Anti-Mobilfunk-Szene: wie sie sich gegen Widerspruch schützt (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 19.12.2020, 00:35 (vor 1464 Tagen)

Kompetenter Widerspruch ist das Coronoa-Virus für die Lautsprecher der Anti-Mobilfunk-Szene. Ergo tragen die Vereine und Anführer der Szene diverse "Schutzmasken", um sich dem Risiko Widerspruch so wenig wie möglich auszusetzen. Die bislang identifizierten und belegten "Schutzmaßnahmen" sind:

► Seit ihrer Gründung bieten die Vereine Diagnose-Funk und "Kompetenzinitiative" kein eigenes öffentlich zugängliches Diskussionsforum an. Auch ein Kommentieren ihrer Meldungen ist nicht möglich.

► Bietet ein Verein oder eine Website doch einmal ein Forum an (z.B. gigaherz.ch) oder eine Kommentarmöglichkeit (Website von Uli Weiner), werden dort unerwünschte Beiträge, selbst wenn diese Kritik sachlich vortragen, nach Gutdünken nicht freigeschaltet und so dem Außenstehenden Betrachter Zerrbilder der Realität geboten.

► Um sich dem Risiko Widerspruch zu entziehen, nehmen die Wortführer der Anti-Mobilfunk-Szene auch in beliebigen fremden privaten Foren oder auf institutionellen/staatlichen Diskussionsplattformen so gut wie nie an Auseinandersetzungen teil, jedenfalls nicht unter ihrem Klarnamen.

► Werden Vertreter von Anti-Mobilfunk-Vereinen zu Veranstaltungen der "Gegenseite" eingeladen oder müssen sie befürchten, z.B. anlässlich einer Anhörung gegenüber kompetenten Vertretern der "Gegenseite" in der Minderheit zu sein, werden Einladungen in aller Regel abgelehnt.

► Wird irgendwo von einer Gemeinde oder einer Bürgerinitiative eine "Informationsveranstaltung" abgehalten, werden im Vorfeld regional ansässige "Touristen" der Szene benachrichtigt, die Veranstaltung zu besuchen, um dort Stimmung zugunsten von Anti-Mobilfunk-Referenten oder zulasten von Referenten der "Gegenseite" zu machen. Dies ist nur eine ergänzende Vorsichtsmaßnahme, denn üblicherweise werden derartige Veranstaltungen ohnehin nur von Personen besucht, die der Technik kritisch bis feindlich gesinnt gegenüberstehen. Anti-Mobilfunk-Referenten dürfen deshalb so oder so ein Heimspiel erwarten.

► Besteht das Risiko, allein auf zwei oder mehr aktive Wissenschaftler zu treffen, gehen eingeladene Mobilfunkgegner diesem Risiko grundsätzlich aus dem Weg.

► Um hartnäckige allgemeine Widersprecher auszuschalten, werden diese bei Bedarf ausgeforscht und gegenüber ihrer Obrigkeit denunziert (Vorgesetzter, Bürgermeister, Amtschef ...). Von dieser niederträchtigen "Schutzmaßnahme" machen nur sehr wenige Mobilfunkgegner Gebrauch, der Präsident eines Schweizer Anti-Mobilfunk-Vereins greift allerdings gerne darauf zurück.

► Um ihre Opfer in Ruhe und ganz ohne dem Risiko Widerspruch einwickeln zu können, verhökern Szenemitglieder ihr "Wissen" seit jeher gerne in Büchern und zunehmend auch mit semiprofessionellen YouTube-Videos und handwerklich z.T. professionell gemachten angeblichen Dokumentationsfilmen.

► Mit pseudowissenschaftlichem Habitus, der z.B. anlässlich von Veranstaltungen das Herunterleiern von allerlei Alarmstudien umfasst, inszenieren sich die Laien-Referenten der Szene als Autoritäten, denen kein Bürger zu widersprechen wagt.

Die Faktenchecker von Correctiv ergänzen diese Liste heute um Flyer: Eine "Schutzmaßnahme" gegen Widerspruch, die bislang als solche von uns nicht erkannt wurde. Correctiv schreibt dazu im aktuellen Newsletter:

[...] seit Monaten beobachten wir zur Corona-Pandemie eine bundesweite Desinformationskampagne. Ungewöhnlich ist, welche Formen sie offline annimmt. Im Internet können sich Falschinformationen rasend schnell verbreiten, doch sie werden inzwischen auch wirkungsvoll bekämpft. Unter anderem von Faktencheckern wie uns. Die Verbreiter von Desinformation haben daher eine neue Strategie entwickelt: Sie verteilen systematisch Flyer. [...] Die Maschinerie hinter der Produktion und Verteilung der Flyer zeigt den enormen Aufwand, mit dem die Corona-Relativierer die Menschen gegen die Schutzmaßnahmen aufbringen wollen.

Bei Mobilfunkgegnern ist im Vergleich zu den Gegnern der Corona-Maßnahmen alles merklich kleiner, statt einer Maschinerie werkeln dort nur Maschinchen, dafür hat die Szene diesen Trick zur widerspruchsresistenten Desinformation Unbeleckter schon vor 20 Jahren entdeckt.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Entwertung, Opfer, Schweigen, Tourismus, Autodidakt, Vereinnahmung, Pseudowissen, Faktencheck, Einladung, Correctiv, Corona-Krise, Führungsstil, Führerprinzip

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