Stellungnahme Dr. Birgit Stöcker (Allgemein)

Doris @, Freitag, 23.06.2006, 09:40 (vor 6507 Tagen) @ H. Lamarr

Sehr geehrter Herr Schall,

die Initiative zu oben genannter (multifaktiorieller) Studie kam vom Verein für Elektrosensible e.V. München. Nach vier mal wiederholten Anträgen wurde die Sache nun endlich zugeteilt. Allerdings mußte aus Gründen der Wissenschaftlichkeit eine Zusammenarbeit mit einem universitären Institut eingegangen werden. Dazu bot sich die Psychiatrische Klinik Mainz an, da diese als einziges Institut bereit war, keine in vivo-Provokation durchzuführen.

Leider hat jedoch die Uni Mainz unseren Antrag stark verändert und uns als Kooperationspartner gestrichen. Damit haben wir nunmehr keine Möglichkeit der Mitbestimmung, bzw. der Diskussion der Ergebnisse. Da wir das Vertrauen unserer Mitglieder und der sich bei uns gemeldeten Probanden nicht enttäuschen wollen, haben wir uns von der Studie distanziert.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Birgit Stöcker


Ich habe gestern abend verzweifelt versucht ins Internet zu gelangen. Aber wir haben in letzter Zeit enorme Probleme mit der DSL-Leitung.
Das was Frau Dr. Stöcker schreibt, deckt sich mit dem, was ich gestern abend KlaKla antworten wollte. Ich habe übrigens eine pdf Datei von den Unterlagen erstellt. Es ist sehr umfangreich(53 Seiten), aber ich habe keine Ahnung, wie ich eine pdf Datei hier einstellen soll. Spatenpauli, bitte helfen Sie mir da weiter.
Man muss ich die Mühe machen, das zu lesen. Es sind 50 Seiten Fragen. Meine Bekannte hat die Unterlagen zugeschickt bekommen um sich darauf vorzubereiten. Ausfüllen durfte sie die Fragen nicht zuhause, das wäre in Form eines Interviews gemacht worden. Es steht zwar dabei, dass es einem freigestellt ist, manche Fragen nicht zu beantworten. Ganz ehrlich, da hätte ich 80 % der Fragen nicht beantwortet und hätte denen die Bögen um die Ohren gehauen. Da haben nur die wenigsten Fragen überhaupt was mit ES zu tun. Aber der Assistenzarzt hat meiner Bekannten auch erklärt, sie wollten ein Persönlichkeitsprofil erstellen. Und wie das ausgesehen hätte, das ist m.E. deutlich aus den Fragen zu erkennen. Ich finde die Fragebögen haben auch System. Die fangen alle ganz harmlos an und steigern sich eigentlich von Frage zu Frage mehr in ihrer Unverschämtheit. Wenn man sich die Fragen durchliest, dann sieht man sofort wohin das führt. Das ist eine Frechheit gegenüber all den Menschen, die elektrosensibel reagieren. M.E. beziehen diese Menschen durch so eine Studie weitere Prügel. Und so etwas wird vom BfS in Auftrag gegeben und somit teilweise von Steuerngeldern finanziert.
Obwohl ich ein massives Schlüsselergebnis mit gepulster Strahlung habe, bin ich dankbar, dass ich nicht hochgradig elektrosensibel bin und hoffe, es nie zu werden. Dadurch kann ich mir die ordentliche Portion Wut im Bauch erhalten, die es mir ermöglicht aktiv zu sein. Ich kann mir vorstellen, dass Menschen, die elektrosensibel reagieren und ständig diesen Anfeindungen ausgesetzt sind, dass die irgendwann mal resignieren.

Anmerkung izgmf: Wir haben den Mainzer Studienleiter Dr. Dahmen mehrfach um eine Stellungnahme gebeten, diese jedoch trotz telefonischer Zusage nicht bekommen.

Meine Bekannte hat ja auch versucht bei Dr. Dahmen anzurufen und hat dessen Assistenzarzt ans Telefon bekommen. Insgesamt haben sie zwei Stunden verhandelt. Anfangs war der junge Arzt, der sehr symphatisch war, offensichtlich mit meiner Bekannten überfordert und hat manche Dinge rausgelassen, die nicht hätten sein dürfen. Sie hat ihm in manchen Dingen sehr ordentlich auf den Zahn gefühlt. Er hat sie dann nochmals zurückgerufen, nachdem er Rücksprache mit seinem Chef gehalten hat und war bei diesem Gespräch offensichtlich "geschulter".

@Klakla
Ich habe Sie nach dem Hintergrund Ihrer Frage gefragt bzw. wie Sie das alles sehen. So richtig wirklich kann ich mit Ihrer Antwort nichts anfangen. Ich bin so ein Mensch, der eine klare und deutliche Aussage haben möchte.
Ich schreibe jetzt einfach mal ins Blaue rein, weil ich wie gesagt, nicht weiß, was Sie mir eigentlich sagen wollten.
Die Studie hat stattgefunden, aber zu dem Zeitpunkt als meine Freundin in Mainz anrief, hatten die enorme Probleme Leute zusammenzubekommen, weil sehr viele abgesprungen waren. Es war deshalb auch sehr wichtig, meine Freundin zu gewinnen, aber sie nahm nicht teil. Der Anruf bei einer Mitarbeitern von Frau Dr. Stöcker ergab, dass von dort empfohlen wurde nicht an der Studie teilzunehmen. und nach dem Lesen der Fragen, hätte ich als ES auch erwartet, dass man mich davor schützt und das hat m.E. Frau Dr. Stöcker auch getan. Nicht jeder Mensch ist so resolut und energisch und kann sich wehren. Viele lassen sich dann auf so eine Geschichte ein und haben hinterher dann den Stempel "psychisch instabil".

Immer mehr sehe ich Studien mit total anderen Augen. Und die im Moment disktutierte ETH-Studie kann man m.E. genauso in der Pfeife rauchen.

mfg
Doris


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