Handys verursachen keinen Krebs (Allgemein)

KlaKla, Dienstag, 12.09.2006, 09:25 (vor 6497 Tagen)

Leipzig (AP) Selbst bei unsachgemäßem Gebrauch gefährden Handys nicht die Gesundheit. Auch in der Nähe von Mobilfunkbasisstationen und Antennenmasten ist kein erhöhtes Krankheitsrisiko erkennbar. Das ergab eine internationale Studie, über die die Mainzer Wissenschaftlerin Maria Blettner am Montag zum Auftakt der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie in Leipzig berichtete. Gleichwohl gebe es Menschen, die an scheinbar durch elektromagnetische Felder ausgelösten Beschwerden litten.

Die Studie wurde laut Blettner in 13 Ländern nach genau festgelegten Kriterien durchgeführt. In Deutschland nahmen 30.000 Menschen daran teil. "Momentan führen wir noch in 3.000 Wohnungen Messungen zur Stärke der elektromagnetischen Felder durch", erklärte die Forscherin. Bereits jetzt lässt sich aber nach ihren Angaben sagen, dass Handynutzer kein erhöhtes Krebsrisiko haben.

In Deutschland nutzen derzeit rund 60 Millionen Menschen Mobiltelefone. Die Gespräche laufen über mehr als 51.000 Basisstationen und rund 280.000 Antennen. "Die elektromagnetischen Felder sind übrigens am Handy selbst deutlich stärker als an einer Basisstation", betonte Blettner. Dennoch werde momentan eine weitere Studie ausgewertet, die der Frage nachgehe, ob es in der Nähe solcher Mobilfunkstationen eine Häufung von Leukämieerkrankungen bei Kindern gebe. Erste Ergebnisse sollen noch in diesem Jahr veröffentlicht werden. mehr...

Quelle: Frankfurter Rundschau (FR-online)
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Querschnittstudie mit 40 000 Betroffene

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Handy, Leukämie, Strahlenbelastung, Blettner

Deutsche haben Angst vor Mobilfunkmasten

H. Lamarr @, München, Dienstag, 12.09.2006, 12:09 (vor 6497 Tagen) @ KlaKla

Selbes Thema - jedoch eine etwas andere Darstellung bei Verivox.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Handys verursachen keinen Krebs/ .... mehr Infos

Sparco, Dienstag, 12.09.2006, 13:14 (vor 6497 Tagen) @ KlaKla

Nun zu den Fakten:

Gemeint ist hierbei die WHO Interphone Studie.

Personen mit einem Hirntumor (Gliome, Meningiome und Akustikusneurinome) und gesunde Kontrollpersonen werden und wurden nach ihrer Mobiltelefonnutzung befragt - außerdem wurde noch nach beruflicher HF-Exposition, ionisierende Strahlung, med. Vorgeschichte und Rauchgewohnheiten gefragt.

Die Referenz-Gruppe bestand aus (zufällig ermittelten) gesunde Personen zw. 30...59 Jahren.

Aussagen wie: "Selbst bei unsachgemäßem Gebrauch gefährden Handys nicht die Gesundheit.... Auch in der Nähe von Mobilfunkbasisstationen und Antennenmasten ist kein erhöhtes Krankheitsrisiko erkennbar.... dass Handynutzer kein erhöhtes Krebsrisiko haben...",
sind demnach nicht korrekt, da zu unspezifisch formuliert.

Einzelstudien beschreiben ein "odds-ratio" (Chancenverhältnis) von teilw. 0,7 oder 0,8, aber auch 1,2 bis gar zu 3,9 werden beschrieben -allerdings "bügelt" die moderne Statistik solche Effekte ganz einfach glatt.


Links:
http://www.uni-bielefeld.de/Universitaet/Einrichtungen/Zentrale%20Institute/IWT/FWG/Handystrahlung/InterphoneStudie.html

http://www.who.int/peh-emf/meetings/archive/interphone_iac2005.pdf

http://www.emf-portal.de/suche.php?sform=4&F[1]=articles.abstract&E[1]=eq&V[1]=Interphone-Projekt&O[1]=or&F[2]=articles.abstract&E[2]=eq&V[2]=Interphone+project&O[2]=or&F[3]=articles.abstract&E[3]=eq&V[3]=Interphone&O[3]=or&F[4]=articles.title&E[4]=eq&V[4]=Interphone-Projekt&a...


Gruß
Sparco

Eine Quelle - aber zwei Studien

H. Lamarr @, München, Dienstag, 12.09.2006, 22:17 (vor 6497 Tagen) @ Sparco

Gemeint ist hierbei die WHO Interphone Studie.

Offenbar nicht ganz. Zwar herrscht mal wieder der übliche Wirrwarr, aber das Stichwort QUEBEB (siehe Verivox-Meldung) führt dann doch zu einem anderen Resultat, nämlich einer Studie über die Auswirkung von Basisstationen. Interphone kümmert sich ja um Handys. Vermutlich hat Maria Blettner, die an beiden Studien beteiligt ist, auch beide angesprochen - und das wurde dann beim journalistischen Eintopfkochen mal so und mal so verstanden.

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QUEBEB

Eine Quelle - aber zwei Studien

Sparco, Mittwoch, 13.09.2006, 10:55 (vor 6496 Tagen) @ H. Lamarr

...Vermutlich hat Maria Blettner, die an beiden Studien beteiligt ist, auch beide angesprochen - und das wurde dann beim journalistischen Eintopfkochen mal so und mal so verstanden.

Ja, so wird es wahrscheinlich gewesen sein - zumal die Text-Passage
"Die Studie wurde laut Blettner in 13 Ländern nach genau festgelegten Kriterien durchgeführt"
eindeutig auf die Interphone-Studie zeigt, und Deutschland ist eins der 13
Teilnehmer-Länder.
Jedoch das wissenschaftliche Programm dieses "Leipziger Allerlei"
solche Zeitungsartikel nicht rechtfertigt - besonders diese, welche Frau Blettner mit zu verantworten hat (Vorsitz).

Daraus:

Datum: Mittwoch, 13. September 2006
Zeit: 08:30-10:00 Uhr
Raum: Haus I, Hörsaal Süd H101
Vorsitz: A. Stang (Halle), M. Blettner (Mainz)

*
Mobilfunkbasisstationen und gesundheitliche Besorgnis in der Bevölkerung - erste Ergebnisse der bundesweiten Querschnittstudie "QUEBEB" [Abstract] http://www.gmds2006.de/Abstracts/247.pdf
G. Berg, J. Breckenkamp, S. Schmiedel, M. Blettner(Mainz), B. Schlehofer (Heidelberg), U. Reis (München), J. Schüz (Kopenhagen, Dänemark), B. Kowall (Bielefeld)

*
Eine Befindlichkeitsliste mit den wichtigsten, in der Literatur mit elektromagnetischen Feldern in Verbindung gebrachten Befindlichkeitsstörungen: Testgütekriterien und erste Auswertungen im Rahmen der QUEBEB-Studie [Abstract] http://www.gmds2006.de/Abstracts/250.pdf
B. Kowall (Bielefeld), U. Frick (Regensburg), G. Berg, J. Breckenkamp (Bielefeld), S. Schmiedel, M. Blettner (Mainz), B. Schlehofer (Heidelberg), P. Potthoff, U. Reis (München)

*
Interviewqualität der RIFA Fall-Kontroll-Studie: Determinanten schlechter Interviewqualität [Abstract] http://www.gmds2006.de/Abstracts/138.pdf
A. Schmidt-Pokrzywniak (Halle), K.-H. Jöckel, A. Marr, N. Bornfeld (Essen), A. Stang (Essen)

