Der Kollektiv-Querulant in der Mobilfunkdebatte (Allgemein)
Auszug aus Typologie der Querulanten:
Kollektiv-Querulanten projizieren ihre eigenen Bedürfnisse und Ängste vorzugsweise auf Minderheiten. Das können ausgegrenzte Menschen, ebenso auch Tiere oder die Natur sein. Mit diesen identifizieren sie sich und kämpfen für diese statt für ihre eigenen Belange. Sie glauben sich moralisch im Recht und sind geradezu missionarisch unterwegs.
Kommentar: So zutreffend für diverse Mobilfunkgegner die Typologie des Kollektiv-Querulanten auch klingen mag, gibt es mMn doch eine wesentliche Abweichung, denn Mobilfunkgegner "kämpfen" vorrangig für ihre eigenen Belange (materieller/immaterieller Profit). Da diesem selbstsüchtigen Motiv die Anerkennung und Zustimmung durch andere verwehrt ist, wird es von Mobilfunkgegnern bewusst oder unbewusst sozialisiert, indem die "Kämpfer" sich als Retter der Menschheit vor einer angeblich unterschätzten Gefahr ausgeben und so mit einem positiven Schein ummanteln. Typisch ist z.B. das Vorschieben von Kindern, deren Zukunft es zu retten gelte. Ebenfalls gerne gebraucht wird das heldenhafte Narrativ der "Frühwarner", die sich, mit einem angeblichen Wissensvorsprung ausgestattet, in der Verantwortung sehen, die Bevölkerung vor einer bevorstehenden Katastrophe zu warnen. Hauptziel der Verkleidung ist und bleibt es, die vermeintlichen Risiken einer EMF-Befeldung meist mit Hilfe von Lokalmedien zu sozialisieren, einen möglichen Erfolg (Abwenden eines geplanten Mobilfunksendemasten) jedoch diskret zu privatisieren.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –