Icking: Skandal oder Sturm im Wasserglas? (Allgemein)
Die Bamberger Ärztin Dr. Cornelia Waldmann-Selsam sammelt Krankheitsberichte von Menschen, die, eigenen Angaben zufolge, unter Elektrosmog leiden. Zu diesem Zweck besucht Dr. Waldmann-Selsam Betroffene vor Ort. Vor kurzem wurde sie ins bayerische Icking gerufen, weil dort auffällig viele Menschen erkrankt seien.
Soviel zur Vorgeschichte. Was dann passierte, ist in der Lokalpresse beschrieben worden. Die folgenden Links (PDFs mit je 300 KByte bis 500 KByte) geben den Ablauf in chronologischer Reihenfolge wieder:
02. Mai: Mobilfunk Auslöser für Krebsfälle? - Ickinger Initiative startet Messaktion
04. Mai: Ärztin schickt Patientendaten an Zeitung
04. Mai: Ein riesiger, peinlicher Skandal
06. Mai: Ärztin gibt Datenmissbrauch zu
10. Mai: RDW-Forum: Frau Dr. Waldmann-Selsam bekommt Ärger
Am 10. Mai hatte ich Gelegenheit, die Bamberger Ärztin am Rande einer öffentlichen Mobilfunk-Veranstaltung zum "Icking-Skandal" zu befragen. Zuvor hatte der zur Veranstaltung entsandte Referent von T-Mobile, der Material zu dem Vorfall im Aktenkoffer dabei gehabt haben will, den Skandal fairerweise nicht öffentlich angesprochen.
Zunächst ist festzustellen, dass Waldmann-Selsam keineswegs als gebrochene Frau auf der Veranstaltung auftrat, sondern gewohnt selbstbewußt.
Die irrtümliche Weitergabe einiger Personendaten konnte sie plausibel erklären: Beim Anonymisieren der Krankheitsberichte habe Frau von Brandt die Personaldaten im Kopf der Berichte noch ordnungsgemäß gelöscht. Aus Zeitdruck habe von Brandt die Berichte jedoch nicht mehr alle gelesen und deshalb nicht bemerkt, dass auch im Fließtext zuweilen Personendaten genannt wurden. Genau diese Daten seinen dann später von einem Zeitungsjournalisten entdeckt und ausgeschlachtet worden. Eine Schuldzuweisung an Frau von Brandt wollte Waldmann-Selsam damit jedoch nicht verbinden, sie übernehme selbstverständlich die Verantwortung für das Versäumnis.
Aus Sicht der Ärztin wird der Vorfall von interessierten Kreisen hochgespielt, um ihrem Ansehen zu schaden. Eine große süddeutsche Zeitung habe ihr versichert, dass der stattgefundene Enthüllungsjounalismus nicht gerade von Fairness ihr gegenüber zeuge. Denn normalerweise werden Fehler, wie der beschriebene, von Redaktionen ohne viel Aufhebens automatisch korrigiert - es sei denn, man möchte dem Verfasser des Originaltextes eins auswischen. Tatsächlich waren die Krankheitsberichte, die an das Lokalblatt Isar-Loisachbote gingen (einen Ableger des Münchener Merkur), lediglich als Anlage für die zusammenfassende ärztliche Stellungnahme gedacht, um deren Veröffentlichung es Waldmann-Selsam und von Brandt vordringlich ging.
Die Ärztin bedauert den Vorfall, sie versuchte auch nicht ihn schön zu reden, steht der weiteren Entwicklung des Vorfalls jedoch ziemlich gelassen gegenüber. Da auch Google-News (beobachtet über 700 deutschsprachige Nachrichtenquellen) den Vorgang selbst am 11. Mai noch nicht zur Kenntnis genommen hat lautet unsere Wertung auf dumm gelaufen und Sturm im Wasserglas.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Icking: Skandal oder Sturm im Wasserglas?
Genauso schludrig, wie hier gearbeitet wurde, arbeitet die gesamte Branche der selbsternannten Experten.
Unausgegorenes Geschwätz, wissenschaftlich unhaltbare Behauptungen und Messprotokolle, die, wenn das Papier etwas weicher wäre, auf die Toilette gehören.
