Genuis & Lipp: One-Hit-Wonder (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 01.12.2018, 14:44 (vor 1965 Tagen) @ H. Lamarr

Die Arbeit Electromagnetic hypersensitivity: Fact or fiction? (PDF, 10 Seiten, englisch) der Autoren Genuis & Lipp wird bevorzugt auf pseudowissenschaftlichen Websites und von Anti-Mobilfunk-Vereinen als Beleg für die Existenz von "Elektrosensibilität" gehandelt.

Was unterscheidet die beiden Kanadier Stephen J. Genuis und Christopher T. Lipp von anderen Stars und Sternchen der Anti-Mobilfunk-Szene wie Magda Havas, Devra Davis, David O. Carpenter, David Gee, Lennart Hardell, Olle Johansson, Dominique Belpomme, Franz Adlkofer oder Karl Hecht?

Genuis & Lipp traten im Gegensatz zu den anderen, die immer wieder Alarm schlagen, 2012 nur ein einziges Mal im EMF-Zirkus auf. Weder davor noch danach meldeten sie sich zum Leidwesen organisierter Mobilfunkgegner noch einmal zu Wort. In der Musikbranche heißt so ein Sachverhalt One-Hit-Wonder. Dies ist ein Indiz, dass die beiden Kanadier achtsam waren und sich nicht in den Sumpf organisierter Mobilfunkgegner ziehen ließen. Ich erkenne darin ein Zeichen für Ehrlichkeit und Anständigkeit, wenngleich ich ihren Aufsatz über "Elektrosensible" nicht für das Gelbe vom Ei halte. Die beiden sind damit eine Ausnahmeerscheinung in der unsäglichen Mobilfunkdebatte.

Auch Lerchl ist so eine Ausnahmeerscheinung. Er ist einer der wenigen Wissenschaftler, der sich auf den anstrengenden Dialog mit aggressiven Mobilfunkgegnern eingelassen hat. Zwar tritt auch er immer wieder einmal im EMF-Zirkus auf, mal als Wissenschaftler, mal als Privatmann, er ist mWn jedoch der einzige Wissenschaftler, der sowohl Entlastendes als auch Belastendes zu Mobilfunk in die Diskussion eingebracht hat. Keiner der oben genannten Wissenschaftler der "Gegenseite" kann mit einer solchen Ergebnisoffenheit punkten, keiner hat je etwas anderes zu berichten gewusst, als mehr oder weniger gehaltvolle Alarmmeldungen gegen EMF in die Welt hinaus zu posaunen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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