*
Kindliche Leukämien und EMF-Expositionen in der Umgebung hochfrequenter Sendestationen des Rundfunks - Expositionsbestimmung und Validierung [Abstract] http://www.gmds2006.de/Abstracts/53.pdf
H. Merzenich, M. Blettner, H. Brüggemeyer (Hannover), S. Schmiedel (Mainz), J. Schüz (Kopenhagen, Dänemark)

Außerdem: ***************************************************************

Mittwoch, 13. September 2006
Zeit: 10:30-12:00 Uhr
Raum: Großer Hörsaal
Vorsitz: A. Stang (Halle), M. Kreuzer (Neuherberg)

*
Gesundheit und Mobilfunk - Forschungsschwerpunkte und Problemfelder [Abstract] http://www.gmds2006.de/Abstracts/195.pdf
M. Kreuzer (Neuherberg)
*
Mobilfunk und Befindlichkeitsstörungen - Evidenz aus epidemiologischen und experimentellen Probandenstudien [Abstract] http://www.gmds2006.de/Abstracts/197.pdf
K. Radon (München)
*
Mobilfunk und Krebserkrankungen - Evidenz aus tierexperimentellen Studien [Abstract] http://www.gmds2006.de/Abstracts/196.pdf
A. Lerchl (Bremen)
*
Mobilfunk und Krebs: Kenntnisstand aus Sicht der Epidemiologie [Abstract] http://www.gmds2006.de/Abstracts/203.pdf
J. Schüz (Kopenhagen, Dänemark)
*
Mobile Informationswerkzeuge im Krankenhaus - Risikobewertung in der Praxis [Abstract] http://www.gmds2006.de/Abstracts/358.pdf
G. Funkat, J. Garschke, A. Schmidt (Jena), A. Winter (Leipzig)


Fast hätte ich's noch vergessen:
aus http://www.gmds2006.de/Tagung/Informationen.html

"Zusätzlich steht allen Tagungsteilnehmern WLAN kostenlos zur Verfügung" ;-)

Gruß
Mike

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Quebeb-Studie, Blettner

Tzz, tzz: Was so alles erforscht wird

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 14.09.2006, 00:02 (vor 6496 Tagen) @ Sparco

Danke fürs Rausfieseln der Linkliste! Habe daraufhin auch ein bißchen gestöbert und eine nette Studie gefunden, die mit einer alten Fußballsage aufräumt.

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Maria Blettner im Interview

Sparco, Mittwoch, 13.09.2006, 12:39 (vor 6496 Tagen) @ H. Lamarr

Journalistischer Eintopf

KlaKla, Samstag, 16.09.2006, 07:20 (vor 6493 Tagen) @ H. Lamarr

Entwarnung für Handynutzer

Studie: Strahlung ungefährlich
München - Bei dieser Nachricht atmen Handynutzer auf - und Mitglieder von Anti-Elektrosmog-Initiativen steigen auf die Barrikaden. Denn sie können nicht glauben, was da steht: Eine internationale Untersuchung im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation hat ergeben, dass in der Nähe von Mobilfunkstationen und Antennenmasten kein erhöhtes Krankheitsrisiko besteht; "selbst bei unsachgemäßem Gebrauch gefährden Handys nicht die Gesundheit", heißt es weiter.

Die Wissenschaftlerin Maria Blettner, die vor kurzem die Ergebnisse vorstellte, weiß zwar, dass viele Menschen über Beschwerden klagen, die sie gern auf Elektrosmog zurückführen - nur: "Ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen Mobilfunk und Gesundheitsstörungen ist bislang nicht nachgewiesen." Handynutzer hätten definitiv kein erhöhtes Krebsrisiko. Die meisten Patienten, die körperliche und geistige Erschöpfung auf die Existenz von Sendemasten zurückführten, "wissen nicht einmal, ob sie überhaupt in der Nähe solcher Anlagen leben", kritisiert die Direktorin des Mainzer Universitätsinstituts für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik.

