media4 teens & schools: W-Lan-Phobikerin aus Reinfeld (Allgemein)
WLAN: Elektrosmog im Klassenzimmer – eine unbekannte Gefahr?
Der unqualifizierte Blog-Eintrag transformiert die persönliche Meinung der Verfasserin in Form alternativer Fakten in die Öffentlichkeit. Es reicht eben nicht, wenn man "20 Jahre lang IT-Personalvermittlerin" war, sich "aus persönlichem Interesse mal intensiv mit Elektrosmog" zu beschäftigen. Das Ergebnis ist programmiert: Stuss.
Kostprobe: "Die Belastung durch WLAN an einem Arbeitsplatz neben einem Access-Point kann um das 2500-Fache höher sein."
Die unausweichliche Frage "höher als was?" bleibt auch im Kontext unbeantwortet, erst ein Link zur Quelle (Geo) gibt Auskunft. Dort heißt es in einem äußerst mäßigen Redaktionsbeitrag, der ebenso ausgiebig wie unkritisch den Hamburger Baubiologen Mumm zu Wort kommen lässt:
[...] Als Konsequenz fordert der Umweltverband [der BUND; Anm. Postingautor] in Innenräumen einen Vorsorgewert von einem Mikrowatt pro Quadratmeter für hochfrequente Strahlung. Zum Vergleich: Die Belastung durch WLAN an einem Arbeitsplatz neben einem Accesspoint kann um das 2500-Fache höher sein. [...]
Was für ein Mist, weil gnadenlos undifferenziert ist der Vergleich mehr angstschürende Desinformation als Information! Spitzenwert? RMS-Wert? Messabstand zum Router? mit Datentraffic oder ohne? Und was bitte ist an lächerlichen 2,5 mW/m² eigentlich so schlimm, wenn das 4000-Fache davon amtlich erlaubt ist?
Ein Geo-Redakteur lässt sich von einem "redegewandten" Baubiologen nach Strich und Faden verladen und die Bloggerin schreibt einfach nur sinnentstellt ab. Wissenschaft? Fehlanzeige!
Wer schützt Schülerinnen und Schüler vor solchen "Experten"?
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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H. Lamarr,
19.05.2021, 23:25
- Das Geschäft mit der Angst - WLAN im Klassenzimmer - KlaKla, 20.05.2021, 06:58