Smart Meter: Streit um 450-MHz-Funkfrequenz (Technik)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 12.03.2020, 11:20 (vor 1770 Tagen) @ Gast

Auszüge aus spiegel.de vom 10. März 2020:

[...] um die Ende des Jahres frei werdende 450-Megahertz-Frequenz, die im Konzept der Strombranche eine zentrale Rolle spielt, gibt es innerhalb der Bundesregierung Streit.

Auf der einen Seite steht Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), der die Frequenz für die Energiebranche sichern will. Die Frequenz sei "ganz entscheidend für den Erfolg von Energiewende und Verkehrswende", sagte eine Ministeriumssprecherin. Denn die Energieerzeugung werde immer dezentraler, eine wachsende Zahl von Elektroautos müsse mit Strom versorgt werden. Um dies zu steuern, brauche der Energiesektor sein eigenes Kommunikationsnetz.

Hinzu kommt: Das Spektrum von 450 MHz, in dem früher das analoge C-Mobilfunknetz funkte, ist besonders gut für die Smart Meter geeignet. Die Zähler befinden sich oft in einem Keller, wo andere Frequenzen kaum zu empfangen sind.
[...]
Altmaiers Kontrahent ist Innenminister Horst Seehofer (CSU). Er will die begehrten Frequenzen dem sogenannten Blaulichtbereich zuschlagen. Ein sicheres Breitbandnetz sei "für Polizei, Feuerwehr, Rettungskräfte und die Bundeswehr unabdingbar", hatte Seehofer erklärt. Denkbare Einsatzmöglichkeiten: Fahndungsfotos von unterwegs senden, Informationen in Datenbanken abfragen oder Ferndiagnosen in den Rettungswagen senden.

Um den Konflikt zu lösen, hat die Energiebranche vorgeschlagen, die Blaulicht-Organisationen mit bis zu 15 Prozent am 450-Megahertz-Funknetz zu beteiligen. [...]

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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