Journalistischer Eintopf (Allgemein)

KlaKla, Samstag, 16.09.2006, 07:20 (vor 6500 Tagen) @ H. Lamarr

Entwarnung für Handynutzer

Studie: Strahlung ungefährlich
München - Bei dieser Nachricht atmen Handynutzer auf - und Mitglieder von Anti-Elektrosmog-Initiativen steigen auf die Barrikaden. Denn sie können nicht glauben, was da steht: Eine internationale Untersuchung im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation hat ergeben, dass in der Nähe von Mobilfunkstationen und Antennenmasten kein erhöhtes Krankheitsrisiko besteht; "selbst bei unsachgemäßem Gebrauch gefährden Handys nicht die Gesundheit", heißt es weiter.

Die Wissenschaftlerin Maria Blettner, die vor kurzem die Ergebnisse vorstellte, weiß zwar, dass viele Menschen über Beschwerden klagen, die sie gern auf Elektrosmog zurückführen - nur: "Ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen Mobilfunk und Gesundheitsstörungen ist bislang nicht nachgewiesen." Handynutzer hätten definitiv kein erhöhtes Krebsrisiko. Die meisten Patienten, die körperliche und geistige Erschöpfung auf die Existenz von Sendemasten zurückführten, "wissen nicht einmal, ob sie überhaupt in der Nähe solcher Anlagen leben", kritisiert die Direktorin des Mainzer Universitätsinstituts für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik.

Dennoch werde derzeit eine weitere Studie ausgewertet, die sich mit der Frage befasst, ob Kinder häufiger an Leukämie (Blutkrebs) erkranken, wenn in unmittelbarer Nachbarschaft ihres Elternhauses ein Mobilfunkmast in den Himmel ragt. Ergebnisse dieser Untersuchung sollen Ende 2006 veröffentlicht werden.

Trotz der Entwarnung verzichtet die Studie der Weltgesundheitsorganisation nicht darauf, Tipps gegen die so genannte Restbelastung aufzulisten. Blettner rät zum Beispiel, das Gerät erst "nach Zustandekommen der Verbindung ans Ohr" zu halten. Grund: Beim Gesprächsaufbau sendeten Handys mit stärkerer Leistung. Ein Headset, also Kopfhörer, zu verwenden, sei nie verkehrt. Je besser der Empfang, desto geringer die Sendeleistung - auch das sollte jeder im Hinterkopf behalten.

"Das ist doch paradox", empört sich Gisela Breunig, Sprecherin der Bürgerinitiative gegen Elektrosmog in Geretsried (Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen). Wenn von Handys angeblich keine Gesundheitsgefährdung ausgehe, warum lieferten die Wissenschaftler dann Empfehlungen zum Strahlenschutz?

Auch Hans Schmid, Vorsitzender der Wolfratshauser Bürgerinitiative zum Schutz vor Elektrosmog, glaubt der Studie kein Wort. "Lächerlich!", sagt er. "Wenn man erst seit zwei Jahren ein Handy besitzt, ist es kein Wunder, dass kein Krebs diagnostiziert wird." In fünf bis zehn Jahren, da schaue es schlechter aus.

In der Gemeinde Icking (Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen) zum Beispiel, erzählt der Chef der Anti-Elektrosmog-Initiative, gebe es "in unmittelbarer Nähe der Sendemasten 60 Erkrankte". Tendenz: steigend. An Zufall will Schmid nicht glauben.

Quelle: Merkur online
veröffentlicht am 13.09.2006

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Meine Meinungsäußerung

Tags:
Krebs, Medien, Leukämie, Basisstation, Blettner


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