Medienwirbel: Können Handystrahlen vor Alzheimer schützen (Forschung)

Doris @, Donnerstag, 07.01.2010, 10:19 (vor 5195 Tagen)

[Strang nach Prüfung wg. Rechtsstreit mit Prof. Adlkofer am 5.Oktober 2014 wieder frei geschaltet]

Handystrahlen verhindern bei Mäusen Alzheimer (Ärzte Zeitung online vom 07.01.10)

Handy-Strahlung schützt Mäuse vor Gedächtnisverlust (Spiegel online vom 07.01.10)

Electromagnetic Field Treatment Protects Against and Reverses Cognitive Impairment in Alzheimer’s Disease Mice (Kompletter Text der Studie im Fachblatt " Journal of Alzheimer's Disease" (Bd. 19, S. 191).

Quelle: RDW-Homepage

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Kommentar:

Auf diesen Medienrummel warte ich eigentlich schon seit einigen Wochen. Über die Arendash-Arbeit habe ich bereits im Spätsommer gelesen.

Die Arbeit beurteilen kann ich ganz sicherlich nicht. Aber was ich von Gary W. Arendash halten soll, weiß ich auch nicht so recht.
Es sind nicht nur die Handystrahlen, die anscheinend vor Alzheimer schützen sollen. Im Sommer gab es auch einen Focus-Artikel, dass Kaffee vor Alzheimer schützen soll, ebenfalls festgestellt von diesem Autorenteam. Und ein Leser merkte bei diesem Bericht unter "Kommentar" an

Und Nikotin?
Die beiden Alkaloide Koffein und Nikotin sind sich chemisch und in der pharmazeutischen Wirkung sehr ähnlich. Warten wir ab, ob sich ein Institut traut, Nikotin gegen Alzheimer zu testen und ob sich ein Medium traut, die Ergebnisse zu veröffentlichen. Wenn das so wäre, hätte der Raucher als Feindbild ausgedient. Politisch höchst unkorrekt.
(Dieser Aussage wurde jedoch von einem anderen Leser widersprochen !)

Aber egal, denn auch das hat Arendash bereits untersucht und zwar schon in den 90er Jahren und das findet sich dann in den Tabakunterlagen.

Ich meinte eigentlich, ich hätte damals noch mehr gefunden über Arendash, aber ich kann in meinen Unterlagen auf die Schnelle nichts weiteres finden. Und da ich jetzt weg muss, habe ich auch keine Zeit mehr zum Suchen.

Tags:
Alzheimer, Tabak, Aerztezeitung

Medienwirbel: Können Handystrahlen vor Alzheimer schützen

charles ⌂ @, Donnerstag, 07.01.2010, 13:43 (vor 5195 Tagen) @ Doris

Sehr schön.

Und wo sind die erforderliche Replikationsstudien?
Das wird doch auch immer gerufen, wenn etwas negatives gefunden wurde ?
Oder?

Ausserdem sind von einem Frequenzgenerator erzeugte Signale nicht gleich wie diejenige welche man in der Praxis begegnet. (Höre meine Geräusche-Sammlung.)

Und wie war es mit Bioresonanz Effekte im Labor ?
Hat man dort auf VLF gemessen ?

Nirgendwo kann man erfahren wie das Signal aussah.
Es wurde zwar mit einem HP ESG D4000A mit 918 MHz erzeugt, aber wie viele Zeitschlitze, und welche Pulsrate oder Modulationen?

--
Charles Claessens
www.milieuziektes.nl

Medienwirbel: Können Handystrahlen vor Alzheimer schützen

Sektor3, Donnerstag, 07.01.2010, 17:04 (vor 5195 Tagen) @ charles

Sehr schön.
Und wo sind die erforderliche Replikationsstudien?
Das wird doch auch immer gerufen, wenn etwas negatives gefunden wurde ?
Oder?
Ausserdem sind von einem Frequenzgenerator erzeugte Signale nicht gleich wie diejenige welche man in der Praxis begegnet. (Höre meine Geräusche-Sammlung.)
Und wie war es mit Bioresonanz Effekte im Labor ?
Hat man dort auf VLF gemessen ?
Nirgendwo kann man erfahren wie das Signal aussah.
Es wurde zwar mit einem HP ESG D4000A mit 918 MHz erzeugt, aber wie viele Zeitschlitze, und welche Pulsrate oder Modulationen?

