Deutsche Bahn: Warum es beim Mobilfunk klemmt (Technik)
Schlechte Aussichten für Bahnkunden. Einem Bericht im Stern zufolge wird die Mobilfunkversorgung entlang von Bahnstrecken wohl noch bis Dezember 2024 ein Flaschenhals bleiben. Eine der Ursachen sind die GSM-R-Zugfunk-Schutzzonen entlang der Bahnstrecken, deretwegen die Mobilfunknetzbetreiber im Nahbereich der Gleise (Abstand < 500 m) das Frequenzband 900 MHz (z.B. LTE 900) nicht nutzen dürfen, um Störungen des Zugfunks zu vermeiden. GSM-R ist der bahninterne Zugfunk für Lokführer, Stellwerke, Bautrupps und Fahrdienstleiter.
Ursprünglich war dem Bericht zufolge geplant, den Zugfunk bis diesen Dezember mit "gehärteten" (störfesten) Endgeräten auszustatten, die gegenüber öffentlichem Mobilfunk auf 900 MHz unempfindlich und nicht auf Schutzzonen angewiesen sind. Der BNetzA zufolge soll der Plan jedoch in Verzug sein, nach Erkenntnissen der Bonner Behörde würden im Juli 2023 voraussichtlich noch mehr als 800 Triebfahrzeuge nicht auf störfeste Endgeräte umgerüstet sein, Anfang 2024 wären es noch immer mehr als 400. Daher die Verzögerung bei der Aufgabe der Zugfunk-Schutzzonen zugunsten einer besseren Versorgung von Bahnkunden mit Mobilfunkdiensten. Sprecher der Deutschen Bahn und der Mobilfunknetzbetreiber sind von der Entscheidung der BNetzA enttäuscht.
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H. Lamarr,
11.12.2022, 13:09
- Weiterhin Einschränkungen beim Handyempfang in der Bahn - Gast, 25.02.2023, 22:03