Ich kann nur hoffen, dass diese Aktion von den zuständigen Behörden als das verfolgt wird, was es ist: Ein eklatanter Verstoß gegen 1. die ärztliche Schweigepflicht und 2. das Bundesdatenschutzgesetz.
Aktivist
Icking: Skandal oder Sturm im Wasserglas?
Ihnen scheint die Arbeit der Äztin mächtig zuzusetzen.
Waldmann-Selsam hat nie gesagt, dass ihre Kasuistiken wissenschaftlichen Bestand hätten. Sie zeigt damit, eine Vielzahl von Bürger haben gesundheitliche Probleme und dafür machen sie den Mobilfunk verantwortlich. Und die zuständigen Behörden gehen der Sache nicht auf den Grund.
Icking: Skandal oder Sturm im Wasserglas?
Ihnen scheint die Arbeit der Äztin mächtig zuzusetzen.
Mich kann die W.-S. bestimmt nicht ärgern.
Da müssen schon die Bäcker kommen, und nicht die Brote.
Aber ich kann es nun mal einfach nicht ab, wenn sich einige aus der Szene als allwissend und unfehlbar darstellen, aber bereits im kleinsten Detail versagen. Sozusagen als Tiger starten und als Bettvorleger landen.
Aktivist
Icking: Skandal oder Sturm im Wasserglas?
Genauso schludrig, wie hier gearbeitet wurde, arbeitet die gesamte Branche der selbsternannten Experten. Unausgegorenes Geschwätz, wissenschaftlich unhaltbare Behauptungen und Messprotokolle, die, wenn das Papier etwas weicher wäre, auf die Toilette gehören.
Ich kann nur hoffen, dass diese Aktion von den zuständigen Behörden als das verfolgt wird, was es ist: Ein eklatanter Verstoß gegen 1. die ärztliche Schweigepflicht und 2. das Bundesdatenschutzgesetz.
Wer so argumentiert, der möge sich an die Brust klopfen und dreimal sagen: "Oh Herr, ich danke dir, dass ich nicht bin wie jener."
Was ist dann eigentlich mit den vielen Skandalen, die sich tagtäglich auf dem Buckel der Betroffenen ereignen, die, als ob sie nicht schon genug zu tragen hätten, dazu noch in die psychische Ecke gestellt werden?
Oder wie Betreibergesellschaften und die von ihnen entweder abhängigen oder finanziell profitierenden Stellen dem Publikum straflos die dicksten Lügen auftischen dürfen? Du meine Güte, wenn die für jede (ganz bewusste) Mogelei einen roten Strich ins Gesicht bekämen, wer weiss, wieviele schon wie Sioux-Indianer herumliefen.
Und was ist mit den Politikern, die sich nicht an das halten, was sie einst bei ihrer Einsetzung versprochen haben, nämlich den Nutzen im Volk zu mehren und Schaden von ihm zu wenden?
Wer sich auch nur ein bisschen was überlegt, der wird zum Schluss kommen, dass hier einfach eine Panne passiert ist. Wo gearbeitet wird, können halt auch mal Fehler passieren. Nur dort, wo nicht gearbeitet wird, passieren keine.
Darüber sollte einmal nachgedacht werden, bevor man Menschen, die ein Gewissen und ein gutes Mass an Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe besitzen, an den Pranger stellt.
Evi
Icking: Skandal oder Sturm im Wasserglas?
Mich kann die W.-S. bestimmt nicht ärgern.
So wie Sie schreiben, scheint der Stachel aber tief zu sitzen.
Icking: Skandal oder Sturm im Wasserglas?
Ich kann nur hoffen, dass diese Aktion von den zuständigen Behörden als das verfolgt wird, was es ist: Ein eklatanter Verstoß gegen 1. die ärztliche Schweigepflicht und 2. das Bundesdatenschutzgesetz.
Am liebsten wohl Ahndung im Stil des Hauses
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Icking: Spiess umgedreht
Die Betroffenen, auch die namentlich von Frau Waldmann-Selsam versehentlich genannten, haben in einem offenen Brief ihre Krankengeschichte aufgeführt und fordern das Landratsamt/Gesundheitsamt zur dringenden Aktivität auf.
