Impfgegner im Windschatten "grüner" Esoterik (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 21.04.2019, 23:25 (vor 2286 Tagen)

Was "Der Tagesspiegel" über Impfgegner, Anthroposophen, Freunde von Naturheilkunde und Homöopathie und deren bevorzugte politische Heimat "Die Grünen" berichtet, galt lange auch für Mobilfunkgegner. Von harmlosen Mobilfunkgegnern haben sich die Grünen weitgehend frei gestrampelt, von gemeingefährlichen Impfgegnern nicht.

Auszug aus Der Tagesspiegel vom 17. April 2019:

Die Angst der Grünen, die Esoteriker zu verärgern

Die Zahlen sind alarmierend. Mit weltweit 112.000 Erkrankten in den ersten drei Monaten dieses Jahres ist die Zahl der Masern-Fälle auf das Vierfache des Vorjahreswertes hochgeschnellt. Und auch in Europa infizierten sich 2018 so viele wie seit zehn Jahren nicht mehr. Die hochgefährliche Viruserkrankung breitet sich immer stärker aus. Als Grund dafür nennt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nicht nur den Umstand, dass die Impfteams in schwer zugänglichen Gebieten oder Konfliktregionen nicht an die Menschen herankämen. Dank „gezielter Desinformation“ habe auch das Vertrauen in die Immunisierung abgenommen.
[...]
Die einzigen, die sich vehement gegen eine Impfpflicht sträuben, sind die Grünen. Zwang könne das Gegenteil des Erwünschten bewirken, warnt deren Fraktionsexpertin Kordula Schulz-Asche. Zum einen könnten dadurch die Quoten für andere empfohlene Impfungen sinken, zum andern würden so womöglich auch Menschen abgeschreckt, die bislang gar keine grundsätzlichen Vorbehalte hätten. Außerdem erreiche man mit einer Impfpflicht für Kinder nicht die eigentliche Problemgruppe der jungen Erwachsenen.

Rücksicht auf impfkritisches Wählermilieu

Das Problem für die Grünen ist freilich noch ein ganz anderes: Wie keine andere Partei sind sie mit einem Milieu verbandelt, in dem es besonders viele Impfkritiker gibt. Anthroposophen, Freunde von Naturheilkunde und Homöopathie: Bei einem Plädoyer für eine Impfpflicht wäre mit massivem Widerstand der Basis zu rechnen.

Schulz-Asche müht sich, das zu relativieren. Man messe dem Selbstbestimmungsrecht der Bürger eben höheren Wert bei als andere, sagt sie. Und betont auch, dass es schon die gesellschaftliche Solidarität gebiete, sich impfen zu lassen. Außerdem seien die Impfempfehlungen des Robert-Koch-Instituts seien auch für Menschen nachvollziehbar, die der Pharmaindustrie misstrauten.
[...]

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Impfgegner, Impfpflicht


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