Von 0 auf 100 Instant-Mobilfunkgegner - und zurück (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 26.11.2011, 17:42 (vor 4731 Tagen)

Maria Heubuch war Gründungsmitglied der sogenannten Kompetenzinitiative (KOI). Sie wurde schon nach kurzer Zeit von Prof. Hecht verdrängt, vielleicht hat sie sich als Bäuerin unter lauter Akademikern auch nur nicht wohl gefühlt. Bislang dachte ich, Heubuch wäre im Dunstkreis von Karl Richter an die Position gekommen, doch das stimmt nicht. Maria Heubuch ist nämlich im Allgäu zuhause, in Leutkirch. Klingelt's? Das kleine 12'000-Einwohner Städtchen hat noch eine andere Mobilfunkgegnerin hervorgebracht, nämlich die Nervenärztin C. Aschermann, die mit verwegenen Diagnosen Zusammenhänge zwischen irgendwelchen Krankheiten und EMF konstruiert.

Aschermann wiederum ist wie Heubuch Erstunterzeichnerin bei der KOI. Aller Voraussicht nach ist es ihre Vermittlung gewesen, die Maria Heubuch, die auch Artikel für die Zeitschrift UMG schreibt, für wenige Monate in die ihr unangenehme Rolle einer Kompetenzinitiativlerin (das muss man l a n g s a m lesen) gebracht hat. Seit ihrem Ausstieg dort 2007 hat sich Frau Heubuch zwar immer wieder mal zu Wort gemeldet, zu echten Themen der Landwirtschaft, nicht mehr jedoch zum Thema Mobilfunk. Vielleicht liegt das daran, dass sie offen ein Handy benutzt (bekannte Mobilfunkgegner trauen sich das nur heimlich) und sich deshalb nicht sorgt, vielleicht war aber auch der Blick ins Innere der sogenannten Kompetenzinitiative derart "heilsam", dass sich das Thema Elektrosmog für die Bäuerin schlagartig und nachhaltig erledigt hat.

Hätte sich Frau Heubuch nur rechtzeitig Molières Komödie "Der eingebildete Kranke" angesehen, sie hätte sich vielleicht nie auf den Seitensprung mit der KOI eingelassen ;-).

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Filz, Kompetenzinitiative, Umwelt-Medizin-Gesellschaft, Landwirt, Erstunterzeichner, UMG, Leutkirch, Heubuch, KO-Ini Gründungsmitglied

Europaabgeordnete Heubuch noch immer Mobilfunkgegnerin

H. Lamarr @, München, Freitag, 11.12.2015, 21:28 (vor 3255 Tagen) @ H. Lamarr

Hätte sich Frau Heubuch nur rechtzeitig Molières Komödie "Der eingebildete Kranke" angesehen, sie hätte sich vielleicht nie auf den Seitensprung mit der KOI eingelassen ;-).

Ebenso wie Klaus Buchner (ödp) schaffte 2014 auch Maria Heubuch (Die Grünen) den Sprung ins Europaparlament.

Kürzlich schrieb ich ihr, mit Erleichterung hätte ich beobachtet, dass Sie sich vor Jahren aus der Szene der Mobilfunkgegner zurückgezogen habe und nicht mehr zurückgekehrt sei. Ich hielte diese Szene nämlich weder für gesellschaftlich relevant noch für seriös. Und dann fragte ich, ob sie Interesse an einem Kurzinterview hätte, wie das damals mit den Kühen auf ihrem Hof war, wie es den Tieren jetzt ginge und wie sie (Heubuch, nicht die Kühe) heute über Elektrosmog denke.

Die Absage kam umgehend über ihre parlamentarische Assistentin in Brüssel:

Frau Heubuch sei nach wie vor der Meinung, dass es sich [bei Mobilfunk, Anm. Spatenpauli] um eine schädliche Technik handle und sie habe nach wie vor engen Kontakt zur Mobilfunkgegnerszene. Sie sei daher an dem Interview nicht interessiert.

Mit einer Absage hatte ich gerechnet, nicht aber mit dem Bekenntnis von Frau Heubuch, noch immer Mobilfunkgegnerin zu sein. Immerhin hat sie sich zu diesem Thema nach anfänglicher Aufregung seit bald neun Jahren nicht mehr öffentlich geäußert. Und wenn ich es richtig gesehen habe, hat auch Sie, ebenso wie Klaus Buchner, auf EU-Ebene bislang keine einzige Spur als Mobilfunkgegnerin hinterlassen.

Ist das Bekenntnis also nur ein Lippenbekenntnis gewesen? Oder planen die beiden Fraktionskollegen im Europaparlament womöglich einen großen Coup? Die Zeit wird es an den Tag bringen – wenn nichts dazwischen kommt.

[Admin: Postingtitel geändert am 12.12.15, 12:30 Uhr]

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Europaparlament, Rinder, Ko-Ini

Allgäuer G'schichten: Ein Landstrich in Angst vor ...

H. Lamarr @, München, Freitag, 11.12.2015, 23:36 (vor 3255 Tagen) @ H. Lamarr

Mit einer Absage hatte ich gerechnet, nicht aber mit dem Bekenntnis von Frau Heubuch, noch immer Mobilfunkgegnerin zu sein. Immerhin hat sie sich zu diesem Thema nach anfänglicher Aufregung seit bald neun Jahren nicht mehr öffentlich geäußert.

Maßgebend für die Kehrtwende der Politikerin dürfte gewesen sein, dass der Standort (Vodafone), dem Frau Heubuch schädliche Auswirkungen auf ihre Milchkühe zuschrieb, Ende 2007 abgebaut wurde. Die Grundstücksbesitzer beugten sich dem Druck aus der Nachbarschaft, heißt es. Seither gibt es dort im Umkreis von gut 5 km um das Anwesen der Heubuchs keinen Mobilfunk-Sendemasten mehr. Der nächste steht in Leutkirch. Die Folge sind Versorgungslücken in angrenzenden Weilern. Sollte Frau Heubuch diese Funklöcher im Südosten von Leutkirch mit verschuldet haben, indem sie seinerzeit Druck machte bis der Standort in ihrer Nachbarschaft aufgegeben wurde, ist sie für die hier beschriebene ziemlich ungute Situation mit verantwortlich gewesen. Womit letztendlich auch nachvollziehbar ist, warum die Europaabgeordnete von meiner Interview-Anfrage so wenig begeistert war, denn wer möchte schon ohne Not schlafende Hunde wecken.

So wie es aussieht, konnte das Gewürge um die Mobilfunk-Versorgung im Südosten von Leutkirch erst in diesem Dezember beendet werden. In einem unbewohnten Waldgebiet wurde am "Langer Steig" mit Standortbescheinigung 69010794 vom 4. Dezember 2015 ein gut 40 Meter hoher Sendemast mit derzeit zwölf Sektorantennen errichtet. Zuvor regte sich Ende 2008 noch einmal Widerstand, weil ein geplanter Mast zur Entspannung der Situation einem Weiler mit sechs Bewohnern zu nahe kam.

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Egoismus, MdEP, Nachbar, Heubuch

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