Mobilfunk & Datenschutz: Schlechte Ratschläge von Autoritäten (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 09.02.2021, 13:25 (vor 1382 Tagen) @ H. Lamarr

Die berühmt-berüchtigten zehn medizinischen Handyregeln der Wiener Ärztekammer, von Mobilfunkgegnern gefeiert, von anderen belächelt, haben Patina angesetzt. So lautet eine Regel noch heute:

Beim Kauf von Handys auf einen möglichst geringen SAR-Wert sowie einen externen Antennenanschluss achten

Wer sich das ausgedacht hat muss aus der Steinzeit der Mobilfunktechnik stammen. Einen "externen Antennenanschluss" hat es ohnehin nie gegeben, das ist sprachlich vollendeter Blödsinn. Gemeint ist der Anschluss für eine externe Antenne. Und tatsächlich hatten in der Steinzeit Handys noch eine Buchsenleiste, damit man mit teuer gekauften Adaptern fürs Auto eine Freisprecheinrichtung und eine Außenantenne anschließen konnte. Die Mobilfunknetze waren damals noch so licht, dass nur mit Außenantenne während der Fahrt eine Verbindung nicht ständig abriss.

"Veraltet, wenig durchdacht und teilweise schädlich". So lassen sich die zehn goldenen Handyregeln der Wiener Ärztekammer bewerten. Aber: Die soeben zitierte Wertung gilt gar nicht diesen Regeln, sondern den beunruhigend schlechten Ratschlägen zum sicheren Surfen, die der Bundesbeauftragte für den Datenschutz aus Sicht eines Kommentators gibt :-).

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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