"Magenta Zone Rhön" (Elektrosensibilität)
Der ebenso umtriebige wie erfolglose Verein "Weiße Zone Rhön" erweckt mit seiner Website den Eindruck, die Rhön, das ist der grüne Fleck in der Karte, sei in der Hand von "Elektrosensiblen". Dieser Einschätzung widerspricht die Internetplattform www.rhoen.de (offizielle touristische Internetplattform für die Region Rhön), die zu Suchbegriffen wie "Elektrosensible" oder "Mobilfunk" Null Treffer auswirft. Für den Verein schlimmer dürften jüngste Erfolgsmeldungen der Deutschen Telekom sein, deren Funkmasten nach und nach die bergige Gegend erobert haben und weiter vordringen. So gibt es der Main-Post zufolge im Landkreis Rhön-Grabfeld, unweit vom Sitz des Vereins gelegen, inzwischen 36 Mobilfunk-Standorte des Bonner Unternehmens, die 94 Prozent der Bevölkerung erreichen. Und auch das noch: Der Vereinsvorstand, bestehend aus Klaus, Helga, Fabian und Volkmar, muss sich auf abermaligen Unbill gefasst machen, denn die Telekom gibt sich mit dem Erreichten nicht zufrieden, will bis 2022 weitere 18 Standorte errichten und zusätzlich zwölf bestehende mit LTE ausstatten. Die Farbe der "Zone Rhön", sie wechselt, allein was die Telekom angeht, von Jahr zu Jahr mehr von weiß auf magenta.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –