Psychotest (Elektrosensibilität)

KlaKla, Mittwoch, 20.12.2006, 19:43 (vor 6576 Tagen)

Themawechsel von ES: Austauch mit ES-Betroffenen

Vielleicht können wir das Thema Phsychotest etwas genauer beleuchten.
Ich bitte darum, versuchen wir das Thema sachlich zu behandeln.

Frage in diesem Thread vom Schmetterling: "Was haben solche Fragen mit ES zu tun?

...haben Sie schon einmal absichtlich Feuer gelegt?
...haben Sie jemals etwas gestohlen, z.B. in einem Kaufhaus?
...haben Sie manchmal absichtlich Tiere gequält?
...haben Sie jemals einen anderen Menschen zu sexuellem Kontakt gezwungen?"

Beantworten Sie einmal diese und ähnliche Fragen wahrheitsgetreu und ohne dass Sie wissen, an wen die Antworten gelangen, zum Beispiel hier im Forum. Dann wird man auch Sie von der Spreu trennen können.

Ich sehe kein Problem in diesen Fragen, wenn ich über den Zusammenhang bescheid weis. Daher meine Frage, was kann man ihrer Meinung aus so einem Test heraus analysieren?
Die Risikoeinschätzung der Testpersonen oder die Glaubwürdigkeit der Testpersonen, ...

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Meine Meinungsäußerung

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caro, Donnerstag, 21.12.2006, 09:45 (vor 6575 Tagen) @ KlaKla

Die Fragen, die Schmetterling gepostet hat, sind eine kleine Auswahl aus einem Test, der insgesamt sehr viel umfangreicher ist. Es gibt eine ganze Menge psychologischer Persönlichkeitstests, man muss im Einzelfall also erst einmal genau schauen, welcher angewendet wurde. Die meisten Persönlichkeitstests sind faktorenanalytisch aufgebaut. Sie erfassen verschiedene Dimensionen der Persönlichkeit ( auf meistens 5 - 10 Skalen). Diese Dimensionen/Faktoren kann man nicht losgelöst voneinander betrachten. Denn auch die Kombination der Ergebnisse auf bestimmten Skalen wird bei der Auswertung berücksichtigt und gibt wichtige Hinweise.
Die meisten faktorenanalytischen Persönlichkeitstest beinhalten auch Items, über die die "Glaubwürdigkeit" bzw. die Tendenz zu erwünschten Antworten statistisch mit erfasst wird. Sie sind aber nicht per se "Glaubwürdigkeitstests".

Psychotest

caro, Donnerstag, 21.12.2006, 15:44 (vor 6575 Tagen) @ caro

Hier ergänzend ein paar Erklärungen zur Untersuchung der Uni Mainz:

Am Anfang stehen allgemeine Gesundheitsauskünfte, u.a. zur Schwermetall-Belastung etc.

Der dann folgende psychologische Fragebogen STAI-GX1 erfasst das Angsterleben. Er ist nur Teil eines eigentlich umfangreicheren Angst-Tests. Im verwendeten Test-Teil wird konkret der "Angst-Zustand" ermittelt, nicht Angst als Persönlichkeitsmerkmal an sich.

Danach wird die Angst vor Krankheiten abgefragt.

Der FLZ - psychologischer Fragebogen zur Lebenszufriedenheit - erfasst die Lebensbedingungen und die Zufriedenheit damit. Er ist in seiner Aussagekraft in Fachkreisen umstritten. Das Konzept ist zum Beispiel recht vage definiert, es gibt darüber hinaus bei diesem Fragebogen verschiedene methodische Schwierigkeiten. Komplett ausgeblendet sind soziale Einstellungen wie Zufriedenheit mit der Politik, mit Institutionen etc., die m. E. durchaus relevant wären.

Danach wird nach Kopfschmerzen und Schlaf gefragt.

Die psychologische SCL-90-R Symptom-Checkliste misst die subjektiv empfundene Beeinträchtigung durch körperliche und psychische Symptome in einem Zeitraum von 7 Tagen. Die Auswertung erfolgt auf 9 Skalen. Es gibt in einigen Bereichen klare Korrelationen zum STAI-GX1, besonders im Bereich Angst.

BDI zeigt den Umgang mit Belastungen und sagt etwas über die Krankheitsverarbeitung einer Person aus.