Dennoch werde derzeit eine weitere Studie ausgewertet, die sich mit der Frage befasst, ob Kinder häufiger an Leukämie (Blutkrebs) erkranken, wenn in unmittelbarer Nachbarschaft ihres Elternhauses ein Mobilfunkmast in den Himmel ragt. Ergebnisse dieser Untersuchung sollen Ende 2006 veröffentlicht werden.

Trotz der Entwarnung verzichtet die Studie der Weltgesundheitsorganisation nicht darauf, Tipps gegen die so genannte Restbelastung aufzulisten. Blettner rät zum Beispiel, das Gerät erst "nach Zustandekommen der Verbindung ans Ohr" zu halten. Grund: Beim Gesprächsaufbau sendeten Handys mit stärkerer Leistung. Ein Headset, also Kopfhörer, zu verwenden, sei nie verkehrt. Je besser der Empfang, desto geringer die Sendeleistung - auch das sollte jeder im Hinterkopf behalten.

"Das ist doch paradox", empört sich Gisela Breunig, Sprecherin der Bürgerinitiative gegen Elektrosmog in Geretsried (Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen). Wenn von Handys angeblich keine Gesundheitsgefährdung ausgehe, warum lieferten die Wissenschaftler dann Empfehlungen zum Strahlenschutz?

Auch Hans Schmid, Vorsitzender der Wolfratshauser Bürgerinitiative zum Schutz vor Elektrosmog, glaubt der Studie kein Wort. "Lächerlich!", sagt er. "Wenn man erst seit zwei Jahren ein Handy besitzt, ist es kein Wunder, dass kein Krebs diagnostiziert wird." In fünf bis zehn Jahren, da schaue es schlechter aus.

In der Gemeinde Icking (Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen) zum Beispiel, erzählt der Chef der Anti-Elektrosmog-Initiative, gebe es "in unmittelbarer Nähe der Sendemasten 60 Erkrankte". Tendenz: steigend. An Zufall will Schmid nicht glauben.

Quelle: Merkur online
veröffentlicht am 13.09.2006

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Meine Meinungsäußerung

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Krebs, Medien, Leukämie, Basisstation, Blettner

Maria Blettner in der Medienmühle

Gast, Freitag, 17.11.2006, 00:38 (vor 6431 Tagen) @ H. Lamarr

Gemeint ist hierbei die WHO Interphone Studie.


Offenbar nicht ganz. Zwar herrscht mal wieder der übliche Wirrwarr ...

Sehr geehrte Frau Dr. Braun,
vielen Dank für Ihre erneute Nachfrage bezüglich der diversen Pressemitteilungen. Da wir eine Reihe von Anfragen zu diesem Thema hatten, habe ich meine Mitarbeiterin Frau Dr. Scheidemann-Wesp beauftragt, die Anfragen kompetent zu beantworten. Wir haben Ihnen deswegen die Originalarbeiten die, wir publiziert haben, zugeschickt, damit Sie sich ein umfassendes Bild über den Stand unserer Studien machen können. In diesen Arbeiten beschreiben wir unsere Interphone-Studie im Detail. Die internationale Interphone-Studie ist bisher immer noch nicht veröffentlicht.

Ich halte es nicht für sinnvoll, ein Dementi zu schreiben, da einige der Zeitungen einiges durcheinandergebracht haben, und zwar jede Zeitung auf eine andere Art und Weise. Vermischt wurden meine Aussagen auf der Pressekonferenz und die Abstrakts auf der Tagung. Jede einzelne Beschreibung ist aber in sich schlüssig. Die korrekten Aussagen sind in unserer Presseerklärung vom Januar 2006 zu finden. Die neueren Ergebnisse aus unserer eigenen großen QUEBEB-Studie werden allerdings erst für Ende des Jahres erwartet.