Was soll man von einer Veröffentlichung halten, die laut diesem Blog auf einem 10 Jahre alten Experiment basiert und die von einem Forscher stammt, der - wie auch Prof. A. - bisher mit den positiven Auswirkungen von Nikotin auf Alzheimer beschäftigt war. Für die Nikotin/Alzheimerforschung von Arendash gab es zumindest teilweise Geld von der Tabakindustrie und die emsig betriebene Alzheimer-Forschung der Tabakindustrie brachte anscheinend auch keine wirklichen Ergebnisse (wikipedia: Entgegen früheren Untersuchungen wirkt sich Nikotin keineswegs positiv in Bezug auf Alzheimer aus).

Warum kommt diese Veröffentlichung erst jetzt? Will mit dieser Veröffentlichung ein Tabakforscher mit Alzheimer & EMF Profil einem anderen Tabakforscher mit Alzheimer & EMF Profil aus der Patsche helfen und demonstrieren, dass EMF biologische Wirkungen hat?

Tags:
Tabak, Ablenkungsforschung, Alzheiner

Vom Medien- zum Kommentarwirbel

RDW ⌂ @, Donnerstag, 07.01.2010, 19:28 (vor 5195 Tagen) @ Doris

Handystrahlen verhindern bei Mäusen Alzheimer (Ärzte Zeitung online vom 07.01.10)

Handy-Strahlung schützt Mäuse vor Gedächtnisverlust (Spiegel online vom 07.01.10)

Electromagnetic Field Treatment Protects Against and Reverses Cognitive Impairment in Alzheimer’s Disease Mice (Kompletter Text der Studie im Fachblatt " Journal of Alzheimer's Disease" (Bd. 19, S. 191).

Quelle: RDW-Homepage

Es ist schon lustig, wie sich die (mobilfunk)kritische Welt schon am ersten Tag nach dem Medienwirbel beginnt zu überschlagen. Ob in diesem Forum, bei hese, Gigahetz oder diversen Zeitungsportalen, überall glaubt man seine vermeintlichen Weisheiten beisteuern zu müssen.
Nur: Wer von all den Kommentatoren hat die Studie überhaupt gelesen, hat verstanden wer da wie und was mit welchen möglichen Konsequenzen gefunden hat? Die Allerallerwenigsten.
Irgendwie typisch für die Elektrosmogdiskussion: Ohne Ahnung mitreden, interpretieren und spekulieren wollen.
Sinnlos, wertlos, ergebnislos.

Inzwischen habe ich auch eine informative Pressemitteilung der University of South Florida in Tampa gefunden:
http://hscweb3.hsc.usf.edu/health/now/?p=9618

RDW

Vom Medien- zum Kommentarwirbel

AnKa, Samstag, 09.01.2010, 19:07 (vor 5193 Tagen) @ RDW

Inzwischen habe ich auch eine informative Pressemitteilung der University of South Florida in Tampa gefunden:
http://hscweb3.hsc.usf.edu/health/now/?p=9618


Also, ich finde jedenfalls, die auf dem Bild gezeigte Anordnung hat geradezu etwas Sakrales an sich:

[image]

Titel: Mauscontainer, bei der gemeinsamen Morgenandacht zu Ehren des GROSSEN STIFTES

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(Mehr als ein passiver Stift kann's ja auch nicht sein, oder? Ein Kabel ist nicht zu erkennen, falls nicht extra ein Loch innovativ in den Tisch gebohrt worden wäre.)

(Oder ist das gar eine Momentaufnahme von dem Blindversuch, bei dem den Mäusen vorgetäuscht wird, sie würden von einem Sendemasten bestrahlt?)

