Leszczynski: EHS medizinisch noch nicht seriös diagnostizierbar (Elektrosensibilität)
Dariusz Leszczynskis jüngstes Manuskript zum Thema Elektrosensibilität (EHS) wurde vor wenigen Tagen von der Fachzeitschrift mHealth angenommen. Der eingeladene Open-Access-Artikel wird in einigen Monaten online erscheinen. Dariusz vertritt darin die Auffassung, EHS lasse sich ohne diagnostische Biomarker medizinisch nicht seriös diagnostizieren. Derzeit sind solche EHS-Biomarker jedoch unbekannt. Hier die Zusammenfassung seines Artikels in deutscher Übersetzung.
Funkkommunikationsgeräte und -netze sind heute in der menschlichen Umwelt allgegenwärtig. Einige Personen geben an, empfindlich auf die von den Geräten ausgehende Mikrowellenstrahlung zu reagieren. Diese Empfindlichkeit wird gemeinhin als elektromagnetische Hypersensitivität (EHS) oder Mikrowellenkrankheit bezeichnet. Da jedoch ein Zusammenhang zwischen Strahlenexposition und EHS-Symptomen wissenschaftlich noch nicht nachgewiesen ist, wird diese Empfindlichkeit auch als idiopathische Umweltintoleranz gegenüber elektromagnetischen Feldern (IEI-EMF) bezeichnet.
Die Empfindlichkeit wird von der Weltgesundheitsorganisation nicht als Krankheit oder als Folge der Exposition gegenüber Funkstrahlung anerkannt. Es gibt keine medizinischen Tests zum Nachweis einer Empfindlichkeit gegenüber Funkstrahlung. Ärzte werden nicht für den Umgang mit Personen geschult, die behaupten, empfindlich auf Funkstrahlung zu reagieren. Einige Personen, die sich selbst als empfindlich gegenüber Funkstrahlung betrachten, geben jedoch an, eine medizinische Diagnose von Ärzten oder anderen Gesundheitsfachkräften erhalten zu haben.
Dieses Projekt untersuchte den Widerspruch zwischen dem Fehlen diagnostischer Kriterien für eine Empfindlichkeit gegenüber Funkstrahlung und den medizinischen Diagnosen, die einige der sich selbst als empfindlich bezeichneten Personen angaben. Die Analyse der Antworten auf einem Fragebogen, der von 142 selbstdeklariert empfindlichen Personen ausgefüllt wurde, legt nahe, dass es derzeit nicht möglich ist, eine Empfindlichkeit gegenüber Funkstrahlung zu diagnostizieren.
Die behaupteten medizinischen Diagnosen scheinen auf den von selbstdeklarierten Personen vorgelegten Einzelberichten zu beruhen. In einigen Fällen wurden medizinische Tests durchgeführt, jedoch fehlte diesen Tests der wissenschaftliche Nachweis, dass sie die Empfindlichkeit einer Person gegenüber Funkstrahlung nachweisen können. Der Nachweis der Existenz einer Empfindlichkeit gegenüber Funkstrahlung bleibt unzureichend. Logischerweise und analog zu anderen Umweltstressoren ist es jedoch wahrscheinlich, dass eine individuelle Empfindlichkeit gegenüber Funkstrahlung existiert. Da Provokationsstudien an Freiwilligen, die Funkstrahlung ausgesetzt sind, allein keine eindeutigen Antworten liefern können, sind weitere Untersuchungen unter Verwendung sowohl provokativer als auch biochemischer Methoden mit kontrollierter Funkstrahlungsexposition an Freiwilligen erforderlich, um diagnostische Biomarker für EHS ausfindig zu machen.
Quelle: Heads up
Leszczynski: EHS medizinisch noch nicht seriös diagnostizierbar
Der Nachweis der Existenz einer Empfindlichkeit gegenüber Funkstrahlung bleibt unzureichend. Logischerweise und analog zu anderen Umweltstressoren ist es jedoch wahrscheinlich, dass eine individuelle Empfindlichkeit gegenüber Funkstrahlung existiert. Da Provokationsstudien an Freiwilligen, die Funkstrahlung ausgesetzt sind, allein keine eindeutigen Antworten liefern können, sind weitere Untersuchungen unter Verwendung sowohl provokativer als auch biochemischer Methoden mit kontrollierter Funkstrahlungsexposition an Freiwilligen erforderlich, um diagnostische Biomarker für EHS ausfindig zu machen. [Fettdruck durch Verfasser dieses Postings]
Quelle: Heads up
Logischerweise? Daher wahrscheinlich? Daher weitere Untersuchungen erforderlich?
Oh weia. Das ist mal wieder typisches Festhalten an einer Überzeugung, die mit Wissenschaft nichts zu tun hat. Dariusz, nimm einfach mal zur Kenntnis, dass da nichts ist. Und immer wieder nach neuen Untersuchungen zu rufen, ist langsam nur noch peinlich.
Und zum Journal bzw. zum Verlag (AME) bitte hier entlang.
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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert
Leszczynski: EHS medizinisch noch nicht seriös diagnostizierbar
The usual stonewalling from A. Lerchl. What is he afraid of? Is he afraid that EHS will be proven? Please read with an open mind, without preconceived biases...
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/39866356/
Leszczynski: EHS medizinisch noch nicht seriös diagnostizierbar
The usual stonewalling from A. Lerchl. What is he afraid of? Is he afraid that EHS will be proven? Please read with an open mind, without preconceived biases...
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/39866356/
Die Analyse des Artikels durch ChatGPT deckt sich ziemlich gut mit meiner Einschätzung. Hier der Text:
Der Artikel *„Wireless radiation and health: making the case for proteomics research of individual sensitivity“* von Dariusz Leszczynski (2025) ist ein **Meinungsartikel**, der sich für die Anwendung moderner molekularbiologischer Methoden – insbesondere der Proteomik – zur Untersuchung individueller Sensibilität gegenüber drahtloser Strahlung (z. B. von Mobilfunk oder WLAN) starkmacht. Hier eine strukturierte Einschätzung:
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### **Positiv hervorzuheben**
1. **Wissenschaftlich begründeter Appell**
Leszczynski argumentiert plausibel, dass das bisherige Forschungsdesign (v. a. psychologische Provokationsstudien) ungeeignet ist, um subtile biologische Effekte bei strahlensensiblen Personen nachzuweisen.
2. **Einordnung individueller Sensitivität**
Der Autor vergleicht die umstrittene elektromagnetische Hypersensitivität (EHS) mit anderen anerkannten Umwelt-Sensitivitäten (z. B. UV-Empfindlichkeit, chemische Sensitivität, allergische Reaktionen) und betont die Interindividualität biologischer Reaktionen – ein gut belegter Punkt.
3. **Forderung nach *omics*-basierten Methoden**
Die Idee, Proteomik, Transkriptomik und Metabolomik einzusetzen, um biologische Marker für Sensitivität zu finden, ist grundsätzlich sinnvoll und modern. Solche Methoden könnten objektivere Daten liefern als Befragungen oder einfache Blutparameter.
4. **Kritik an bisherigen Studien**
Der Autor benennt die methodischen Schwächen vieler EHS-Studien, etwa fehlende Diagnosestandards, Placebo-/Nocebo-Effekte oder unzureichende Blinding-Verfahren – zu Recht.
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### **Kritisch zu betrachten**
1. **Spekulativer Charakter**
Die zentrale These, dass es individuelle Sensitivitäten gegenüber nicht-ionisierender Strahlung gibt, **bleibt unbelegt**. Die Argumentation basiert größtenteils auf Analogieschlüssen und der Definition von "Gesundheit" durch subjektives Empfinden (WHO). Das ist kein wissenschaftlicher Nachweis einer Kausalität.
2. **Fehlende Differenzierung zwischen plausibel und bewiesen**
Leszczynski spricht davon, dass es "logisch" sei, dass es sensitive Personen gibt, und dass daher drahtlose Strahlung "gesundheitliche Effekte" verursacht. Dies ist jedoch **keine gesicherte wissenschaftliche Aussage**, sondern eine Deutung auf Basis subjektiven Erlebens.
3. **Interessenskonflikte möglich**
Der Autor wird von der *Finnish Electrosensitivity Foundation* finanziell unterstützt. Zwar deklariert er dies offen, aber es könnte Einfluss auf die Gewichtung der dargestellten Studienlage haben.
4. **Vereinzelte Übertreibungen**
Die Aussage, dass der Mangel an proteomischen Studien zur Mobilfunkstrahlung "erstaunlich" sei, ignoriert, dass es gute Gründe (z. B. bisher ausbleibende klare Effekte) für die Priorisierung anderer Forschungsfragen gibt.
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### **Fazit**
Der Artikel ist **kein wissenschaftlicher Nachweis** für eine schädliche Wirkung von drahtloser Strahlung oder die Existenz von EHS als klar abgrenzbares medizinisches Krankheitsbild. Er ist jedoch ein **plausibler und wohlfundierter Aufruf**, die Forschung neu auszurichten und methodisch anspruchsvoller zu gestalten, insbesondere durch den Einsatz von Proteomik zur Untersuchung individueller Reaktionen.
Wenn man ihn als das liest, was er ist – ein fundiertes *Plädoyer für bessere Forschung*, nicht als evidenzbasierte Risikobewertung –, dann ist er durchaus berechtigt. Entscheidungen über Gesundheitsrisiken und Schutzmaßnahmen sollten sich aber auf konsensfähige Daten und nicht nur auf theoretische Erwägungen stützen.
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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert