Forschungsprojekt: Risikokartierung (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 28.08.2006, 23:41 (vor 6592 Tagen)

Meldung aus dem FGF-Newsletter InfoLine (Ausgabe 34/2006)

Forschungsprojekt "Risikokartierung"
Im Rahmen eines BMBF-Forschungsprojekts zu "Strategien zum Umgang mit systemischen Risiken" wird derzeit (Laufzeit 1.1.2006 - 31.12.2008) von der Münchner Projektgruppe für Sozialforschung e.V. (MPS) und dem Wissenschaftszentrum Umwelt der Universität Augsburg ein Projekt durchgeführt, dass die Entwicklung eines Prototyps zur internetbasierten Visualisierung von Risikodiskursen als Argumentationslandkarten zum Ziel hat [Anm. izgmf: Wer die Beschreibung dieses Ziels auf Anhieb verstanden hat, muss ein wahrer Geistesgigant sein]. Die Argumentationslandkarten sollen eine neue Form des gesellschaftlichen Umgangs mit systemischen Risiken ermöglichen. Dazu werden drei beispielhafte Risikofelder (Elektrosmog, nanoskalige Materialien und Nahrungsergänzungsmittel) mit den jeweils beteiligten Akteuren, Stoffen und Argumenten "kartiert" bzw. durch eine internetbasierte Verknüpfung von Zusammenhängen in Text und Bild rekonstruiert.

Und jetzt raten Sie mal, wer bei diesem Projekt das Risikofeld Elektrosmog betreut. Es ist Dr. H.-P. Neitzke vom Ecolog-Institut. Details dazu nennt die Website für Sozialökologische Forschung. Dort findet sich Verheißungsvolles wie dies hier:

Im Zusammenhang mit Risiken, für die eine abschließende Bewertung kaum möglich sein wird (auch nicht im Rahmen dieses Projekts), ist die Anwendung des Vorsorgeprinzips zu diskutieren. Das Vorsorgeprinzip steht in einem direkten Zusammenhang mit dem Ziel der intergenerationellen Gerechtigkeit des Nachhaltigkeitsprinzips. Es dient dem Umgang mit Technologien, Entwicklungen und Situationen, deren Gefährdungspotenzial nicht oder nur unzureichend bekannt ist. Die wachsende Bedeutung des Vorsorgeprinzips wird auf die Zunahme der Probleme zurückgeführt, die sich aus der ständig wachsenden wissenschaftlich-technischen Innovationskraft einerseits und den begrenzten Möglichkeiten, die Konsequenzen der Innovationen im Voraus abzuschätzen, andererseits ergeben.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
ECOLOG-Institut, Neitzke, Nahrungsergänzungsmittel


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