Bundestag: Petitionen mit neuer Webadresse (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 18.04.2010, 21:12 (vor 5348 Tagen)

Die bisherige Webadresse für Online-Petitionen an den Deutschen Bundestag ist stillgelegt worden, die neue Adresse lautet:

https://epetitionen.bundestag.de/index.php?

Und promt habe ich dort folgende Petition entdeckt:

Mobilfunk - Einsatz von Mobilfunk Repeatern in Gebäuden und ländlichen Gebieten

Schlau werde ich aus dem einleitenden Text des Petitenten zwar nicht, wer weiter liest - EHS sollten dies besser nicht tun - wird feststellen: Hier will jemand der breiten Anwendung von Repeatern den Weg ebenen. Ob dies alles so stimmt, was er da sagt, weiß ich nicht, grundsätzlich scheint mit die Idee sinnvoll zu sein, da sie innerhalb von Gebäuden die Funkfeldbelastung bei Handy-Nutzung mehr reduziert als durch die Repeater der allgemeine Elektrosmog im Gebäude angehoben wird. Mit 48 Mitzeichnern ist diese Petition, die noch bis 26. Mai läuft, freilich nicht gerade der Renner. Ob sich Leute Pro oder Kontra Mobilfunk aus dem Fenster lehnen ist anscheinend allen anderen weitgehend wurscht, so sie nicht selber betroffen sind. Möglicherweise macht der Petitent auch nur zu wenig Werbung für sein Ansinnen. Bekanntlich darf sich die Anzahl der Mitzeichner jedoch nicht darauf auswirken, wie der Petionsausschuss mit der Petition umgeht - das hängt (offiziell) allein vom Thema ab.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Repeater

Einsatz von Repeatern

Raylauncher @, Sonntag, 18.04.2010, 22:02 (vor 5348 Tagen) @ H. Lamarr

Schlau werde ich aus dem einleitenden Text des Petitenten zwar nicht, wer weiter liest - EHS sollten dies besser nicht tun - wird feststellen: Hier will jemand der breiten Anwendung von Repeatern den Weg ebenen. Ob dies alles so stimmt, was er da sagt, weiß ich nicht, grundsätzlich scheint mit die Idee sinnvoll zu sein, da sie innerhalb von Gebäuden die Funkfeldbelastung bei Handy-Nutzung mehr reduziert als durch die Repeater der allgemeine Elektrosmog im Gebäude angehoben wird.

Grundsätzlich ist der Einsatz von Repeatern zur Versorgung von Gebäuden durchaus sinnvoll. Diese Technik ist gebräuchlich, wenn es darum geht, z.B. in einem Gebäude aus Stahlbeton und Wärmeschutzverglasung Mobilfunkdienste verfügbar zu machen. Messungen haben ergeben, dass sich durch diese Maßnahme auch die Sendeleistung der Endgeräte massiv absenken lässt. Wenn ohne Repeater Verbindungen entweder gar nicht oder nur unzureichend möglich sind, dann bestenfalls bei voller Sendeleistung. Durch den Einsatz eines Repeaters senden die Endgeräte im Mittel um 10dB niedriger. Bei einer vernünftig geplanten Anlage ist die Exposition durch die verteilten fest montierten Antennen dem gegenüber praktisch vernachlässigbar.

Der Petent scheint allerdings eine falsche Vorstellung davon zu haben, was man für ein funktionstüchtiges Gerät investieren muss. Das fängt mit ca. 1000 € an, wenn es darum geht, einige benachbarte Räume zu versorgen; bei einem durchschnittlichen Bürogebäude ist man sehr schnell in Bereichen > 10.000 €. Dazu kommt dann noch der Aufwand für die Installation (Verlegung der Kabel, Montage einer Anbindeantenne etc.). Die Projektierung und Installation ist nichts für Laien. Man kann dabei sehr vieles falsch machen und produziert möglicherweise durch eine ungewollte Rückkopplung ein Störsignal, das den Empfang dann auch in der Nachbarschaft beeinträchtigt.
Soviel zu der Auffassung, von einem Repeater könnte keine schädliche Wirkung auf das Funknetz ausgehen.

Am Netzbetreiber führt also bei derartigen Vorhaben kein Weg vorbei. Und daran könnte auch die Petition nichts ändern.

Merke: Wer die Lizenz innehat, bestimmt auch, wo und wie auf diesen Frequenzen gesendet wird.

Raylauncher

Tags:
Störsignal, Stahlbeton

RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum