3. Bericht zum Schweizer NIS Monitoring veröffentlicht (Allgemein)

e=mc2, Donnerstag, 17.10.2024, 22:02 (vor 13 Tagen)

Das Bundesamt für Umwelt hat den 3. Bericht zum NIS Monitoring veröffentlicht.
Es schreibt dazu:

Bern, 17.10.2024 - Der dritte Bericht zum Monitoring der nichtionisierenden Strahlung in der Schweiz liegt vor. Die Ergebnisse zeigen, dass die Bevölkerung insgesamt gering mit Strahlung belastet ist und der Gesundheitsschutz gewährleistet ist.

... Wie bereits in den ersten zwei Berichten zeigen auch die Ergebnisse der dritten Erhebung, dass die Bevölkerung insgesamt gering belastet und der Gesundheitsschutz gewährleistet ist. An Orten, an denen sich Menschen üblicherweise aufhalten, liegen die Belastungen mit nichtionisierender Strahlung klar unterhalb des Immissionsgrenzwerts.

Die höchsten Werte wurden an Flughäfen, Bahnhöfen und Tramhaltestellen gemessen, wo sich besonders viele Nutzerinnen und Nutzer von Mobilgeräten aufhalten. Wobei auch diese Höchstwerte immer noch klar unter den Immissionsgrenzwerten liegen. Die tiefsten Werte wurden in Naturgebieten verzeichnet. Auch in Schulen ist die Belastung tief, und die gemessenen Werte sind ähnlich wie in anderen internationalen Studien. Der erste Vergleich zwischen 2021 und 2023 hat gezeigt, dass an Orten mit starker Mobilfunknutzung die Exposition leicht zugenommen hat, während in ländlichen Gebieten und Orten mit geringerer Nutzung keine nennenswerte Veränderung stattfand. Diese leichte Zunahme der Exposition zwischen 2021 und 2023 steht hauptsächlich im Zusammenhang mit der 5G Nutzung.

In Privatwohnungen ist die Strahlenbelastung grundsätzlich tief und im Allgemeinen leicht tiefer als in Aussenbereichen. Innenraumquellen wie WLAN oder Schnurlostelefone (DECT) können in Wohnungen massgeblich zur Belastung beitragen. Die fest installierten Messstationen zeigten, dass die Belastung durch Mobilfunkstrahlung in der Nacht tiefer ist als am Tag. Die höchsten Belastungen treten über Mittag und in den Abendstunden auf, wenn besonders viele Leute Mobilfunk nutzen. Der nächste Bericht - der 2025 publiziert wird - wird einen aussagekräftigeren Vergleich diesen Daten erlauben.

3. Bericht zum Schweizer NIS Monitoring: Rezeption durch SDA

H. Lamarr @, München, Sonntag, 20.10.2024, 22:34 (vor 10 Tagen) @ e=mc2

Die höchsten Werte wurden an Flughäfen, Bahnhöfen und Tramhaltestellen gemessen, wo sich besonders viele Nutzerinnen und Nutzer von Mobilgeräten aufhalten. Wobei auch diese Höchstwerte immer noch klar unter den Immissionsgrenzwerten liegen. Die tiefsten Werte wurden in Naturgebieten verzeichnet. Auch in Schulen ist die Belastung tief, und die gemessenen Werte sind ähnlich wie in anderen internationalen Studien. Der erste Vergleich zwischen 2021 und 2023 hat gezeigt, dass an Orten mit starker Mobilfunknutzung die Exposition leicht zugenommen hat, während in ländlichen Gebieten und Orten mit geringerer Nutzung keine nennenswerte Veränderung stattfand. Diese leichte Zunahme der Exposition zwischen 2021 und 2023 steht hauptsächlich im Zusammenhang mit der 5G Nutzung.

Für die Nachrichtenmedien ist der dritte Bericht zum Schweizer Nis-Monitoring viel zu gut (unspektakuläre Expositionswerte) und deshalb schlecht. Orientiert sich die Nachrichtenbranche doch bekanntlich an dem Leitsatz only bad news are good news. Vielleicht ist dies der Grund für die mMn seltsam verkorksten Aufmacherzeilen, mit denen die schweizerische Depeschenagentur SDA dem dritten Nis-Monitoring-Bericht wenigstens einen virulent klingenden Hauch von Gefahr oder Risiko verpassen wollte. Hier die Version, die z.B. von "Blick" veröffentlicht wurde (sie unterscheidet sich nur unwesentlich von dieser Version):

Dennoch Anstieg wegen 5G

Höchste Belastungen durch Mobilfunkstrahlung unter Grenzwert

Die Mobilfunkstrahlung in der Schweiz liegt unter dem Grenzwert, selbst an stark frequentierten Orten wie Bahnhöfen und Flughäfen, so das Bundesamt für Umwelt. Der Schutz der Gesundheit sei gewährleistet, trotz leicht steigender Belastung durch 5G.
[...]

Die einleitende sinnleere Spitzmarke ist für keinen beteiligten Journalisten ein Ruhmesblatt, die grob missverständliche Titelzeile ist sogar ein Armutszeugnis. Was die Aufmacherzeilen Versprechen hält der Fließtext der Meldung glücklicherweise nicht ein.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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