Mit freundlichem Gruß

Prof. Dr. Maria Blettner


Vorgeschichte: Am 29.10.2006 schrieb der Hessische Landesverband (HLV) einen (zweiten) OFFENEN BRIEF an Frau Prof. Dr. Maria Blettner.

Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Blettner,
wir bestätigen den Eingang der Antwort Ihres Hauses durch Frau Ulrike Scheidemann-Wesp. Verwundert sind wir darüber, dass die Antwort auf ein an Sie persönlich gerichtetes Schreiben in einer solch brisanten Angelegenheit von Ihnen delegiert wurde. Dass der für Sie peinliche Vorgang Sie zu einer solchen Handlung genötigt hat, überrascht uns. Angesichts Ihrer wissenschaftlichen Kompetenz wäre statt Plattitüden eine Stellungnahme zu unseren sehr konkreten kritischen Anmerkungen zu erwarten gewesen.
Warum verweisen Sie lediglich auf die bekannte und bereits in der Kritik stehende Interphone-Studie von Joachim Schüz u.a., an der Sie ja ebenfalls beteiligt sind?
Warum äußern Sie sich nicht zur den von uns angeführten "Gegenstudien", insbesondere der Replik zur UK Interphone Teilstudie von der schwedischen Forschungsgruppe Hardell-Mild?
Warum erklären Sie nicht den dubiosen Vorgang der Veröffentlichungen der Pressemitteilungen und der sich hieraus ableitenden Einflussnahme der Studienauftraggeber?
Warum beziehen Sie nicht Position zum Vorwurf der kritisierten Befragungsformalitäten?
Wieso ist es eigentlich möglich, dass Ihr Mitarbeiter Herr Schüz, als Koordinator der deutschen Interphone-Studie gleichzeitig mitverantwortlich
in die dänische Interphone-Studie eingebunden ist?
Auch den gutmeinenden unvoreingenommenen Beobachter drängt sich mit dieser Personalie geradezu der Eindruck auf, daß zumindest eine "Synchronisation" der deutsch/dänischen Erkenntnisse gezielt gewollt sein könnte.
Wie schnell Forschung zu Farce werden kann und Wissenschaft nicht wirklich Wissenschaft schafft können Sie im Anhang der Ausarbeitung, " DNA bricht je nach Sponsor Mobilfunk-Forschung ad absurdum", der diagnose-funk Tobeleggweg 24 8049 Zürich Tel/Fax 043-535 7001 - unter www.diagnose-funk.ch (PDF) entnehmen.
Wie und wo soll da noch Vertrauen generiert werden? Von den bekannten korrupten wissenschaftlichen Machenschaften in der Zigarettenindustrie ganz zu schweigen.
Warum dementieren Sie nicht die falsche Berichterstattung?
Mit dem Hinweis "Unglücklich ist in den journalistischen Beiträgen auf jeden Fall dieErweiterung der geprüften Endpunkte (Hirntumore) auf "die Gesundheit" schlechthin" ist die Angelegenheit nicht aus der Welt - Sie unterliegen einer ethisch-moralischen Verpflichtung zur Korrektur, da Sie ansonsten auch nicht mehr ernst genommen werden können! Die Leser haben eindeutig eine falsche Botschaft erhalten!

Wir fordern Sie nochmals zu einem Dementi auf!

Als Anlagen fügen wir Ihnen die Replik der renommierten Forschungsgruppe
Hardell-Mild, sowie eine gerade veröffentliche neue Studie derselben bei.
Ihrem persönlichem Antwortschreiben sowie einem Dementi der falschen
Berichterstattung sehen wir mit großen Interesse an unsere E-Mailadresse
info@hessenbiss.de entgegen. Wir haben uns hierfür den 24. November 2006 als
Eingang notiert.