--
"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)

Ideologie und Religion

Alexander Lerchl @, Samstag, 09.01.2010, 22:13 (vor 5192 Tagen) @ AnKa

Inzwischen habe ich auch eine informative Pressemitteilung der University of South Florida in Tampa gefunden:
http://hscweb3.hsc.usf.edu/health/now/?p=9618

Also, ich finde jedenfalls, die auf dem Bild gezeigte Anordnung hat geradezu etwas Sakrales an sich:

[image]

Titel: Mauscontainer, bei der gemeinsamen Morgenandacht zu Ehren des GROSSEN STIFTES

Dazu ein Zitat aus dem aktuellen Roman von Dan Brown ("Das verlorene Symbol"):

"Können Sie mir die drei Voraussetzungen nennen, die es braucht, um aus einer Ideologie eine Religion zu formen?"
...
"Religionen versprechen Erlösung, glauben an eine ausgefeilte Lehre und bekehren Ungläubige."

Kommt mir irgendwie bekannt vor ...

--
"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

Tags:
Ideologie

Vom Medien- zum Kommentarwirbel

H. Lamarr @, München, Sonntag, 10.01.2010, 00:30 (vor 5192 Tagen) @ AnKa

[image]

Titel: Mauscontainer, bei der gemeinsamen Morgenandacht zu Ehren des GROSSEN STIFTES

Was heißt hier großer Stift?! So kurz nach Sylvester könnte dies auch ein selbst gebastelter Schweizer Kracher sein - oder sowas ;-).

Die Fotos des Versuchsaufbaus scheinen lediglich Schmuckbilder zum Illustrieren des trockenen Stoffs zu sein. Anders kann ich mir es nicht erklären, dass es derart verschiedene Varianten davon gibt. Ich hoffe doch stark, dass Sie nicht irgendein Foto eingestellt haben, sondern eines von der aktuellen Alz-Studie. Andererseits: Welcher Wissenschaftler stellt schon zu seinen Studien eine Auswahl fotogener Schmuckbilder für Presseartikel bereit? Das kommt mir genau so suspekt vor wie der Medienrummel, den 2003 Franz Prof. A. um "Reflex" organisiert hat. Das ist zu glatt.

[image]

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Vom Medien- zum Kommentarwirbel

charles ⌂ @, Sonntag, 10.01.2010, 11:35 (vor 5192 Tagen) @ H. Lamarr

Was heißt hier großer Stift?! So kurz nach Sylvester könnte dies auch ein selbst gebastelter Schweizer Kracher sein - oder sowas ;-).

Die Fotos des Versuchsaufbaus scheinen lediglich Schmuckbilder zum Illustrieren des trockenen Stoffs zu sein. Anders kann ich mir es nicht erklären, dass es derart verschiedene Varianten davon gibt. Ich hoffe doch stark, dass Sie nicht irgendein Foto eingestellt haben, sondern eines von der aktuellen Alz-Studie. Andererseits: Welcher Wissenschaftler stellt schon zu seinen Studien eine Auswahl fotogener Schmuckbilder für Presseartikel bereit? Das kommt mir genau so suspekt vor wie der Medienrummel, den 2003 Franz Prof. A. um "Reflex" organisiert hat. Das ist zu glatt.

[image]

Diese Studie ist genau so doof wie die TNO Studie.

Bei GSM900 gilt innerhalb von 3.20 meter das Nahfeld.
Im Fernfeld genügt es um nur das elektrische Feld zu messen, aber im Nahfeld muss dazu auch das Magnetfeld gemessen werden um die genaue Leistungsflussdichte zu kennen.

Auserdem ist es so, dass im Nahfeld die Streuung der Leistungsflussdichte enorm ist, und sie kan fluktuierend viel höher und viel niedriger als im Hauptstrahl sein. Sehe Bild.
[image]

Die Kunststoff Käfige geben auch unerwünschte Reflektionen, wodurch den SAR Wert auch noch ganz anders ausfält.

Also wieder Quatsch von Laie ohne technische Ahnung gemacht.

--
Charles Claessens
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0,25 W/kg +/- 2dB ?

Alexander Lerchl @, Sonntag, 10.01.2010, 12:29 (vor 5192 Tagen) @ RDW

In der Veröffentlichung, die ich gelesen habe, steht zur Exposition, dass die resultierenden SAR-Werte "0,25 W/kg +/- 2 dB" waren. Mir ist nicht klar, was das numerisch bedeutet, zumal nicht angeben wurde, ob dieses +/- eine absolute Abweichung (Minimum / Maximum), Standardfehler, -abweichung oder sonst was bedeutet. Die zirkuläre Anordnung der Käfige macht in der Tat einen suboptimalen Eindruck und ist meiner Meinung nach irgendwie schwer mit der geringen Abweichung der SAR-Werte in Einklang zu bringen. Als Störfaktoren kommen in Frage: Vertikale Position der Käfige, Größe der Tiere, Reflexionen und vor allem Abstand der Tiere von der Antenne. Wurden die SAR-Werte überhaupt berechnet?

Alles andere als klar...

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0,25 W/kg +/- 2dB ohne Strahlenschutzanzug

H. Lamarr @, München, Sonntag, 10.01.2010, 13:15 (vor 5192 Tagen) @ Alexander Lerchl

Die zirkuläre Anordnung der Käfige macht in der Tat einen suboptimalen Eindruck und ist meiner Meinung nach irgendwie schwer mit der geringen Abweichung der SAR-Werte in Einklang zu bringen.

Ich habe es so verstanden, dass die 0,25 W/kg in der Käfigmitte erreicht werden und weil die Tierchen ein paar Zentimeter nach vorne/hinten ausweichen konnten, hat man ±2 dB also ±60 % Schwankungsbreite der Befeldung Inkauf genommen.

Was mir viel mehr Kopfzerbrechen bereitet ist der Umstand, dass zur Erreichung der 0,25 W/kg im Hirn der Ratten nicht nur der Kopf der Tiere befeldet wurde, sondern kurzerhand das gesamte Tier. Das kann doch nicht zulässig sein, um auf bequeme Weise die gewünschte Teilkörperexposition zu erreichen - oder? Da hätten die Mäuse doch eigentlich einen kaputzenlosen "Strahlenschutzanzug" tragen müssen, um Effekte der starken Ganzkörperbefeldung auszuschließen. Sehe ich das richtig oder ist die Methode von Arendash etwa doch sauber?

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0,25 W/kg +/- 2dB ohne Strahlenschutzanzug

charles ⌂ @, Sonntag, 10.01.2010, 14:31 (vor 5192 Tagen) @ H. Lamarr

Aus baubiologischer Sicht ist diese ganze Studie verwerflich.

Der Raum soll ein Farady'schen Käfig sein. Also hat man unerwünschte Reflektionen.
Dann sind die Käfige aus Kunststoff; Da kann man auch mit Reflektionen rechnen.
Das zusammen ergibt eine hohe Anzahl von sg. *Hotspots*. Das sind Konzentrationen von Hochfrequenz, meistens so gross wie ein Fussball (wie ich sie in viele Wohnungen messe).
Wenn Mäuse sich darin befinden, habe ich Mitleid mit denen.

Übrigens, ich nehme an, das die Antenne nicht auf maximale Leistung sendete, sondern gedrosselt wurde um die gewünschte Strahlungsmenge zu bekommen, egal wie man dies bestimmt haben soll.

Auf http://www.milieuziektes.nl/Pagina112e.html wo ich die TNO Studie kritizierte, steht fast unten eine Abbildung der Strahlungskegel von der von TNO benützte GSM Antenne. Der Hersteller dieser Antenne hat mir diese Grafik zur Verfügung gestellt.
Deutlich ist dort zu sehen dass bei 1 V/m es auf 3 Meter Abstand nur eine Punkbelastung auf den Probanden gegeben hat. Niemand weiss ob diese Punktbelastung auf den Kopf, Brust oder beine gegeben hat. Auch hatte niemand während die Versuche liefen an Ort und Stelle gemessen. Also weiss niemand genau wie hoch die Probanden eigentlich belastet wurden.
Die ETH sollte angeblich eine UMTS Antenne verwendet haben die einen Kugelformige Abstrahlung hatte.
Also ist deswegen schon von eine Replikation der TNO Studie durch die ETH überhaupt keine Rede.

Wie das Strahlungsbild dieser Rundumstrahler bei geringe Leistingsflussdichte aussieht ist mir nicht bekannt, aber ich nehme an, das es nicht einheitlich ist, und nicht als eine Wolke über die Mäuse gelegen hat.

Wenn ich ein Maus wäre, sollte ich nicht neugierig sein, und mein Hinteren den Sender zugewandt haben. Dann hätte ich zwar meinen Arsch verbrennt, aber den Kopf trocken gehalten.

--
Charles Claessens
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Volltext (PDF) der Studie

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 07.01.2010, 20:46 (vor 5195 Tagen) @ Doris

Electromagnetic Field Treatment Protects Against and Reverses Cognitive Impairment in Alzheimer’s Disease Mice (Kompletter Text der Studie im Fachblatt " Journal of Alzheimer's Disease" (Bd. 19, S. 191).

Dieser Volltext der Studie im Original-Layout ist leichter zu lesen, da die Abbildungen kontextbezogen an der richtigen Stelle stehen.

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Tags:
Alzheimer, Studie, Mäuse

Medienwirbel: Können Handystrahlen vor Alzheimer schützen

Doris @, Freitag, 08.01.2010, 20:16 (vor 5194 Tagen) @ Doris

Dr. George Carlo mischt nun auch mit.

Er wird das Labor nächste Woche besuchen und mit den Forschern mal von Kapazität zu Kapazität reden.

Was er zu sagen hat, das steht hier
http://www.scribd.com/doc/24936380/On-Big-Pharma-vs-the-Mobile-Phone

Tags:
Carlo

Substanzielle Carlo-Kritik

H. Lamarr @, München, Sonntag, 10.01.2010, 12:59 (vor 5192 Tagen) @ Doris

Dr. George Carlo mischt nun auch mit.

Da schau her, George Carlo kann ja auch anders! Das, was ich von ihm da gelesen habe klingt für mich gar nicht so abwegig wie das, was er verlauten lässt, wenn es in der Gegenrichtung um "bösen" Funk geht. Verblüffend, der Mann ist wie ein Chamäleon.

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Substanzielle Carlo-Kritik?

Sektor3, Sonntag, 10.01.2010, 13:22 (vor 5192 Tagen) @ H. Lamarr

Da schau her, George Carlo kann ja auch anders! Das, was ich von ihm da gelesen habe klingt für mich gar nicht so abwegig wie das...

Meinen Sie das auch für diese zentrale Aussage?
Carlo:
"...we have known for many years that Information Carrying Radio Waves (ICRW) open the blood-brain barrier..."

Substanzielle Carlo-Kritik?

H. Lamarr @, München, Sonntag, 10.01.2010, 15:40 (vor 5192 Tagen) @ Sektor3

Da schau her, George Carlo kann ja auch anders! Das, was ich von ihm da gelesen habe klingt für mich gar nicht so abwegig wie das...

Meinen Sie das auch für diese zentrale Aussage?
Carlo:
"...we have known for many years that Information Carrying Radio Waves (ICRW) open the blood-brain barrier..."

Erwischt! Also: Man sollte den Carlo nicht vor Textende loben. Was ich meinte waren seine Einwände gegen die Ganzköperbefeldung der Mickys, nur um auf die gewünschte Teilkörperbefeldung zu kommen.

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"wuff" & "Ulido" - zwei Kritiker auf demselben Holzweg

H. Lamarr @, München, Samstag, 09.01.2010, 00:34 (vor 5193 Tagen) @ Doris

Teilnehmer "Ulido" ist im Gigaherz-Forum von "wuff" hin- und hergerissen. Er schreibt unter anderem:

Hallo noch mal,
mir scheint die eine Feststellung von @wuff

Zitat:
Zweitens würde das Ergebnis der Alzheimerstudie bedeuten, dass Funkstrahlung eben doch eine Wirkung auf den Menschen hat, was bisher bestritten wurde.

verdient besondere Beachtung.


Schauen wir wieder einmal genauer hin ob es stimmt, dass die Überlegung von "wuff" besondere Beachtung verdient.

In der Studie wurden Mäuse in rund 26 cm Entfernung von einer Antenne 8 1/2 Monate einem GSM900-Funkfeld ausgesetzt, das bei den Tieren täglich für 2 Stunden zu einem SAR-Wert von 0,25 W/kg führte.

