Hohe Lebenserwartung nur schön gerechnet! (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 09.06.2007, 00:48 (vor 6156 Tagen)

[image] Dr. Karin Schott, Herausgeberin des Magazins "Gesundheit für Frauen" gibt in einem Newsletter (verschickt am 24.02.07) verblüffende Kommentare zu unserer allseits als erfreulich hoch eingestuften Lebenserwartung.

Liebe Leser,

bitte nehmen Sie sich kurz Zeit, um diese für Sie äußerst wichtige Mail zu lesen. Glauben Sie mir, ich würde Ihnen heute bestimmt nicht schreiben, wenn ich mir nicht absolut sicher wäre, dass viele Frauen ihre Gesundheit erheblich gefährden - leider, ohne es zu ahnen. Auch Ihre Gesundheit könnte davon betroffen sein.

Unglaublich - aber wahr: In den Medien werden Sie darüber kaum etwas erfahren. Im Gegenteil! Diese predigen Ihnen folgendes:

"Die Menschen werden immer älter."
Statistisches Bundesamt: Während ein heute geborenes Mädchen eine Lebenserwartung von 81 Jahren hat, betrug diese vor 100 Jahren lediglich 44 Jahre.

"Besonders Frauen erreichen ein höheres Alter."
Statistisches Bundesamt: 60-jährige Frauen haben eine um 4 Jahre höhere Lebenserwartung als Männer gleichen Alters.

Sie denken: "Das hört sich doch gut an?"

Meine dringende Bitte: Glauben Sie kein Wort! - Alles nur ein unfassbares, riesiges Lügenmärchen!

Schon meine Uroma wurde 90 Jahre alt. Ihre Schwester sogar 93 Jahre.
... und heute:

Nachbarn und Bekannte sterben an Herzinfarkt, Krebs, Lungenentzündung, ...

Blicken Sie sich in Ihrem Bekanntenkreis um - und vergleichen Sie selbst! Glauben Sie wirklich, dass Sie heutzutage eine höhere Lebenserwartung als vor 100 Jahren haben?

Ein altes Sprichwort besagt: "Trau' keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast."

Was wäre nämlich, wenn man die Säuglingssterblichkeit, die Kriegsopfer, die zahlreichen Unfallopfer ... in der Statistik nicht berücksichtigen würde? - Allein die hohe Säuglingssterblichkeit vor 100 Jahren verringerte die damalige statistische Lebenserwartung um über 10 Jahre!

Nur durch eine derartige Verfälschung der Tatsachen wird das statistische Alter der heutigen und auch zukünftigen Gesamtbevölkerung geradezu explosionsartig hoch getrieben!

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Filz, Lebenserwartung, Sterblichkeit, Verfälschung, Sterbedaten

Hohe Lebenserwartung nur schön gerechnet!

AnKa, Samstag, 09.06.2007, 01:40 (vor 6156 Tagen) @ H. Lamarr

Was wäre nämlich, wenn man die Säuglingssterblichkeit, die Kriegsopfer, die zahlreichen Unfallopfer ... in der Statistik nicht berücksichtigen würde? - Allein die hohe Säuglingssterblichkeit vor 100 Jahren verringerte die damalige statistische Lebenserwartung um über 10 Jahre!

Nur durch eine derartige Verfälschung der Tatsachen wird das statistische Alter der heutigen und auch zukünftigen Gesamtbevölkerung geradezu explosionsartig hoch getrieben!

Das bestreitet doch gar niemand. Anscheinend begreift die Dame nicht, daß die Senkung der Säuglingssterblichkeit und ein Heben des allgemeinen Wohlstandes etwas miteinander zu tun haben könnten.

Vielleicht hat sie auch eine aufmunternde Idee zur niedrigen Lebenserwartung der Menschen im Mittelalter oder in der Steinzeit. Die haben die Statistiker sicher auch zusammengefälscht. Wenn man Säuglingssterblichkeit, Pest und Pocken herausrechnet, dann ist's den Menschen damals sicher auch nicht schlechter gegangen als heut', wird sie sich denken.

Hohe Lebenserwartung nur schön gerechnet!

Schutti @, Samstag, 09.06.2007, 23:45 (vor 6155 Tagen) @ AnKa

Genau so ist es.
Alleine wenn man sich so die Sterbestatistik vor der Zeit des Ende des WKII so ansieht muss man sehen dass die Säuglingssterblichkeit sehr viel höher war.
Und je weiter man zurückgeht desto größer wird der Unterschied zu heute.
Wann gab es die letzten cholera Epedemien, wann die letzte Typhus Epedemie?
Alles Krankheiten die erst mit der 100%tigen Versorgung mit sauberem Trinkwasser und mit der konsequenten Entsorgung der Abwässer verschwunden sind.
Um die vorige Jahrhundertwende gab es kaum GEsundheitsvorsorge, keine Krankenkassen fürs arbeitende Volke und so weiter.
Einfach mal die Sterbestatistik ansehen wie viele der Todesfälle zwischen 0 und 3 Jahre alt waren.

Hohe Lebenserwartung nur schön gerechnet!

Fee, Sonntag, 10.06.2007, 01:49 (vor 6155 Tagen) @ Schutti

Genau so ist es.

Ist Anka zur Zeit nicht im Dienst oder braucht er Verstärkung?
Ist Elektrosmog die neue Seuche, die es sich lohnen würde, herauszurechnen?
http://www.buergerwelle.de/pdf/auswirkungen_von_gsm

Auswirkungen von GSM - Mobilfunkbasisstationen auf die Lebenszeit einer Bevölkerung

von
Univ.-Doz. Dr. Ferdinand Ruzicka
Zytophysikalische Grundlagenforschung - Wien

2007 konnte ich in Engelhartstetten die negative Auswirkung des Mobilfunks auf das mittlere Sterbealter statistisch feststellen. In Engelhartstetten gibt es seit zehn Jahren GSM -Mobilfunksender, gegenwärtig mit einer maximalen Gesamtimmission von bis zu 4379 µW/m² (April 2007)*. In Loimersdorf ca. drei Kilometer entfernt gibt es keine Mobilfunksender - erst wieder im nächsten Ort Kopfstetten wo auch schon UMTS Einzug gehalten hat (Abb.1 und Abb.2). In Loimersdorf konnte ich eine Gesamtimmission von 0,6 µW/m² (April 2007)* messen. Ein Handyempfang ist nur bedingt möglich!

Ergebnisse und Diskussion
Vergleicht man das mittlere Sterbealter der Einwohner Engelhartstettens nach zehn Jahren Mobilfunk, einem Dorf mit mehreren Mobilfunksendern von Ende 2004 bis März 2007, das für diesen Zeitraum 70,7 ± 3,6 Jahre (weiblich :männlich = 79:21%) betrug, mit dem mittleren Sterbealter der Einwohner von Loimersdorf ohne Mobilfunksender das 80,8 ± 1,78 Jahre (weiblich :männlich = 50:50%) betrug, stimmt das Ergebnis schon nachdenklich, besonders da Loimersdorf nur drei Kilometer entfernt liegt und die gleiche Bevölkerungsstruktur und dieselben sonstigen Umweltbelastungen aufweist. Der Unterschied ist die Mobilfunkbelastung.

Das Ergebnis ist statistisch sogar sehr signifikant (Irrtumswahrscheinlichkeit < 0,001) !

Neben der Tatsache, dass die Einwohner mit Mobilfunkbelastung im Mittel zehn Jahre früher gestorben waren als ohne Mobilfunkbelastung, zeigt dieser aufgezwungene Feldversuch auch, dass in Engelhartstetten Frauen viermal stärker betroffen waren als Männer aber fünf Jahre länger gelebt haben als Männer. In Loimersdorf waren im Beobachtungszeitraum gleich viele Frauen und Männer gestorben, allerdings haben Frauen dort acht Jahre länger gelebt.

Verantwortungslos

AnKa, Sonntag, 10.06.2007, 10:11 (vor 6155 Tagen) @ Fee

Auswirkungen von GSM - Mobilfunkbasisstationen auf die Lebenszeit einer Bevölkerung

Ich fass' es nicht.

Die in diesem "Bericht" (oder wie man das Pamphlet nennen soll) getätigten Schlussfolgerungen sind ja geradezu als verrückt zu bezeichnen.

Wenn sich "nach zehn Jahren Mobilfunk" eine Differenz des mittleren Sterbealters von 10 Jahren eingestellt haben soll (für diese Behauptung müsste allerdings schon einmal ein vorher/nachher-Vergleich her, der nicht gegeben wird), dann müsste es in dem schönen Engelhardstetten in diesem kurzen Zeitraum ja praktisch zu einem Massensäuglingssterben gekommen sein.

Schon der Blick auf den dürren "Bericht" offenbart dessen Stümperhaftigkeit. Um die Sterbedaten zweier Orte zu vergleichen, müsste schon einmal eine Altersstandardisierung vorgenommen werden, ansonsten ist der Vergleich wertlos und sind auf solch dürrer Basis gezogene Schlüsse fahrlässig.

Die Daten weniger Sterbefälle im Sinne einer so weitreichenden Schlussfolgerung auszubeuten, kann man nur als verantwortungslos bezeichnen, insbesondere dann, wenn dieser Unsinn vor Ort auch noch propagiert worden sein sollte und damit unter den Bewohnern Angst geschürt worden ist. In der Tat hilft die "Bürgerwelle", diesen geistigen Flachsinn in die Welt zu verbreiten.

Genau dieses Niveau, und die damit verbundene Gewissenlosigkeit beim Verbreiten solchen Unsinns wie hier vorgeführt, hat die Mobilfunkgegnerszene in den Verruf gebracht, über den sie sich rund um das Jahr ach so lauthals beklagt. Und sie verdient sich ihren traurigen Ruf, wie man sieht, nahezu mit jedem Tag aufs Neue.

Tags:
Verantwortungslos

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