Bafu-Bericht: Stellungnahme des Branchenverbands Asut (Allgemein)
Medienmitteilung von asut (Verband der Telekommunikationsbranche in der Schweiz)
Arbeitsgruppe schafft Klarheit zu 5G
und legt zwei realistische Ausbauoptionen für Schweizer Mobilfunknetze vor
Bern, 28. November 2019 – Der heute publizierte Fachbericht der Arbeitsgruppe «Mobilfunk und Strahlung» bestätigt, dass der Einführung von 5G aus gesundheitlicher Sicht nichts entgegensteht. Das sorgt für Entwarnung und Klarheit. Die Kantone und Gemeinden sind jetzt gehalten, die Bewilligungsverfahren gemäss den geltenden Empfehlungen ohne Verzug zu behandeln. Gleichzeitig zeigt der Fachbericht auf, dass die Mobilfunknetze an ihre Leistungsgrenzen stossen. Der Bericht skizziert zwei realistische Optionen für einen zeitgerechten Ausbau der Netze. Der Bundesrat ist gefordert, die notwendigen Rahmenbedingungen dafür zu schaffen.
Der Bundesrat will die Chancen der Digitalisierung nutzen und hat im Jahr 2016 erstmals die Strategie «Digitale Schweiz» definiert. Leistungsfähige Mobilfunknetze nach dem Mobilfunkstandard 5G erachtet er dabei als unverzichtbar. Andererseits hält er am Vorsorgeprinzip des Umweltschutzgesetzes fest. Aus diesem Grund hat das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) im September 2018 eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe beauftragt, einen Bericht über die Bedürfnisse und Risiken des zukünftigen Mobilfunks zu erarbeiten. Der Bericht liefert die Fakten, um die notwendigen Entscheide zu treffen, damit 5G in der Schweiz rasch, leistungsfähig, flächendeckend und international konkurrenzfähig ausgebaut werden kann.
Tiefe NIS-Exposition der Bevölkerung
Der Fachbericht gibt nach Sichtung und Beurteilung zahlreicher bisheriger sowie aktueller Studien Entwarnung: Die Einschätzung der Gesundheitsrisiken hat sich nicht verändert und steht im Einklang mit internationalen Fachgremien und Gesundheitsbehörden anderer Länder. Die Exposition der Bevölkerung durch nichtionisierende Strahlung (NIS) ist in den vergangenen Jahren konstant geblieben, jene durch Mobilfunk-Basisstationen ist weiterhin auf sehr tiefem Niveau.
Heutige Mobilfunknetze haben Kapazitätsgrenzen erreicht
Der Bericht bestätigt, dass die bestehenden Netze ihre Kapazitätsgrenzen erreicht haben. Das übertragene Datenvolumen hat sich in den letzten Jahren alle 12-18 Monate verdoppelt. Um einen Datenstau zu vermeiden, braucht es einen Netzausbau zur Kapazitätserweiterung. Unter den geltenden Rahmenbedingungen kann der notwendige Ausbau aufgrund fehlender Standorte und der NIS-Regulierung allerdings auch mit 5G nicht bewerkstelligt werden. Dies obwohl 5G die gleiche Datenmenge bei geringerem Energieverbrauch und mit weniger Immissionen übermittelt. Und obwohl mit adaptiven Antennen das Signal gezielt in Richtung der Mobilgeräte gerichtet werden kann, was die mittlere NIS-Exposition der Bevölkerung senkt.
Zwei realistische Ausbauoptionen für die Schweizer Mobilfunknetze
Im Fachbericht werden unterschiedliche Rahmenbedingungen für den 5G-Ausbau anhand von fünf Optionen evaluiert. Lediglich die zwei Optionen 4 und 5, die eine Erhöhung des Anlagegrenzwertes beinhalten (oder eine gleichwertige Lösung), erlauben innerhalb von 5 bis 10 Jahren einen landesweiten Ausbau von 5G. Bei beiden Optionen erfolgt die Einführung von 5G weitgehend auf den bestehenden Mobilfunkanlagen und im Vergleich mit den anderen drei Optionen ist die Umsetzung technisch und betrieblich nachweislich machbar. Damit kann eine leistungsfähige, flächendeckende sowie nachhaltige Mobilfunkinfrastruktur sichergestellt werden.
Bezüglich des Gesundheitsschutzes orientieren sich die beiden Optionen 4 und 5 an den internationalen Richtwerten für Mobilfunkimmissionen und tragen dem umfassenden Schweizer Vorsorgeprinzip Rechnung. Dazu gehören neben den angepassten Anlagegrenzwerten auch neue Massnahmen wie ein Monitoring der Exposition, zusätzliche Forschung sowie die Einrichtung einer umweltmedizinischen Beratungsstelle. Mit beiden Optionen ist immer noch eine deutlich tiefere NIS-Exposition verbunden als beispielsweise in Deutschland, Frankreich und den meisten EU-Staaten.
Leistungsfähige Mobilfunknetze sind unverzichtbar: Bundesrat ist gefordert
Befürchtungen und Bedenken zu den Risiken des Mobilfunks haben sich nicht erhärtet. Die Mobilfunkbranche erwartet daher, dass Kantone und Gemeinden Bewilligungsgesuche für den 5G-Ausbau zügig behandeln. Zudem ist der Bundesrat gefordert, im Interesse der Schweizer Bevölkerung und Wirtschaft gute Rahmenbedingungen zu schaffen und die regulatorischen Schritte für den notwendigen Ausbau der Mobilfunknetze in die Wege zu leiten.
Für weitere Auskünfte
Peter Grütter, Präsident asut, T +41 31 560 66 66
Weitere Unterlagen
asut hat die wichtigsten Aspekte der 5G-Mobilfunktechnologie in vier Dokumenten übersichtlich aufbereitet. Diese können auf der asut-Webseite bezogen werden:
1. Übersicht mit den wichtigsten Eigenschaften und Fakten: Mobilfunktechnologie 5G – Fakten
2. Vertiefendes Faktenblatt zu gesundheitlichen Aspekten und den Stand der Wissenschaft: Mobilfunktechnologie 5G – Gesundheit
3. Faktenblatt zu den Anwendungen von 5G: Mobilfunktechnologie 5G – Nutzen
4. Antworten auf die meistgestellten Fragen aus der Bevölkerung: Mobilfunktechnologie 5G – Q&A
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