Der AKV - das sind die drei Bögen BSQ, ACQ und MI - ist ein Instrument, Angststörungen zu diagnostizieren bzw. dient als Grundlage für die Therapie von Angststörungen. Es geht um körperbezogene Ängste, Kognitionen und Vermeidungsverhalten.
Mit dem SKID II-Fragebogen werden 12 Persönlichkeitsstörungen erfasst. Es handelt sich hier um ein strukturiertes klinisches Interview. Normalerweise erfolgt hinterher noch ein persönliches Interview. Die SKID I und SKID II-Fragebögen kommen oft in Ambulanzen zum Einsatz.

Es folgt noch eine Erhebung des Allgemeinen Gesundheitszustandes.

Tags:
Mainz, Angststörung, Psychotherapeut, Psychoecke

Psychotest ▼

KlaKla, Freitag, 22.12.2006, 18:46 (vor 6574 Tagen) @ caro

Ich verstehe nicht, was an diesen Tests so schlimm sein soll.
Wenn die Test dazu beitragen, dass die Testperson nicht in die Gruppe der Hypochonder einzuordnen sind, sie ein gesundes Risikobewusstsein haben und auch normal Glaubwürdig erscheinen, wird doch mit diesen Tests die Hypothese, das sind alles Spinner entkräftet. Wo ist das Problem? Warum haben ES-Betroffene Angst vor diesen Tests?

Troll-Wiese: http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?mode=entry&id=9891

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Schmetterling @, Montag, 25.12.2006, 13:05 (vor 6571 Tagen) @ KlaKla

Ich verstehe nicht, was an diesen Tests so schlimm sein soll. Wenn die Test dazu beitragen, dass die Testperson nicht in die Gruppe der Hypochonder einzuordnen sind, sie ein gesundes Risikobewusstsein haben und auch normal Glaubwürdig erscheinen, wird doch mit diesen Tests die Hypothese, das sind alles Spinner entkräftet. Wo ist das Problem? Warum haben ES-Betroffene Angst vor diesen Tests?


Gilt für Sie die Gleichung Hypochonder = Spinner? (*grübel*)

Was nützt es zu wissen, ob jemand ein Hypochonder ist oder nicht?

1. Möglichkeit: Er ist kein Hypochonder. Können Sie dann daraus schließen, dass Elektrostress möglich ist oder das er krankmachen könnte?

2. Möglichkeit: Er ist ein Hypochonder. Wie wollen Sie ausschließen, dass besagte Person trotz ständiger Einbildung einer Krankheit keine "echte" Krankheit hat?


der Schmetterling

Tags:
, Spinner, Hypochondriker

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KlaKla, Montag, 25.12.2006, 14:46 (vor 6571 Tagen) @ Schmetterling

Was nützt es zu wissen, ob jemand ein Hypochonder ist oder nicht?

Wenn jemand nach unterschiedlichen Tests in die Gruppe der Hypochonder einzuordnen ist, scheiden diese Testpersonen für weiter Tests aus. Die Wahrscheinlichkeit, dass die das Testergebnis verfälschen wäre mir zu hoch.

--
Meine Meinungsäußerung

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charles ⌂ @, Montag, 25.12.2006, 17:26 (vor 6571 Tagen) @ KlaKla

Was nützt es zu wissen, ob jemand ein Hypochonder ist oder nicht?

Wenn jemand nach unterschiedlichen Tests in die Gruppe der Hypochonder einzuordnen ist, scheiden diese Testpersonen für weiter Tests aus. Die Wahrscheinlichkeit, dass die das Testergebnis verfälschen wäre mir zu hoch.

Keiner hat bis jetzt eine vernünftige Testmethode um fest zu stellen ob jemand tatsächlich Elektrosensible ist.

Ich arbeite zur Zeit an ein Klassifizierungssystem dazu.

Bedenke, es gibt Menschen, die nicht reagieren auf eine Sendemast, es gibt welche die da schon auf reagieren, andere auf DECT Telefone, und wieder andere auf Leuchtstoffröhren Lampen, noch andere auf sogar Batterien.
Es ist Unsinn diese Leute als Spinner zu bezeichnen, weil man selbst so etwas noch nie erfahren hat, und sich auch nicht vorstellen kann das es so etwas gibt.

Aber es gibt es.

Ich habe derartiger Personen begegnet und festgestellt, das dies überhaupt keine Einbildung ist, und dass diese Menschen viel Geld investiert haben um noch eine Elektrosmog-arme Wohnung zu schaffen.

Merke, ich rede hier von Elektrosmog, nicht von nur Mobilfunk.

--
Charles Claessens
www.milieuziektes.nl

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Bernhard, Montag, 25.12.2006, 17:45 (vor 6571 Tagen) @ charles

Ich arbeite zur Zeit an ein Klassifizierungssystem dazu.

Darauf wartet die Welt schon lange. Hoffentlich haben Sie Erfolg. Ich würde Ihnen "The Lancet" als Publikationsmedium empfehlen.

Bedenke, es gibt Menschen, die nicht reagieren auf eine Sendemast, es gibt welche die da schon auf reagieren, andere auf DECT Telefone, und wieder andere auf Leuchtstoffröhren Lampen, noch andere auf sogar Batterien. Es ist Unsinn diese Leute als Spinner zu bezeichnen, weil man selbst so etwas noch nie erfahren hat, und sich auch nicht vorstellen kann das es so etwas gibt.

Das nennt man ad hoc!

Ich habe derartiger Personen begegnet und festgestellt, das dies überhaupt keine Einbildung ist, und dass diese Menschen viel Geld investiert haben um noch eine Elektrosmog-arme Wohnung zu schaffen.

Sie scheinen einen bemerkenswerten Bekanntenkreis zu haben. Immerhin suchen alle anderen bisher vergeblich nach Personen, bei denen man das feststellen kann.
Ich schlage vor, Sie regen diese Leute an, doch mal einen Test mitzumachen.
Wie haben Sie das eigentlich festgestellt? Brauchten Sie dazu eine Wünschelrute und Ihren Profi-master-EMV-Spion?

Bernhard

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charles ⌂ @, Montag, 25.12.2006, 18:12 (vor 6571 Tagen) @ Bernhard

Sie scheinen einen bemerkenswerten Bekanntenkreis zu haben. Immerhin suchen alle anderen bisher vergeblich nach Personen, bei denen man das feststellen kann. Ich schlage vor, Sie regen diese Leute an, doch mal einen Test mitzumachen. Wie haben Sie das eigentlich festgestellt? Brauchten Sie dazu eine Wünschelrute und Ihren Profi-master-EMV-Spion?

Bernhard

@ Bernhard,

ist es Ihnen im RDW Forum zu langweilig geworden?

Sicher werde ich diese leuten an zu rgen einen Test mitzumachen.
Der Test ist nähmlich der Hacken.

Bis jetzt hatten alle Tests als Ausgangspunkt, das Elektrosensibilität nicht existiert. Also, alles was trotzdem reagierte sollte ausserhalb die Testergebnisse fallen, wie bei der ETH Studie zum Beispiel.

Mein Ausgangspunkt ist die Existenz von Elektrosensibilität.
Zuerst muss festgestellt werden für welche Feldern der Elektrosmog man empfindlich ist, auch mit Bezug auf der Zeitfaktor des Reagierens.
Zweitens muss dann festgestellt werden bei welche Stärken des entsprechende Feldes man reagiert.
Und das muss ordentlich am Körper gemessen und registriert werden.
(Mit abgeschirmte elektronische Messgeräte).

Wünschelruten oder dergleichen kommen hier überhaupt nicht im Frage.

Auch muss man das Vertrauen der Elektrosensible haben, weil viele nicht bereit sind an irgendwelche Versuche teil zu nehmen, weil man fürchtet als Folge eine Verschlechterung der Situation zi bekommen.

--
Charles Claessens
www.milieuziektes.nl

Psychotest

KlaKla, Dienstag, 26.12.2006, 10:17 (vor 6570 Tagen) @ charles

Aber es gibt es.

Ich habe derartiger Personen begegnet und festgestellt, das dies überhaupt keine Einbildung ist, und dass diese Menschen viel Geld investiert haben um noch eine Elektrosmog-arme Wohnung zu schaffen.

Es gibt Menschen die glauben ES-Betroffen zu sein und deren Glaubwürdigkeit ist nicht besonders hoch. Wir drehen uns im Kreis, wenn ES-Betroffenen sich weigern, an Tests mit zu wirken. Meiner Meinung nach gibt es unter den so genannten ES-Betroffenen nur ganz wenig echte ES-Betroffene. Und genau die muss man raus finden. Das ewige Übertreiben richten mehr Schaden an, als das es den Betroffenen nützt.

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Tags:
Psychisch Kranke, Betroffene, ES-Test, Elektrosensible, Glaubwürdigkeit

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