Mit freundlichen Grüßen
Für den HLV Vorstand:

Dr. E.W. Braun - Tel. 06171/52724
Klaus Böckner - Tel. 069/30092590
Alfred Tittmann - Tel. 06181/ 77376

Tags:
WHO, Anfrage, Quebeb-Studie, Interphone, Brief, Blettner

Jetzt wird's lustig: Strahlen überall

H. Lamarr @, München, Dienstag, 12.09.2006, 22:06 (vor 6497 Tagen) @ KlaKla

Kleines Suchspiel: Wo im folgenden Text, der auf der Website inside-handy erscheienen ist, wo steckt der höhere Blödsinn?

... Forschungsbedarf sehe sie aber noch bei den Auswirkungen von elektromagnetischen Wellen auf Kinder. Es sei nicht klar, ob sie in ihrer Entwicklung möglicherweise anders darauf reagierten als Erwachsene. Aber auch diese mögliche Gefahr dürfe nicht dramatisiert werden, fügte GMDS-Präsidentin Iris Zöllner hinzu. Der PC im Kinderzimmer und die Stereoanlage strahlten in gleichem Maße ab wie das Handy.

Zur Ehrenrettung von Frau Präsidentin gehen wir mal davon aus, dass der ddp-Jounalist Iris Zöllner falsch zitiert. Anderenfalls wäre die Behauptung, ein PC oder eine Steroanlage strahlten im gleichen Maße wie ein Handy eine schwere Kompetenzentgleisung, denn selbstverständlich tun diese das nicht!

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

kleines Detail am Rande...

K. Bleser, Mittwoch, 13.09.2006, 22:14 (vor 6496 Tagen) @ KlaKla

Aus dem Text der Frankfurter Rundschau:

"Nach wie vor machen sich die Menschen der Studie zufolge Sorgen um die Wirkung des Elektrosmogs. Dabei stellten die Forscher in Deutschland ein Nord-Süd-Gefälle fest: Norddeutsche seien im Hinblick auf elektromagnetische Felder weniger besorgt als Süddeutsche."

Jetzt sind wir platt, denn wir kennen doch noch diesen Abschnitt aus der Hamburger Morgenpost:

"Die Hamburger haben Angst vor ihren Handys. 82 Prozent fürchten sich nach einer Emnid-Umfrage vor schädlichem Elektro-Smog der Mobiltelefone - bundesweit sind es "nur" 55 Prozent."

Liegt Hamburg nun im Süden, oder hat sich das Gefälle verändert? ;-)

Besten Gruss
K. Bleser

kleines Detail am Rande...

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 14.09.2006, 00:17 (vor 6496 Tagen) @ K. Bleser

Liegt Hamburg nun im Süden, oder hat sich das Gefälle verändert? ;-)

:clap:

Die Aussage stützt sich offensichtlich auf die Ergebnisse der QUEBEB-Studie, in der es heißt:

Die Besorgnis und die empfundene gesundheitliche Beeinträchtigung durch die Felder von Mobilfunkbasisstationen zeigen hinsichtlich der Bundesländer ein Nord-Süd-Gefälle. Die norddeutsche Bevölkerung ist weniger besorgt als die süddeutsche. Der Anteil der berichteten Beeinträchtigung durch die Mobilfunksendeanlagen ist in Mecklenburg-Vorpommern mit 6,2 % am geringsten und in Bayern am höchsten.

Ist aber schon eine zeitlang her, da kann sich das Gefälle bis zur Emnid-Umfrage leicht in ein Gesteige verwandelt haben ;-)

Die schriftliche Erhebung in den Haushalten erfolgte zwischen August und November 2004. Von den angeschriebenen 51.444 Personen beteiligten sich 30.047 an der Befragung (Responserate = 58,4 %).

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Tags:
QUEBEB Studie

kleines Detail am Rande... - eher sehr klein...

sleepless, Freitag, 22.09.2006, 19:40 (vor 6487 Tagen) @ K. Bleser

Liegt Hamburg nun im Süden, oder hat sich das Gefälle verändert? ;-)

Besten Gruss
K. Bleser

und wieder mal ein wunderbares Beispiel für Äpfel mit Birnen verglichen...

