Fürchtet euch nicht (vor dem Falschen) (Allgemein)
Die Deutschen fürchten sich gern und viel - vor ungefährlichen Dingen. Das ist die frohe Botschaft. In einem Punkt aber wäre ein bisschen Angst durchaus sinnvoll.
Eine Kolumne von Christian Stöcker
Angst, wird gern behauptet, sei ein schlechter Ratgeber. Das stimmt nicht: Wenn Sie zu Fuß eine Straße überqueren und das Gefühl haben, dass der Lkw da hinten sich besorgniserregend schnell nähert - dann ist es durchaus sinnvoll, auf die Angst zu hören. Auf der Fahrbahn stehenzubleiben und in aller Ruhe nachzurechnen, wie lang der Lkw bis zur Kollision brauchen wird, ist nicht ratsam.
Ein schlechter Ratgeber ist Angst dann, wenn sie nicht mit einer realen, akuten Bedrohung korrespondiert. Wer wegen eines eingebildeten Lkw über die Straße sprintet, fällt womöglich hin.
"Elektrosensibilität" gibt es nicht
Hierzulande aber fürchten sich die Leute, wenn man Befragungen glaubt, erstens zu viel und zweitens, was noch viel wichtiger ist: vor den falschen Dingen.
Einer Ende November veröffentlichten Studie zufolge, die das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Auftrag gegeben hat, fürchten sich jeweils knapp mehr als die Hälfte der Deutschen vor der Strahlung von Mobilfunkmasten, Mobiltelefonen und Tablets. Falls Sie dazugehören: Es gibt keinen einzigen belastbaren Beleg für die gesundheitsschädliche Wirkung von Mobilfunkstrahlung oder von "Elektrosmog" (davor haben sich die Leute gefürchtet, bevor die Handys kamen) auf den Menschen. Weiter ...
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