Grenzwertdiskussionen: Sinn oder Unsinn? (Allgemein)
Auch wenn das Thema in den Foren schon oft angesprochen ist, würde ich es hier gerne erneut zum Thema machen. Ich möchte dieses Thema in unserer nächsten Ausschusssitzung auf die Tagesordnung bringen und sammle dazu Fakten, Meinungen und Gedanken.
Ein allseits beliebter Satz bei Mobilfunkkritikern und entsprechenden Veranstaltungen ist der Wunsch nach Grenzwertsenkungen und das Anbringen, dass Deutschland mit eines der höchsten Grenzwerte hat.
Dieser letzte Satz ist doch schon mal nicht richtig, da die meisten Ländern diese Grenzwerte haben und es nur wenige Länder gibt, wo diese niedriger sind. Allerdings ist mir bei meiner Recherche aufgefallen, dass auch in denen Ländern wo die Grenzwerte niedriger sind, entsprechender Widerstand gegen Mobilfunk vorhanden ist.
Meine Fragen:
Wie weit müsste der Grenzwert überhaupt gesenkt werden um sicher zu gehen, dass gesundheitliche Beeinträchtigungen ausgeschlossen werden können. (es soll ja schon bei 1000 µW/m² lt. L.v.Klitzung Auffälligkeiten geben)
Eine Grenzwertsenkung müsste ja in ganz Deutschland greifen, so also auch im ländlichen Bereich. Hier sehe ich Probleme eine Netzabdeckung zu gewährleisten. Das würde dann vermutlich vermehrt Funklöcher bedeuten und somit weniger Kundschaft für die Netzbetreiber.
Gut, mich stören Funklöcher nicht, ich besitze und benutze kein Handy. Aber ich glaube, wir hätten einige angebliche Mobilfunkgegner weniger, wenn dies der Fall wäre.
Welche Probleme werden durch Grenzwertsenkungen gelöst?
M.M.n. nur die, derjenigen PErsonen, die durch eine Mobilfunkanlage in ihrer Wohnung stark belastet sind. Das soll jetzt auf keinen Fall eine Geringschätzung dieser PErsonen sein. Aber die eigentliche Problematik, die hohen Werte am Kopf eines Menschen, verstärkt von Jugendlichen und immer mehr Kindern, die sind dadurch doch nicht gelöst.
Durch eine Grenzwertsenkung wird auch das Problem der heißgeliebten DECT-Telefone nicht verändert, über die so wenige Menschen informiert sind. Wir machen immer wieder die Erfahrung, dass die Leute es einfach nicht glauben wollen, dass ihre "geschickten" Telefone wirklich schlimmer sein sollen, als der Mast, den sie von ihrer Wohnung aus sehen. Und da wenden sich dann schon etliche Kritiker ab. Denn ein Masten bekämpfen, das ist eine Sache, aber auf eine Bequemlichkeit verzichten, das bedeutet ein Opfer bringen, das wollen leider nicht so viele Leute.
Vielleicht sehe ich das falsch. Deshalb stelle ich das hier zur Diskussion um mich aufklären zu lassen.
Denn ich persönlich vertrete die Meinung, dass eine Grenzwertsenkung hier in unserem Land
a) nicht bis in einen "ungefährlichen" Bereich realisierbar ist
b) diese das eigentliche Problem nicht löst
Ich bin gespannt, was vor allen Dingen die Mobilfunkkritiker dazu sagen können.
mfg
Doris