Stuttgart (epd). Das Handy-TV im Übertragungsstandard DMB ist in
Deutschland gescheitert. Der Betrieb sei Ende April eingestellt
worden, teilten die Landesmedienanstalten am Freitag mit. Der
Betreiber, das Unternehmen Mobiles Fernsehen Deutschland (MFD), gebe
seine Lizenzen für das mobile Fernsehen in diesem Standard zurück. Im
Mai 2006 hatte die MFD das Handy-TV unter dem Marktnamen «watcha>
gestartet. Das Format habe sich bei den Kunden aber nicht durchsetzen
können, hieß es.
Bis Ende April waren in dem Standard in mehreren Städten fünf
Fernsehkanäle und ein Hörfunkprogramm auf mobilen Endgeräten wie
Handys zu empfangen. Die Zahl der Kunden lag nach epd-Informationen
jedoch bei nur rund 10.000. Auch Preissenkungen von zunächst rund
zehn auf fünf Euro pro Monat zusätzlich zum Handy-Vertrag führten
nicht zu einer erhöhten Nachfrage. Ebenfalls unerfüllt blieb die im
Mai 2006 getroffene Aussage der Bayerischen Landeszentrale für Neue
Medien (BLM), bis Ende 2007 sei mit einer größeren Programmvielfalt
von bis zu 20 Fernsehkanälen im Standard DMB zu rechnen.
Mehr Programme soll nun das mobile Fernsehen im Standard DVB-H
bringen, das ab Juni in Städten wie München, Hamburg, Hannover,
Frankfurt und Berlin starten soll. Den Betrieb dieses mobilen
Fernsehens übernimmt das Unternehmen Mobile 3.0, an dem MFD mit 55
Prozent beteiligt ist. Hinter MFD steht das südafrikanische
Medienunternehmen Naspers. 45 Prozent an Mobile 3.0 halten die
deutschen Verlage Burda und Holtzbrinck.
Beobachter erwarten jedoch auch für DVB-H Probleme, sich am Markt zu
etablieren. Als ein Grund dafür wird angegeben, dass bislang keine
Verträge mit großen Mobilfunkunternehmen zur Vermarktung des Angebots
vorliegen. Die Betreiber O2, Vodafone und T-Mobile bieten inzwischen
Handys an, mit denen in einem weiteren technischen Standard (DVB-T)
Fernsehprogramme empfangen werden können. DVB-T ist das digitale
Antennenfernsehen, das auch für herkömmliche Fernseher eingesetzt
wird. Im Gegensatz zu dem geplanten Angebot der Mobile 3.0 werden
dafür jedoch keine zusätzlichen monatlichen Gebühren fällig.
(05212/2.5.2008)
epd hen nam
021445 Mai 08

Beobachter erwarten jedoch auch für DVB-H Probleme, sich am Markt zu etablieren.

Einen pünktlichen Start von mobilem Fernsehen über den Standard DVB-H zur Fußball-Europameisterschaft im Juni halten Experten für unwahrscheinlich.

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Kommentar: Wozu DMB oder DVB-H wo ich doch mit DVB-T schon vielerorts bestens versorgt bin?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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