Peter, Paul and Mary zählten in den 1960er-Jahren zu den erfolgreichsten Folk-Gruppen. Nicht ganz so erfolgreich waren kürzlich die Mobilfunkgegner Peter, Matthias und Doris, die anlässlich der Stuttgarter Gemeinderatswahlen für das Bündnis SÖS (Stuttgart ökologisch sozial) antraten. Obwohl die drei wegen tiefer Listenplätze ohnehin keine Erfolgsaussichten hatten, rief Diagnose-Funk dazu auf, sein Personal zu wählen.

Stuttgart hat rd. 634'830 Einwohner, wovon 433'626 wahlberechtigt waren und 244'771 gültige Stimmzettel abgaben. Der Stuttgarter Gemeinderat hat 60 Sitze, jeder Wähler konnte deshalb bis zu 60 Kandidaten eine Stimme geben, bevorzugten Kandidaten maximal drei. Auf diese Weise kamen rd. 13,5 Mio. gültige Stimmen zustande, die nicht mit Personen gleichgesetzt werden dürfen. Davon entfielen auf die drei Mobilfunkgegner:

► Matthias von Herrmann - 6188 Stimmen (Listenplatz 33 von 60)
► Doris Hensinger - 6046 Stimmen (Listenplatz 36)
► Peter Hensinger - 5921 Stimmen (Listenplatz 38)

Wie Doris und Peter 2019 abgeschnitten hatten, ist hier nachzulesen. Statistisch betrachtet wurde 2024 jeder der drei von etwa 110 Personen gewählt.

Insgesamt erhielt SÖS 562'541 Stimmen (4,1 Prozent), dies reicht, um die Kandidaten der ersten beiden Listenplätze in den Gemeinderat zu entsenden (2019 waren es noch drei). Die kandidierenden Mobilfunkgegner waren auf ihren erzielten Listenplätzen hingegen bombensicher, ins Rathaus einzuziehen zu müssen. Der Stuttgarter Gemeinderat muss deshalb noch ein Weilchen darauf warten, von innen heraus mit "Mobilfunk-Paranoia" aus erster Hand Bekanntschaft zu machen .

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –