Panikmache, und welche Sau treiben wir morgen durchs Dorf ? (Allgemein)

helmut @, Nürnberg, Sonntag, 12.06.2011, 08:14 (vor 4702 Tagen)

Wieder einmal sind "Experten" am Werk

Über die DPA verbreitet irgendein Schwachkopf eine neue Horrormeldung

"Blackout am Pfingstmontag"

Dieser Artikel zeigt wieder mal, dass jemand über etwas schreibt, wovon er nur das wenigste verstanden hat.

Zur Bekräftigung bringt er sogar Zitate, die in diesem Zusammenhang von Fachleuten nie gefallen sein können.

Was soll so schlimm daran sein, wenn an einem Tag, aufgrund einer "extrem guten Wetterlage", Photovoltaik- und Windenergieanlagen Strom ohne Ende produzieren und dieser nicht gebraucht wird?

Garnichts!

Im Gegensatz von Verbrauchsspitzen können Produktionsspitzen ganz einfach beherrscht werden:

Man schaltet die überflüssigen Produzenten einfach ab oder regelt sie herunter.
Dies ist täglich Brot für die Netzwarten der Energielieferanten, ohne diese Möglichkeiten das Netz auch bisher nicht funktionieren würde.
Selbst Atomkraftwerke können herabgeregelt werden.

Das Problem haben nur die Energieversorger auf der finanziellen Seite, da sie beim Netzausbau bisher bewusst geschlafen haben.

Lieferbare Erneuerbare Energie muß von ihnen bezahlt werden, auch wenn sie die Energie nicht abnehmen können oder wollen.

Der Blackout findet also höchstens in der Kasse der großen Energieversorger statt.

Will man den Bürger mit deratigen Berichten nur für dumm verkaufen?

MfG
Helmut

--
In der Mobilfunk-BI und
"In der Abendsonne kann selbst ein kleiner Zwerg große Schatten werfen" (frei nach Volker Pispers)


Meine Kommentare sind stets als persönliche Meinungsäußerung aufzufassen

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Photovoltaik

Die Sau im Dorf

AnKa, Sonntag, 12.06.2011, 08:29 (vor 4702 Tagen) @ helmut

Was soll so schlimm daran sein, wenn an einem Tag, aufgrund einer "extrem guten Wetterlage", Photovoltaik- und Windenergieanlagen Strom ohne Ende produzieren und dieser nicht gebraucht wird?

Garnichts!

Im Gegensatz von Verbrauchsspitzen können Produktionsspitzen ganz einfach beherrscht werden:

Man schaltet die überflüssigen Produzenten einfach ab oder regelt sie herunter.

Es ist gut, dass Sie dieses Thema noch aufgegriffen haben.

Ich hatte in meinem Bekanntenkreis bereits zu agitieren begonnen. Jeder hätte seinen Beitrag zur Rettung unserer Stromversorgung beisteuern können. Alle lassen den ganzen Pfingstmontag über das Licht an. Drehen noch den Backofen auf 250 Grad, stellen einen elektrischen Heizlüfter ins Fenster. So hätten wir den Strom-GAU vermeiden können.

--
"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)

Regelenergie

Raylauncher @, Sonntag, 12.06.2011, 15:29 (vor 4702 Tagen) @ helmut

Man schaltet die überflüssigen Produzenten einfach ab oder regelt sie herunter.
Dies ist täglich Brot für die Netzwarten der Energielieferanten, ohne diese Möglichkeiten das Netz auch bisher nicht funktionieren würde.
Selbst Atomkraftwerke können herabgeregelt werden.

Das Problem haben nur die Energieversorger auf der finanziellen Seite, da sie beim Netzausbau bisher bewusst geschlafen haben.

Hallo Helmut,

prinzipiell gebe ich Dir recht. Das Problem ist nur, dass die meisten der kleinen und verteilten Erzeuger nicht gesteuert werden können. Wenn dann die Regelenergie, die bevorzugt durch schnell reagierende Kraftwerke (Gasturbinenkraftwerke, große Wasserkraftwerke und speziell Pumpspeicherkraftwerke) bereitgestellt wird, nicht mehr ausreicht, um das Ungleichgewicht auszugleichen, gibt es schon Probleme. Natürlich kann man in solchen Fällen auch Kohlekraftwerke und Atomkraftwerke zurücknehmen und bei Bedarf wieder hochfahren, doch muss in diesem Kontext auch die regionale Verteilung der Energieerzeugung berücksichtigt werden. Dies liegt an der begrenzten Transportkapazität des Höchstspannungsnetzes, welches für diese Betriebsfälle bekanntlich nicht ausgelegt ist und deswegen ausgebaut werden soll.

Finanzielle Auswirkungen hat das allemal. Bei einem Überangebot an elektrischer Energie, welches kaum mehr durch Regelkraftwerke beherrscht werden kann, fällt der Abnahmepreis im Stromgroßhandel sogar kurzzeitig ins Negative. Wer mit seinem Pumpspeicherkraftwerk die richtige Strategie fährt, kann dabei viel Geld verdienen. Wasser pumpen, wenn der Strom günstig zu haben ist bzw. praktisch geschenkt ist und Strom erzeugen, wenn Engpässe drohen und die Preise an der Strombörse hoch sind.

Raylauncher

Regelenergie

helmut @, Nürnberg, Montag, 13.06.2011, 07:32 (vor 4701 Tagen) @ Raylauncher

Hallo Raylauncher,

Windparks und größere Photovoltaikanlagen können von der Netzwarte aus gesteuert bzw abgeschaltet werden. Das ist mittlerweile Stand der Technik und bei neueren Anlagen sogar Pflicht.

Im Raum Kitzingen hat uns der Netzbetreiber letztes Jahr einfach den kompletten Windpark mit 4 Windrädern (zusammen 8 MW) um die Mittagszeit vom Netz genommen.
Begründung: Die umliegenden Photovoltaikanlagen hätten "zu viel Strom" produziert.

Und warum wurde der Windstrom und nicht der Photovoltaikstrom vom Netz genommen?
Ganz einfach, die Ausfallentschädigung ist bei Windstrom nur ca 1/3 so hoch.
Die Netzbetreiber haben also die hohe EEG Vergütung für den Photovoltaikstrom weiterhin kassieren können, für den Windstrom hätten sie kaum etwas bekommen.

"Zum Glück" ist heute in Bayern schlechteres Wetter als vorhergesagt und dadurch wird der "Blackout" wohl ausbleiben

MfG
Helmut

--
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Kitzingen

Regelenergie

Raylauncher @, Montag, 13.06.2011, 12:33 (vor 4701 Tagen) @ helmut

Und warum wurde der Windstrom und nicht der Photovoltaikstrom vom Netz genommen?
Ganz einfach, die Ausfallentschädigung ist bei Windstrom nur ca 1/3 so hoch.
Die Netzbetreiber haben also die hohe EEG Vergütung für den Photovoltaikstrom weiterhin kassieren können, für den Windstrom hätten sie kaum etwas bekommen.

Hallo Helmut,

die Mehrzahl der Photovoltaikanlagen sind Kleinanlagen und die sind eben nicht steuerbar.

Raylauncher

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