Italien: Klamme Netzbetreiber bitten um 5G-Zahlungsaufschub (Allgemein)

Gast, Donnerstag, 17.02.2022, 14:21 (vor 1191 Tagen)

Der italienische Branchenverband Assotelecomunicazioni (Asstel) hat die Regierung schriftlich um einen Aufschub der Zahlungen von über 4 Mrd. Euro (für 5G-Lizenzen) gebeten, die später in diesem Jahr fällig werden. Die Mobilfunknetzbetreiber des Landes haben bei der nationalen Ausschreibung für 5G-Frequenzen im Oktober 2018 rund 6,55 Mrd. EUR geboten - mehr als 4 Mrd. Euro über dem Mindestpreis von 2,5 Mrd. Euro. Der intensive Preiswettbewerb seit dem Eintritt von Iliad in den italienischen Markt noch im selben Jahr habe die Margen der Branche allerdings stark unter Druck gesetzt, so Asstel-Präsident Massimo Sarmi in dem Brief an Wirtschaftsminister Giancarlo Giorgetti.

Der neu ernannte Asstel-Präsident und CEO des Großhandelsunternehmens Open Fiber fügte hinzu, dass die Mobilfunkbetreiber Schwierigkeiten hätten, die Zahlungen in einem einzigen Jahr zu leisten, da dies ihre Fähigkeit, andere Geschäftsbereiche zu finanzieren, beeinträchtigen könnte. Telecom Italia (TIM) und Vodafone Italia zahlten bei der Auktion insgesamt 2,4 Mrd. Euro für Blöcke in den Frequenzbändern 694-790 MHz, 26,5-27,5 GHz und 3,6-3,8 GHz und sollen bis Ende September rund 1,7 Mrd. Euro zahlen. Beide lehnten eine Stellungnahme zu dem Bericht ab.

Der Neueinsteiger Iliad zahlte bei der Auktion 2018 rund 1,2 Milliarden Euro, WindTre investierte 517 Millionen Euro und Fastweb 32,6 Millionen Euro investierte. Bereits 2018 wies Iliad darauf hin, dass es die Zahlungen für die Lizenzen über mehrere Jahre verteilen dürfe, wobei der größte Teil des Betrags, 993 Mio. Euro, im Jahr 2022 fällig würde.

Zum Zeitpunkt der Ausschreibung gaben die Branchenverbände eine gemeinsame Erklärung ab, in der sie erklärten, die Auktion sei "ohne eine rationale Analyse des Verhältnisses zwischen Investitionen und potenziellen Einnahmen" durchgeführt worden und warnten davor, dass dies "die Geschäftskontinuität" der bereits hoch verschuldeten Betreiber gefährden würde.

Quelle: Telecompaper vom 17. Februar 2022

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