1. Untersucht die QUEBEB Studien die Auswirkung von Mobilfunkstationen, die Hamburger wurden hingegen nach Angst vor ihrem Handy befragt!

2. Steht dort mit keinen Wort dass die Emnid Umfrage repräsentativ ist - im Gegensatz zu QUEBEB

3. Steht selbst im Morgenpostartikel, dass es bundesweit 55% in HH dagen 82% sind

4. Könnte es selbst bei vergleichbaren Studien (die wir hier NICHT haben) sein dass die Hamburger zu 82% Angst haben, während der Rest in Norddeutschland darüber nur mit der Schulter zuckt. Das nennt man dann statistische Ausreißer, die kommen in der besten Familie vor ;-) Ein Durchschnittswert heißt ja nicht, dass es jetzt überall genau so sein muss, und es keinerlei Abweichungen nach oben oder unten geben darf. Auch in Bayern wird es sicherlich Gemeinden/Städte geben, die weit unter dem Landesdurchschnitt liegen.

Alles in allem also ein ganz und gar uninteressantes Detail, das keinerlei Aussage über die Qualität oder Ergebnisse beider Umfragen zulässt. Oder was genau fanden sie daran jetzt erwähnenswert?

Handys verursachen keinen Krebs - oder doch?

K. Bleser, Donnerstag, 21.09.2006, 23:23 (vor 6488 Tagen) @ KlaKla

Ein Blick in DIE ZEIT Nr. 39 vom 21.9.06 auf Seite 41 bringt Neues (für Mobilfunk-Kritiker Altbekanntes):

"Verfrühte Entwarnung

Ob Handys schlecht fürs Hirn sind, bleibt ungeklärt

Maria Blettner liest sonst nicht die Bild-Zeitung. Am Dienstag vergangener Woche jedoch studierte die Mainzer Epidemiologie-Professorin das volkstümliche Blatt genau. Denn sie stand selbst drin. Auf der Titelseite, neben den baren Brüsten von "Keeley", berichtete Bild von Blettners Vortrag auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. Überschrift: Amtlich! Handys für Menschen ungefährlich.

Schön wär´s, es trifft aber in keiner Hinsicht zu. Weder ist Blettner eine Amtsperson, noch hatte sie über Gesundheitsgefahren gesprochen. Und eigentlich auch nicht über Handys, sondern über die Sendeantennen der Netze: Blettner hatte auf der Tagung in Leipzig eine bundesweite Umfrage vorgestellt, die das rein subjektive Gefühl der Beeinträchtigung durch solche Anlagen in der Bevölkerung untersuchte. Ergebnis: Das Maß der Besorgnis hängt nicht davon ab, ob die Befragten nahe einer Sendestation wohnen. Mit der wirklichen Gefährdung hat das natürlich nichts zu tun.

Doch die Meldung zog bereits ihre Kreise. Auch bedächtigere Blätter gaben fälschlich Entwarnung in Sachen Handystrahlung. Vielleicht begann das Missverständnis schon bei Maria Blettner. Sie sei ungeübt im Umgang mit Medien, räumt sie ein und erinnert sich, gegenüber Journalisten in Leipzig eine internationale Studie erwähnt zu haben, die tatsächlich das Hirntumor-Risiko bei Handynutzern untersuchte - mit widersprüchlichen Ergebnissen in verschiedenen Ländern. Allerdings wurde der deutsche Teil dieser älteren Studie schon im Januar vermeldet.

Die mediale Verwirrung zeigt immerhin, dass das Thema Handystrahlung einen Nerv trifft. Wovon das Hin und Her der Schlagzeilen ablenkt: Der Forschungsstand an sich ist schon verwirrend genug. eine schwedische Großstudie fand Anfang 2006 ein deutlich erhöhtes Tumor-Risiko bei mobilen Vieltelefonierern. Fast gleichzeitig verneinte eine britische Studie einen solchen Zusammenhang.

Da ist es witzlos, bei jeder Studie wechselweise Warnung oder Entwarnung zu geben. Eine Krebsepidemie durch Antennen am Ohr ist wohl auszuschließen, aber Gewissheit über das Restrisiko wird erst mit der Zeit kommen. Unser Mobilfunkstandard GSM ist gerade mal zehn Jahre alt - jung in der Zeitrechnung der Krebs-Epidemiologie.

Tobias Hürter"

Besten Gruss
K. Bleser

Handys verursachen keinen Krebs - oder doch?

sleepless, Freitag, 22.09.2006, 14:21 (vor 6487 Tagen) @ K. Bleser

Ein Blick in DIE ZEIT Nr. 39 vom 21.9.06 auf Seite 41 bringt Neues (für Mobilfunk-Kritiker Altbekanntes):

Kenne zugegebenerweise den ZEIT Artikel noch nicht und war auch nicht in Leipzig. Habe mir aber obigen Abstract sowie den veröffentlichten Zwischenbericht angesehen.

Blettner hatte auf der Tagung in Leipzig eine bundesweite Umfrage vorgestellt, die das rein subjektive Gefühl der Beeinträchtigung durch solche Anlagen in der Bevölkerung untersuchte. Ergebnis: Das Maß der Besorgnis hängt nicht davon ab, ob die Befragten nahe einer Sendestation wohnen. Mit der wirklichen Gefährdung hat das natürlich nichts zu tun.

Im Abstract heißt es dazu:

"Im multiple Regressionsmodell ist die subjektive Wahrnehmung einer Mobilfunksendeanlage im Wohnumfeld mit einem OR von 1,35 (95% CI: 1,26-1,44) mit der Besorgnis über mögliche Beeinträchtigungen bzw. der selbstberichteten gesundheitlichen Beeinträchtigung wegen Mobilfunksendeanlagen assoziiert. Demgegenüber steht das durch die Georeferenzierung ermittelte tatsächliche Vorhandensein einer Mobilfunksendeanlage im Umkreis von 500m um den Wohnort im multiplen logistischen Regressionsmodell nicht im Zusammenhang mit der Besorgnis sowie der subjektiven Beeinträchtigung (OR: 0,95; 95% CI: 0,90-1,01)."

Übersetzt: Leute die sich in der Nähe einer Antenne wähnen, sind eher besorgt, bzw. fühlen sich durch diese beeinträchtigt. Überprüft man dies nun mit der tatsächlichen Entfernung zur nächsten Antenne kann kein Zusammenhang gefunden werden. Dies erklärt sich aus der Tatsache, dass ein Großteil der Leute gar nicht weiß ob im Umkreis von 500m überhaupt eine Antenne steht. Laut Zwischenbericht konnten das nur 42% der Befragten korrekt einschätzen.

Das alles hat aber nichts mit der tatsächlichen Belastung der Leute zu tun, da hierfür die Entfernung zum Masten kein adäquates Maß darstellt. Daher soll im letzten Teil der Studie die exakte Exposition einiger Haushalte bestimmt werden. Dann lässt sich untersuchen, ob Leute die einer höheren Exposition ausgesetzt sind sich auch tatsächlich öfters beeinträchtigt fühlen.

Denn genau das will die Studie untersuchen, alle Meldungen von Entwarnung etc. lassen sich daher auch nicht daraus ableiten und sind meiner Meinung nach wohl zu 99% auf dem Mist von Journalisten gewachsen, die sich nicht die Mühe machen wollten das abstract bzw. den Zwischenbericht zu lesen.

Gewissheit über das Restriskio lässt sich wohl nie erlangen, außer dass es immer eines geben wird und man dieses immer genauer abschätzen(!) nicht aber exakt bestimmmen kann.

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Wohnumfeld

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