Gegen das Volksbegehren wird massiv Stimmung gemacht

Starmail, Montag, 11.07.2005, 23:05 (vor 6858 Tagen)

Gegen das Volksbegehren "Gesundheitsvorsorge beim Mobilfunk" wird massiv Stimmung gemacht, auch mit unlauteren Mitteln
http://omega.twoday.net/stories/830183/

Lobbyarbeit FGF und BR

KlaKla, Dienstag, 12.07.2005, 08:43 (vor 6857 Tagen) @ Starmail
bearbeitet von KlaKla, Dienstag, 12.07.2005, 09:33

Ich habe dazu einen Kommentar.
Der Bayerische Rundfunk ist eng verbunden mit dem Lobbyverein Forschungsgemeinschaft Funk (FGF).
Der Technische Direktor des Bayerischem Rundfunk (BR), Herbert Tillmann ist zugleich Vorstandsmitglied der FGF. Das die FGF ein Lobbyverein der Industrie ist, erklärt sich z.B. durch die Mitglieder des Vorstands.
hier: http://www.fgf.de/fgf/organisation/vorstand.html

Vor Jahren hat der Bayerische Rundfunk eine interne pro Mobilfunkveranstaltung für seine Journalisten veranstaltet. Die Auswahl der Referenten machte dies deutlich. Dr. Uwe Kullnik (Siemens), Ralf Grafe (Nokia),
Dr. Olaf Schulz (FGF), Dr. Peter Wiedemann (Forschungszentrum Jülich), Elke Hudel (Bayerisches Landesamt für Umweltschutz). Für diese Veranstaltung waren allein drei Vorstandsmitglieder der FGF mit von der Partie.

Nach Protesten von Seiten der Journalisten und der Öffentlichkeit, dass keine Kritiker zu Wort kämen, versprach Tillmann eine weitere Infoveranstaltung. Dann sollten die Kritiker das Wort haben. Bis heute gab es diese Veranstaltung nicht.

So liegt der Verdacht nahe, dass die Journalisten auf Linie gebracht werden sollten. Damit ist ein Strategiepunkt, den das Ecolog-Institut für die Bundesregierung ausgearbeitet hat, von der Industrie für Ihre Zwecke umgesetzt worden: Multiplikatoren finden und auf Linie bringen. Dazu passender Eintrag hier: Lobbyarbeit an Journalisten, Ärzte, Lehrer, Umweltverbände

Weiter Informationen zur Lobbyarbeit finden Sie auf der CD Risiko Mobilfunk. Die Lobbyarbeit der Mobilfunker reicht von Journalisten auf Linie bringen über Forschung am Geldtropf, Schiedsstelle, Nachhilfe für Justitia bis hin zu Ministerien mit ins Boot nehmen. Keine vertrauensbildende Sache. :-(

Wenn der BR vor Ausstrahlung einer Sendung Fragen sammelt, ist davon auszugehen, dass die Fragen gefiltert werden. Technisch wäre es möglich gewesen die Fragen wärend der Sendung einzuspielen. Dann würde eine Sendung aber eine Stunde dauern. So viel Zeit wollte man dem Thema aber nicht genehmigen. Nun ist das Nötigste getan um sich freizukaufen bzgl. des Vorwurfes der Nicht-Berichterstattung.
Was haben sie erwarten. So läuft es, wenn Seilschaften funktionieren.

Sammeln wir doch hier die Fragen, die gestellt wurden.

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FGF, Lobbyarbeit, Seilschaft, BR

Gestellte Fragen

KlaKla, Mittwoch, 13.07.2005, 12:11 (vor 6856 Tagen) @ KlaKla

Frage von Dr. Waldmann-Selsam:

1.) An über 40 Mobilfunkanlagen haben oberfränkische Ärzte beobachtet, dass Menschen unter der Dauerexposition mit Hochfrequenz erkrankt sind. Warum kommt das BfS der dringenden ärztlichen Bitte, sofort offizielle Erhebungen durchzuführen, nicht nach?
Wurde nicht gesendet.

2.) Warum wird der alarmierende ärztliche Verdacht nicht durch Abschalten einzelner Antennen überprüft?
Wurde nicht gesendet.

Frage von Dr. Scheingraber:

1.) 1991 hat das BfS eine Stellungnahme herausgegeben, in der vor der Einführung einer gepulsten Mobilfunktechnik gewarnt wurde, warum wurde 1992 diese Stellungnahme kommentarlos zurückgezogen?
Wurde nicht gesendet.

2.) Das BfS möge bitte erklären, wieso Funkanlagen, von denen Emissionen (Strahlung) ausgehen, genehmigungsfrei sind, während Bagatellbaumaßnahmen wie Dachgauben, Wintergärten u.a. genehmigungspflichtig sind?
Wurde nicht gesendet.

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, Schweigen, Waldmann-Selsam, Scheingraber

Matthias Kurth über Lobbyarbeit

H. Lamarr @, München, Montag, 20.02.2006, 14:02 (vor 6634 Tagen) @ KlaKla

Wenn die Lobbyarbeit der Unternehmen offen stattfindet könne er damit umgehen, sagt Matthias Kurth, Chef der Bundesnetzagentur im SPIEGEL-Interview Die Davids müssen kämpfen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Bayerischer Rundfunk kann auch anders

H. Lamarr @, München, Dienstag, 12.07.2005, 14:30 (vor 6857 Tagen) @ Starmail

Gegen das Volksbegehren "Gesundheitsvorsorge beim Mobilfunk" wird massiv Stimmung gemacht, auch mit unlauteren Mitteln
http://omega.twoday.net/stories/830183/

Jetzt meckert doch nicht immer am Bayerischen Rundfunk herum. Stimmt schon, das Volksbegehren ist für uns derzeit der Nabel der Welt, andere interessiert das Thema aber weit weniger, genauer gesagt bislang weniger als 2 % der Stimmberechtigten in Bayern. Das müssen wir nu' mal, was die bereitgestellte Sendezeit und die daraus resultierende Selektion der Fragen angeht, hinnehmen - ob wir wollen oder nicht. Ich halte es auch nicht für völlig abwegig, dass der Technische Direktor des BR ein's auf die Finger kriegt, wenn er in den Hoheitsgewässern des Programmdirektors Fischzüge machen geht, denn damit würde er seinen Kompetenzbereich überschreiten.

Und die TV-Sendung Unkraut des BR hat gestern doch einen wirklich guten Lagebericht zu einer guten Sendezeit hingelegt. Aus meiner Sicht eine sachlich neutral gehaltene Sendung mit einigem Interpretationsspielraum zugunsten des Volksbegehrens. Von Stimmungsmache gegen Mobilfunkkritiker oder gegen das VoBe war da überhaupt nichts zu verspüren. Oder seh' ich das etwa durch eine rosa Brille?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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