IZMF-Messreihe: Thüringen weit unter Grenzwert (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 26.05.2006, 00:08 (vor 6746 Tagen) @ Karl

Gerade beim Montessori-KiTa in der Munketalstraße, hat man einen hohen Wert bei einer Außenmessung gemessen, 25,51 mW/m2 in einer Entfernung von 270 m.

Aber, lt. Datenbank der BNetzA, sind zwei Standorte in der Nähe der KiTa, wobei der nahe liegende Standort ein Standort mit Bündelung von Antennen darstellt. Das könnte doch die hohen Werte erklären oder?

Meiner Meinung nach Ja und Nein. Wenn der Bornkessel sagt, dass weiter weg von einem Standort auch mal höhere Werte zu messen sind als näher dran, dann bezieht er das mit Sicherheit auf ein und denselben Standort (Sender) - und nicht etwa auf einen anderen Standort, der am Messort zufällig ebenfalls zu Immissionen führt. Die Immissionen der beiden Sender lassen sich bei frequenzselektiver Messung leicht auseinander halten, so dass sich der Einfluss eines zweiten Senders auf die Messwerte problemlos eliminieren lässt.

Die Aussage von Bornkessel ist ja keineswegs überraschend: Besteht zu einer Dachantenne keine Sichtverbindung (weil ich zu dicht am Haus dran bin) dann dämpft die Gebäudemasse das Funkfeld stark. Gehe ich nun weiter weg und bekomme dadurch Sichtverbindung zur Antenne, steigt der Messwert an, weil die starke Dämpfung durchs Gebäude entfällt und nur noch die schwächere Dämpfung der Luft zählt. Im Großen und Ganzen sollte diese Behauptung auch reproduzierbar sein, Reflexionen/Nebenkeulen können im einen oder anderen Fall aber im Nahbereich zu einer unerwarteten Feldstärkeüberhöhung führen.

Bei der IZMF-Messreihe kam es meines Wissens aber nicht darauf an, Immissionen einem Sender gezielt zuzuordnen, sondern lediglich alle EMF-Immissionen an einem bestimmten Ort zu erfassen. Die 25,51 mW/m2 können daher durchaus eine aufsummierte Immission sein, die auf mehrere Emissionsquellen (hier offenbar zwei Mobilfunksender) zurückzuführen ist.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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