Schlage die Verleihung des Batzi-Knitz-Award vor !
:lol2:
Icking: Spiess umgedreht
Die Betroffenen, auch die namentlich von Frau Waldmann-Selsam versehentlich
genannten, haben in einem offenen Brief ihre Krankengeschichte aufgeführt
und fordern das Landratsamt/Gesundheitsamt zur dringenden Aktivität auf.
Schlage die Verleihung des Batzi-Knitz-Award vor !
:lol2:
Von wo/wem haben Sie diese Info? Gemäss einem der Zeitungsartikel sollen sich Betroffene an die Zeitung gewendet haben. Nun sollen diese Betroffenen, auch die versehentlich namentlich genannten, in einem offenen Brief das Landsratsamt/Gesundheitsamt zu dringender Aktivität aufgefordert haben. Das passt nicht zusammen! Waren das wirklich Betroffene, die sich beschwert haben? Hat das jemand in ihrem Namen getan? Waren das Journalisten von der Zeitung, evt. in Auftrag? Weshalb die grossen Zeitungen die Anliegen von Mobilfunkergegnern kaum bringen,lässt sich durch die Inserateabhängigkeit von der Mobilfunkindustrie erklären.
Icking: Spiess umgedreht
Schlage die Verleihung des Batzi-Knitz-Award vor !
Was immer das auch für ein Preis sein mag, den Ickinger-Mobilfunkkritikern hat der "Skandal" keinen Schaden zugefügt - im Gegenteil, sie bekommen Zulauf! Diesmal von besorgten Eltern. Wer den chronologisch dokumentierten Ablauf in Icking selber beobachten möchte, kann dies hier tun.
Kommentar: Toll, dass die Geschichte um den Icking-Skandal eine solch' unerwartete Wendung nimmt. Jetzt muss nur noch Ingrid von Brandt zur Bürgermeisterin gewählt werden - nominiert ist sie ja schon. Huuuuch: Das Ganze wird doch nicht etwa eine geschickt eingefädelte ... naja, das kann sich jetzt jeder selber denken
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Icking: Spiess umgedreht
Nun sollen diese Betroffenen, auch die versehentlich namentlich genannten, in einem offenen Brief das Landsratsamt/Gesundheitsamt zu dringender Aktivität aufgefordert haben. Das passt nicht zusammen! Waren das wirklich Betroffene, die sich beschwert haben?
Fragen Sie doch mal an bei denen, die es wissen müssten:
Ihr Ansprechpartner
Dr. med. Franz Hartmann
Facharzt für öffentliches Gesundheitswesen
Landkreis Bad Tölz / Wolfratshausen
Zi.-Nr.: 1.176 / EG
Tel.: 08041 / 505-403
Fax: 08041 / 505-132
franz.hartmann@lra-toelz.de
und/oder
Kontakt zum Isar-Loisachbote
Redaktion Isar-Loisachbote
Pfaffenrieder Straße 9
82515 Wolfratshausen
Tel.: 0 81 71 / 269 - 232
Redakteur Harald Moritz (ham)
Fax: 0 81 71 / 269 - 240
il-bote@merkur-online.de
www.isar-loisachbote.de
Ein Telefonat mit naiven Fragen lohnt sich immer
besorgte Zwangsbestrahlte sollten ihre Besorgnis ihren Befürsorgern mitteilen
Viel Erfolg.
Icking: Spiess umgedreht
Nun sollen diese Betroffenen, auch die versehentlich namentlich genannten, in einem offenen Brief das Landsratsamt/Gesundheitsamt zu dringender Aktivität aufgefordert haben. Das passt nicht zusammen! Waren das wirklich Betroffene, die sich beschwert haben?
Fragen Sie doch mal an bei denen, die es wissen müssten:
Solche Fragen sollten wohl eher solche stellen, die näher dran sind, neugierige Frager aus fernen Ländern werden vermutlich nicht so geschätzt. Könnten nicht Sie...