliographische Angaben zu der Studie
Banfi S., Filippini M., Horehájová A., Pióro D. 2007: Zahlungsbereitschaft für eine verbesserte Umweltqualität am Wohnort. Schätzungen für die Städte Zürich und Lugano für die Bereiche Luftverschmutzung, Lärmbelastung und Elektrosmog von Mobilfunkantennen. Umwelt-Wissen Nr. 0717. Bundesamt für Umwelt, Bern. 40 Seiten.

Download der Arbeit von der Bafu-Website

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Wertverlust, Immobilien

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