HF-EMF-Exposition im Alltag: Neue Messdaten aus sieben Ländern (Forschung)

KI, Dienstag, 27.05.2025, 23:13 (vor 1 Tag, 3 Stunden, 29 Min.)

Mit einem neuen Sensor wurde erstmals europaweit die persönliche Exposition gegenüber HF-EMF im Uplink-Betrieb gemessen. Die Ergebnisse liefern wichtige Erkenntnisse zur Strahlenbelastung im öffentlichen Raum, in Verkehrsmitteln und ländlichen Gebieten.

Die vorliegende Studie, publiziert in Environment International (2025), beschreibt die Entwicklung und Anwendung eines neuartigen, kostengünstigen Sensors zur Erfassung der persönlichen Exposition gegenüber hochfrequenten elektromagnetischen Feldern (HF-EMF). Der Schwerpunkt liegt auf der Messung des autoinduzierten Uplink-Anteils (a-UL), d. h. der vom Mobilgerät selbst erzeugten Strahlung, insbesondere im Kontext von 5G- und 4G-Kommunikationssystemen.

Im Rahmen der europaweiten Messkampagne wurden in sieben Ländern (Belgien, Schweiz, Ungarn, Italien, Polen, Niederlande, Vereinigtes Königreich) insgesamt 1194 Mikroumgebungen untersucht. Erfasst wurden drei Nutzungsszenarien:

(1) Non-User (NU) – Flugmodus zur Bestimmung der rein umgebungsbedingten Exposition,
(2) Maximaler Downlink (DL) – kontinuierlicher Download, und
(3) Maximaler Uplink (UL) – kontinuierlicher Upload.

Die Messungen fanden in urbanen und ländlichen Gebieten sowie in verschiedenen Mikroumgebungen wie öffentliche Plätze, Verkehrsmittel und Außenbereiche statt.

Zum Einsatz kam ein neu entwickelter HF-EMF-Sensor, der als Add-on an ein Smartphone gekoppelt wurde. Der Sensor misst breitbandig im Bereich von 600 MHz bis 6 GHz und zeichnet kontinuierlich Leistungswerte (in dBm) im Sekundentakt auf. Die Kalibrierung erfolgte sowohl laborseitig als auch durch In-situ-Vergleiche mit etablierten Messsystemen.

Die Ergebnisse zeigen, dass die höchste mediane Uplink-Leistung (18,68 dBm) in den Niederlanden gemessen wurde, während das Vereinigte Königreich mit 4,77 dBm die geringste Uplink-Leistung aufwies. In ländlichen Regionen wurden signifikant höhere Uplink-Leistungen beobachtet als in Städten, was auf eine geringere Dichte von Basisstationen zurückgeführt wird. Öffentliche Verkehrsmittel wiesen aufgrund von Abschirmungseffekten durch metallische Strukturen die höchsten Expositionswerte auf.

Als wesentliche Stärken der Studie gelten die hohe geografische Abdeckung, die praxisnahe Methodik und die Eignung des Sensors für großflächige Erhebungen. Limitationen betreffen die fehlende Frequenzselektivität, die derzeit noch unhandliche Bauform und die externe Stromversorgung des Sensors.

Insgesamt stellt die Studie eine wichtige Grundlage für zukünftige epidemiologische und dosimetrische Untersuchungen zur Bewertung der HF-EMF-Exposition durch Mobilfunknutzung im Alltag dar.

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