Mainmarkt: Skalarwellen zum Anfassen (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 17.03.2009, 23:55 (vor 5742 Tagen)

Mannheim - Maimarkt: Anfassen, testen und erleben

Kann man Energie drahtlos übertragen, um beispielsweise Handys und Notebooks mit Strom zu versorgen? Das in Fachkreisen kontrovers diskutierte Thema Neutrinopower wird auf dem Mannheimer Maimarkt in Form von Fachvorträgen, Exponaten und praktischen Vorführungen einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Die Sonderschau „Neutrinopower – Skalarwellen-Empfang von Raumenergie“ erläutert, wie die aus dem Weltall auf die Erde einströmende Energie genutzt und wie Energie drahtlos übertragen werden kann. Weitere aktuelle Themen sind z.B. Wasserstoff als Energiequelle der Zukunft und die Gefahren von Elektrosmog.

Der Mannheimer Maimarkt ist vom 25. April bis 5. Mai täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Pressemitteilungen auch zum Download unter www.maimarkt.de

Kommentar: Ich fürchte, Kuddel, das gibt muddel.

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Die Messe setzt auf Balance

Und weiter geht's nach Offenburg wo am 21. und 22. März, 10-18 Uhr, Oberrheinhalle, die Messe Balance stattfindet. Weitere Informationen unter http://www.balance-offenburg.de

... Außerdem geht es um Mobilität im Alter, Schutz vor Elektrosmog und aktuelle Aspekte der Diabetes-Behandlung.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Skalarwellen, Alternativen

Mainmarkt: Skalarwellen zum Anfassen

Raylauncher @, Mittwoch, 18.03.2009, 18:51 (vor 5741 Tagen) @ H. Lamarr

Was da präsentiert wird, ist billige Rosstäuscherei die bestenfalls Laien beeindrucken kann. Vor einigen Jahren wohnte ich selbst einer Vorführung von Prof. Meyl bei. Dabei hatte ich auch die Gelegenheit, die Anordnung etwas näher unter die Lupe zu nehmen.

Was als angebliche "Skalarwellenübertragung" deklariert wird, ist nichts anderes als ein Resonanzkreis über dessen Kapazität mittels Verschiebestrom einige Milliwatt Leistung transferiert werden. Ohne den Rückleiter funktioniert die Anordnung nicht. Wie sollte bei einer Energieübertragung aus dem Weltall dieser Rückleiter realisiert werden?

Raylauncher

Physik mit esoterischer Erklärung

Kuddel, Mittwoch, 18.03.2009, 20:05 (vor 5741 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Kuddel, Mittwoch, 18.03.2009, 20:44

Meyl ist spät dran und über das Spielzeugstadium noch nicht hinaus.
Ganz anders die Ami's.
Da geisterte doch neulich dieser "Wi-Tricity"-Hype durch die Presse.

Das ist ein ähnliches Prinzip: Gekoppelte Resonanzkreise.
Während bei Meyl die Energie-Übertragung primär über ein hohes E-Feld erfolgt (kapazitive Hochpuntkopplung zweier Resoanzkreise), ist es bei Wi-Tricity die magnetische Komponente.

Alter Wein in neuen Schläuchen:
Ich erinnere mich gut an einen Versuch im Physik-Unterricht vor gut 20 Jahren. Mit einem 2 Watt Leistungsoszillator von PHYWE (Rahmenantenne mit ca 50 cm Durchmesser) wurde ein Fahrrad-Lämpchen in bis zu 30cm Abstand zum Leuchten gebracht. Der Sekundärschwinkkreis mit dem Lämpchen hatte sogar einen Trimm-Kondensator, um den Kreis in Resonanz zu bringen, so daß man die übertragene Energiemenge abhängig vom Abstand optimieren konnte.

Ein Schnurlostelefon eines ehemaligen Berliner Herstellers nutzt(e) ebenfalls gekoppelte Schwingkreise, um auf 27MHz die kontaktlose Ladung des Mobilteils zu ermöglichen, freilich nur über einige Millimeter..

Altbekannt ist auch das (nicht legale) "Anzapfen" von Mittel- und Kurzwellensendern zu Beleuchtungszwecken mittels Dipol oder großer Rahmenantenne.

Auch passive RFID Chips beziehen ihre Energie seit Jahrzehnten aus Magnetfeldern.

Was daran nun patentwürdig sein soll, ist mir ein Rätsel. Vermutlich nur der tolle Name und die spezielle Implementierung der Rahmenantennen (=>erforderlicher integrierter "Antennen-Tuner")

Fast lustig finde ich diese Aussage des vermeindlichen "Witricity" Erfinders aus oben verlinktem Artikel:

"Mir ist bewusst, dass sich viele Menschen über Elektrosmog Gedanken machen", sagt der Forscher. Doch elektromagnetische Strahlen, die etwa Mobiltelefone aussenden und wegen möglicher Auswirkungen auf die Gesundheit umstritten sind, entstehen bei "Witricity" nicht."Magnetfelder als Grundlage der Technologie sind allgemein akzeptiert, seit vielen Jahren erprobt, und sie gelten für die Gesundheit als unbedenklich", sagt Soljacic.

So ein Quatsch. Die Erwärmung von Körpergewebe beim "Handy am Ohr" (=Nahfeld) erfolgt ebenfalls überwiegend über die magnetische Komponente der Antenne.
Der Unterschied bei Witricity ist nur, daß die "Sendeantenne" nicht auf die 377 Ohm des Raumes angepasst ist und sich daher nur ein kleiner Teil als elektromagnetische Welle ablösen kann,

Noch lustiger ist dieser Satz:
Der Großteil des menschlichen Körpers würde gar nicht auf Magnetfelder reagieren, die restlichen Teile würden von der Technologie nicht beeinflusst werden, da sie auf einer anderen Frequenz schwingen:surprised: , erklärt der MIT-Forscher,

Hätte nie gedacht, daß ein gefeierter MIT Forscher esoterische Erklärungen abgibt..

Bin mal gespannt, wie er seine Erfindung an den ICNIRP Grenzwerten vorbei vermarkten will.
Laut diesem Dokument (pdf) verursacht die Witricity-Übertragung von 60W über eine Entfernung
von 2m in der Mitte der Übertragungsstrecke eine magnetische Feldstärke von 1A/m (ICNIRP Limit 0,073A/m)und eine Leistungsflußdichte von 32W/m² (ICNIRP-Limit 2W/m²). In 20cm Abstand zur Sendespule beträgt die Leistungsflußdichte lächerliche 2000 W/m² :surprised:
Zufall, daß er als Übertragungsfrequenz 9,9 MHz gewählt hat ?

Also so etwas würde selbst ich mir nicht ins Haus holen.. ;-)
K

Tags:
Esoterik, Nahfeld, Alter Wein, RFID, Meyl, Oszillators

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