Aufgrund der guten Ausbreitungseigenschaften bieten sich die 450-MHz-Frequenzen an, um kosteneffizient ein funktionsfähiges, ausfallsicheres Funknetz in Deutschland aufzubauen. Kein Wunder also, dass im Vorfeld der Entscheidung sage und schreibe 137 Interessenten von der Alliander AG bis zur Überlandwerk Rhön GmbH mit ihren Wünschen und Nöten bei der BNetzA vorstellig wurden, um für ihre Interessen zu werben.
Die Bundesnetzagentur hat am 16. November 2020 im Benehmen mit dem Beirat entschieden, die 450-MHz-Frequenzen vorrangig für kritische Infrastrukturen der Energie- und Wasserwirtschaft bereitzustellen.
"Wir stellen die Weichen für die Digitalisierung der Energie- und Verkehrswende und leisten einen Beitrag für das Erreichen der Klimaziele," sagt Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur.
Auch der Beirat der Bundesnetzagentur hatte sich dafür ausgesprochen, der Energiewirtschaft eine Kommunikationslösung auf Basis der 450-MHz-Funktechnik zur Verfügung zu stellen.
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Bedarfe der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben
Mit der Vergabeentscheidung ist der Weg für die Energie- und Verkehrswende geebnet. Gleichzeitig hat die Behörde auch die sicherheitspolitischen Belange in den Blick genommen.
So wurden zum einen die zeitlich und räumlich eingeschränkten Bedarfe der Bundeswehr in der Entscheidung berücksichtigt.
Zum anderen wurde auch den Interessen der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) weitestgehend Rechnung getragen. Soweit die 450-MHz-Frequenzen nicht für Anwendungen kritischer Infrastrukturen eingesetzt werden, sind Datenübertragungskapazitäten für sicherheitsrelevante Nutzungen der BOS bereitzustellen.
Den Belangen der BOS wurde bereits bei der Widmung der 700-MHz-Frequenzen Rechnung getragen. Die Bedarfe der BOS sollen auch in der zu erarbeitenden Gesamtstrategie gewürdigt werden. Hierzu hatte die Bundesnetzagentur bereits im August einen Frequenzkompass veröffentlicht, der Überlegungen zur künftigen Verfügbarkeit von Frequenzen anstellt.
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Quelle: Pressemitteilung der BNetzA
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –