Hikikomori (Elektrosensibilität)
Wer meint, 200 oder 300 selbstdiagnostizierte Elektrosensible in Deutschland wären ein gesellschaftliches Problem, der weiß nicht was ein Hikikomori ist. Sollten die von Spon genannten Zahlen, von denen "Elektrosensible" nur träumen können, zutreffen, könnten Hikikomori auch hierzulande eine vielversprechnde Modekrankheit werden. Denn die im Artikel genannten Auslöser für Hikikomori gibt es in allen Industrienationen dieser Welt.
Einer besonders weitsichtigen deutschen "Elektrosensible" aus O. in M. sind die Hikikomori bislang entgangen. Zum Glück! Denn die auf waghalsige Interpretationen spezialisierte alte Dame könnte die bedauernswerten Japaner leicht zu Leidensgenossen erklären, zu scheuen "Elektrosensiblen", die nur (noch) nicht wüssten, dass sie schwer "elektrosensibel" sind. Indiz wäre, die Leute zögen sich instinktiv richtig aus der funkverseuchten Öffentlichkeit Japans zurück. Das ist zwar hirnrissig, doch überzeugte Elektrosensible sind leichtgläubig, am liebsten glauben sie sich selbst. Prompt könnte die hiesige EHS-Szene mindestens eine halbe Million Neu-"Elektrosensible" im 127-Mio.-Land Nippon feiern und von traumhaften Zuwächsen bei der Anzahl der Betroffenen phantasieren.
Also: Mund halten! Im Notfall Hikikomori als Volkstanz auf den Komoren ausgeben, damit nur ja niemand auf dem alten Kontinent auf den Geschmack kommt.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –