Bundesbericht Forschung und Innovation 2022 (Forschung)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 07.07.2022, 22:57 (vor 868 Tagen)

Im Bundesbericht Forschung und Innovation 2022 der deutschen Bundesregierung steht so ziemlich alles drin, was es über die die aktuelle Forschungslage in Deutschland zu sagen gibt. Der Begriff "Mobilfunk" kommt nur 3-mal drin vor:

Gesundheitswesen: [...] Es bedarf innovativer Strategien, um die Erhebung und Bewertung von Gesundheitsdaten zu optimieren und Infektionsereignisse zu überwachen. Das Sammeln von Informationen über Mobilfunkgeräte sowie die Einbindung von Open-Data als Teil konventioneller epidemiologischer Beobachtungssysteme birgt ein enormes Potenzial, verlangt jedoch auch danach, qualifizierte Akteure über Ländergrenzen und Einzeldisziplinen hinweg intelligent zu vernetzen. Hier setzt das vom BMBF geförderte Projekt „Epidemiological Surveillance for Infectious Diseases in Sub-Saharan Africa (ESIDA)“ an. In Tansania sollen auf Basis bestehender Vorarbeiten und wissenschaftlicher Netzwerke neue interdisziplinäre Schnittstellen zwischen Kompetenzen, Methoden und Datenobjekten eingeführt werden, die eine effiziente Früherkennung und Eindämmung von Krankheitsausbrüchen ermöglichen.

Kommunikationssysteme: Eine umfassende und nachhaltige Nachfrage nach 5G-Mobilfunkanwendungen unterstützt das Ziel, Deutschland als Leitmarkt für 5G zu etablieren. Daher fördert das BMDV in sechs Forschungsvorhaben die Entwicklung innovativer 5G-Anwendungen durch Forschungseinrichtungen und Universitäten mit ca. 55 Mio. Euro (siehe auch Infobox: 5G Industry Campus Europe). Mit dem 5G-Innovationswettbewerb unterstützt das BMDV ergänzend dazu die Entwicklung und Erprobung von 5G-Anwendungen in regionalen Realumgebungen und die Initiierung von Leuchtturmprojekten. Von der ersten Stufe – der 5G-Konzeptförderung – profitierten 67 Kommunen und Landkreise bei ihrer Entwicklung von Konzepten für 5G-basierte Anwendungen und Geschäftsmodelle, u. a. in den Bereichen Verkehr, Landwirtschaft, Industrie und Medizin. In der zweiten Stufe des Wettbewerbs haben 50 Projekte eine Umsetzungsförderung erhalten. Mit dem Leitfaden für 5G-Campusnetze unterstützt das BMWK seit 2020 vor allem KMU dabei, 5G-Campusnetze aufzubauen und zu betreiben. Es zeigt zudem Anwendungsgebiete, Eigenschaften sowie Betreibermodelle auf. Mit dem Ziel, Lösungen für private 5G-Netze zu entwickeln, fördern das BMWK und das französische Ministerium für Wirtschaft und Finanzen MEFR bilaterale Innovationsprojekte französischer und deutscher Unternehmen. Das BMWK unterstützt auch die Entwicklung satellitenbasierter optischer Kommunikations- und Quantenkommunikationstechnologien durch eine deutsche Beteiligung am ARTES ScyLight Programm der Europäischen Raumfahrtagentur ESA.

5G-Industry Campus Europe: Der 5G-Industry Campus Europe – ein Verbundprojekt des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie gemeinsam mit Forschungseinrichtungen der RWTH Aachen – bietet die Gelegenheit, Anwendungen für den 5G-Mobilfunkstandard zu entwickeln und unter realen Bedingungen in industriellen Produktionsumgebungen zu testen. Dazu wurde ein umfassendes 5G-Campus-Netzwerk geschaffen. Während das Outdoor-Netzwerk auf dem RWTH Aachen Campus Melaten eine Fläche von rund einem Quadratkilometer abdeckt, wird auch die 7.000 Quadratmeter große Produktionsfläche einer Maschinenhalle mit 5G versorgt. Zu den hier erprobten neuen Anwendungsfeldern der 5G-Mobilfunktechnologie zählen Edge-Cloud-Systeme zur schnellen Datenverarbeitung und 5G-Sensorik für die Echtzeitüberwachung und -steuerung komplexer Fertigungsprozesse. Das bis 2022 laufende Forschungsprojekt wird durch Mittel aus dem 5G-Innovationsprogramm des BMDV gefördert.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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