Eigentlich müssten "wuff" und "Ulido" bei diesen Angaben stutzen. Zunächst einmal herrschen in 26 cm Entfernung bei 900 MHz zwar keine Fernfeldbedingungen, dennoch ist klar, dass es sich hier nicht um eine Teilkörperbefeldung des Mauskopfes handelt, sondern um eine Ganzkörperbefeldung. Der zulässige Grenzwert für diese Art der Befeldung beträgt lediglich 0,08 W/kg. Weltweit wird kein Erdenbürger einer so starken Ganzkörperbefeldung ausgesetzt, er müsste sich dazu bei einer unter Vollast arbeitenden Basisstation wenige Meter (in aller Regel 2 bis 9) vor den Antennen aufhalten (Sicherheitsabstand). Die Mäuse aber wurden nicht mit 0,08 W/kg befeldet, sondern mit mehr als dem 3-fachen dieses Wertes! Das Experiment fand damit weit über Grenzwert statt und dass dann bei monatelanger täglicher 2-h-Einwirkung möglicherweise irgendwelche Effekte eintreten, fügt sich nur in eine ziemlich lange Reihe anderer beobachteter Effekte oberhalb der Grenzwerte ein.

Was "wuff" und "Ulido" ebenfalls übersehen ist, dass das Experiment mit genetisch veränderten (transgenen) Mäusen gemacht wurde, und z.B. nur bei diesen Mäusen während der Dauerbefeldung ein deutlicher Anstieg der Körpertemperatur festgestellt wurde (bei Befeldung weit über Grenzwert kein Wunder). Da es keine transgenen Menschen gibt ist eine 1:1-Übernahme der an transgenen Mäusen gewonnenen Resultate mit Sicherheit unzulässig.

Kritikwürdig erscheint mir dagegen die Exposition der Mäuse. Einfach eine Stabantenne aufstellen und dann in 26 cm Abstand Mäusekäfige ringförmig um die Antenne zu platzieren, das kann eigentlich keine homogene Befeldung aller Tiere gewährleisten.

[image]

Da hat sich die LMU deutlich mehr Mühe gegeben (Parabolantenne), um kontrollierte Bedingungen zu schaffen. Über die Dosimetrie konnte ich bei der Alzheimer-Studie keine Angaben finden, etwa ob die gemessen haben oder nur gerechnet wurde. Die genannte SAR-Toleranz von ±2 dB bedeutet immerhin eine nicht unerhebliche Abweichung von ±60 %, statt 0,25 W/kg hätten es also ebenso gut 0,4 W/kg sein können was eine Grenzwertüberschreitung um den Faktor 5 bedeutet.

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Tags:
SAR, Mäuse

Praktische Anwendung der gewonnenen Erkenntnisse

H. Lamarr @, München, Sonntag, 10.01.2010, 13:50 (vor 5192 Tagen) @ H. Lamarr

Da es keine transgenen Menschen gibt ist eine 1:1-Übernahme der an transgenen Mäusen gewonnenen Resultate mit Sicherheit unzulässig.

Auszug aus einem Medienbericht ...

William Thies von der amerikanischen Alzheimer-Gesellschaft warnte jedoch vor vorschnellen Schlüssen: "Niemand sollte sich durch den Gebrauch von Handys vor Alzheimer oder Demenz geschützt fühlen." Es sei ein erstes, "vorläufiges" Ergebnis. Es müsse sich durch weitere Tierstudien bestätigen, "bevor wir daran denken können, den Versuch mit Menschen zu wiederholen". Alzheimer verlaufe bei Menschen und Tieren völlig unterschiedlich.

Arendash und seine Kollegen zeigten sich von der skeptischen Reaktion des Alzheimer-Experten enttäuscht. Zwar seien weitere Versuche nötig, vor allem zur richtigen "Dosierung" der elektromagnetischen Wellen - doch ließe sich die Technik "rasch zum menschlichen Nutzen" umsetzen. Arendashs Kollege Chuanhai Cao hofft, die Therapie gegen ein bei Afghanistan- und Irak-Veteranen oft auftretendes Gehirntrauma nutzen zu können.

Kommentar: Das ist wohl die amerikanische Art. Frisch aus dem Labor ratzfatz zur praktischen Anwendung - wobei die armen Veteranen dabei unerlaubt starken Feldern ausgesetzt sind.

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Alzheimerstudie: Medienwirbel in Fahrt gekommen

H. Lamarr @, München, Samstag, 09.01.2010, 17:01 (vor 5193 Tagen) @ Doris

Medienwirbel: Können Handystrahlen vor Alzheimer schützen

Ja, das wirbelt wirklich. Bis jetzt meldet Google-News sage und schreibe 145 Medien, die auf diesen Zug aufgesprungen sind. Da kann Uli W. nur neidvoll schauen, welche großzügige PR diese Studie bekommt und wie karg er mit seinen Aktionen abgespeist wird. Es sind die Agenturen, die man für richtig große PR gewinnen muss. Die französische Nachrichtenagentur AFP ist bei der Alzheimerstudie des öfteren (neben dpa) als Quelle genannt, eine erfrischende Abwechslung zu den stets gegenteilig gepolten Meldungen der französischen Alarmkritiker von Next-up. Selbst im Bayerischen Radioprogramm wurde heute über die Studie berichtet. Vielleicht wird sich jetzt Franz Prof. A. (kritisch) zu Wort melden, er will nämlich mit seinem Galactose-Projekt - hat mit Mobilfunk offenkundig nichts zu tun - ebenfalls an Alzheimer forschen.

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Tags:
Next-up, Alarmkritiker, Stiftung-Pandora, Forschungsprojekt, GALACTOSE

Alzheimerstudie: Medienwirbel in Fahrt gekommen

Doris @, Samstag, 09.01.2010, 17:41 (vor 5193 Tagen) @ H. Lamarr

Ja, das wirbelt wirklich. Bis jetzt meldet Google-News sage und schreibe 145 Medien, die auf diesen Zug aufgesprungen sind.

Ich finde auch die künstliche Empörung der Kritiker lachhaft. Man könnte meinen diese eine einzige Studie sei nun der Dreh- und Angelpunkt in der ganzen Diskussion um die Frage, ob EMF nun der Gesundheit abträglich oder zuträglich seien.

Ich habe auch mittlerweile die komplette Arbeit durchgelesen und halte trotz allem an meiner Skepsis dem Wissenschaftler gegenüber fest. Denn fast zeitgleich kam seine Arbeit zu der schützenden Wirkung von Kaffee auf den Markt und die Aussagen hören sich ziemlich ähnlich an. Und im Vergleich zu manch anderen Originalstudien, die ich mittlerweile schon gelesen habe, gibt es in der Arendash Studie ein paar Dinge, die mich irritieren. Es erinnert mich auch ein bisschen an die REFLEX Arbeit. So nach dem Motto "wir sind an die Sache herangetreten um schädigende Effekte zu finden und sind jetzt total überrascht, was wir gefunden haben". So wie Prof. A. der die Harmlosigkeit der EMF beweisen wollte und damit die Mobilfunkdiskussion als abgeschlossen sah und so völlig überraschend beschädigte Zellen fand und sich heute als Retter der Menschheit vor der Mobilfunkstrahlung sieht.
Ne, mir ist das alles eine Runde zu heuchlerisch.

Wenn ich die Aussage der Studie richtig interpretiere genauso wie Ihre Stellungnahme dazu, dann scheint der schützende Effekt ja durch eine Befeldung mit EMF einzutreten, die weit über dem Ganzkörpergrenzwert liegt. Welche Expositionsstärke bei einem Menschen benötigt werden würde, um diesen schützenden bzw. heilenden Effekt zu erzeugen, weiß niemand. Es geht ja dann strenggenommen um EMF zu Therapiezwecken. Wenn ich mich da jetzt in meiner Interpretation nicht irre, dann ist es die irreführende Überschrift in den Medien, die zu falschen Schlüssen führt. Das wäre wie damals die Antonietti Erkenntnisse, dass Handys das Gehirn grillen und die letztendlich genauso falsch dargestellt waren. Ein bisschen mehr journalistische Sorgfalt wäre durchaus angezeigt. Aber die Menschheit kann man wohl nur noch mit reißerischen Überschriften für eine Sache gewinnen. Vielleicht liegt es auch daran, dass Menschen immer weniger anstrengungsbereit sind und dadurch die Qualität der Arbeit, egal welcher Art, leidet.
Sieht man doch auch in der ganzen Mobilfunkdiskussion. Jeder redet mit, kaum einer strengt sich selber an, sondern verbreitet nur jeglichen noch so offensichtlichen Blödsinn.
Wieviel wirklich gute Leute gibt es denn bei den Kritikern? Daran krankt doch auch die ganze Diskussion.

So, das war jetzt meine persönliche Meinung, geprägt durch den täglichen Blödsinn, den ich lese ;-)

Und jetzt werde ich mich in Schale werfen und lasse mich zum "Mexikaner" ausführen.

Kann Chili ein Aphrodisiakum sein?

H. Lamarr @, München, Samstag, 09.01.2010, 17:56 (vor 5193 Tagen) @ Doris

Und jetzt werde ich mich in Schale werfen und lasse mich zum "Mexikaner" ausführen.

Bevor Sie Feuer fangen sicherheitshalber noch schnell das hier lesen ...

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Alzheimerstudie: Medienwirbel in Fahrt gekommen

charles ⌂ @, Samstag, 09.01.2010, 18:58 (vor 5193 Tagen) @ Doris
bearbeitet von charles, Samstag, 09.01.2010, 19:21

Na ja, ich habe auch meine Sichtweise offenkündig gemacht.

Don Maisch hat es auch in sein Weblog aufgenommen.
In REaktion darauf haben zwei Professoren der Uni von Athens, Cell Biology and Radiobiology, Dept. of Cell Biology and Biophysics, Faculty of Biology
geschrieben:
Hello Don,
we found Charles comments very very important. In fact this is the way we feel too. Unfortunately we could not read his (?) web site info or understand his videos since most of it is in Dutch.
Don, please tel us some more about Charles.

Es gibt nicht viele Personen die etwas Ahnung haben über die biologische Reichweite von VLF Frequenzen.

Ich bin noch immer erstaunt was ich mit mein neuer EMP Impulsdetektor <100 kHz so ausfindig machen kann.

Vielleicht soll Alexander Lerchl meine Behauptungen wegen die Bioresonanz Effekte durch VLF in Labore doch ernst nehmen.

--
Charles Claessens
www.milieuziektes.nl

Alzheimerstudie: Medienwirbel in Fahrt gekommen

Sektor3, Samstag, 09.01.2010, 19:09 (vor 5193 Tagen) @ charles

Bis jetzt steht es 3:0 gegen die Studie:
1:0 Doris
2:0 Charles
3:0 Sektor3

Ein neues "All-Star-Team"?

Alzheimerstudie: Medienwirbel in Fahrt gekommen

charles ⌂ @, Samstag, 09.01.2010, 19:30 (vor 5193 Tagen) @ Sektor3

Ja, vielleicht.

Wir sind ja alle kritisch.

Wegen meine Bioresonanz Effekte durch VLF in Labore, kann man meinentwegen die ganze Reflex Studie im Eimer gehen lassen.
Wenn man Studien macht betreffende Elektrosmog Effekte, soll man sich auch ALLE Elektrosmog Quellen ansehen und vermeiden.
Aber die meiste Wissenschaftler haben davon keine Ahnung.
Die verwenden nur ihre eigene Augenklappen.

Ich habe hier Filme von TecnoAO Produkte, wo man Hühnereier bestrahlte mit Handys. Auf einen Moment hat man ein Metallgitter zwischen die Eier und die Handys plaziert, und erstaunungsweise, die Mortalität der Eier (das schlüpfen) ging hoch, statt es senken sollte wie erwartet.
Ich habe es bemerkt, aber die haben gar nicht darauf geachtet.

--
Charles Claessens
www.milieuziektes.nl

Alzheimerstudie: Medienwirbel in Fahrt gekommen

H. Lamarr @, München, Sonntag, 17.01.2010, 15:55 (vor 5185 Tagen) @ H. Lamarr

Vielleicht wird sich jetzt Franz Prof. A. (kritisch) zu Wort melden, er will nämlich mit seinem Galactose-Projekt - hat mit Mobilfunk offenkundig nichts zu tun - ebenfalls an Alzheimer forschen.

Gesagt, getan.

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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Alzheimer Studie von G.W. Arendash im EMF-Portal

Doris @, Donnerstag, 14.01.2010, 22:53 (vor 5187 Tagen) @ Doris

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